Expeditionen ins Tierreich? Fans von Brehm und Sielmann muss ich etwas enttäuschen. Denn mit diesen USB Micro Endoskop solltet ihr euch nur bedingt auf eine Safarie in Afrika begeben. Möglich ist es natürlich schon, ein kleines Trostpflaster habe ich für Tierfans. Jedoch ist dieses Gadget hier eher für den handwerklichen Bereich gedacht.
Solche kleinen Endoskope sind derzeit schwer angesagt. Ich sehe recht regelmäßig Angebote, bei denen ein Komplettset unters Volk gebracht werden soll. Es gibt sie in allen Preisklassen bis hoch über 1000 Euro. Ich finde jedoch, dass diese preisgünstige Lösung hier etwas besser ist für den Gelegenheitsnutzer. Sie besteht aus einer Kamera an einem langen Kabel, welches an seinem Ende einen USB-Stecker hat. Also kein Monitor inklusive. Wer braucht den denn heutzutage auch schon, wo doch jeder ein Smartphone in der Tasche hat. Zusammen mit einer App verwandelt sich die Schlange, wie ich das Endoskop mittlerweile nenne, in ein vielseitig einsetzbares Werkzeug. Wer etwas verspielt ist oder Interesse am Mikrokosmos hat, kann auch diesen mit ihr erkunden.
Produktmerkmale des Micro-Endoskopes
In einer Metallkiste, ideal für die weitere Aufbewahrung im Werkzeugkoffer, befindet sich ein langes Kabel. Weiterhin ein kleines Beutelchen mit drei kleinen Teilen, eine Mini-CD und eine englische Anleitung. Hm. Mal ausprobieren, war meine Reaktion.
Das Endoskop hat die Stärke von einem Netzteilkabel, also etwas mehr als ein USB und weniger als ein normales Stromkabel. Seine Länge ist variabel, es gibt sie ab 1 Meter bis hoch auf 5. Die Kamera wird von 6 LEDs umgeben, welche man mit einem Drehregler in der Mitte des Kabels stufenlos dimmen kann.
Ausprobieren? Also einfach ans Android Tablet angesteckt und logischerweise ging erstmal nichts. Der Hersteller hat einen Link zu einer App per QR-Code hinzugefügt, welche ich mir mal geladen habe und welche unter Android 6.0.1 / Nexus 7 nicht laufen wollte. Sieht bei anderen Modellen vielleicht anders aus. Jedenfalls liefert das Endoskop über OTG seine Daten ans Gerät. Die Konnektivität über USB OTG ist für viele Geräte gegeben, über den mitgelieferten Adapter auch für den PC. Auf der CD sind Treiber. Probiert habe ich das nicht, denn ich bin mit meiner Lösung sofort zufrieden gewesen. Unter dem Stichwort „OTG Kamera“ finden sich zahlreiche Apps im Google Play Store, welche kostenfrei sind. Einige haben bei mir funktioniert, hängen geblieben bin ich dann bei „OTG View“ von einem Entwickler mit dem Namen Teamforce. Gratis, ohne Werbung. Man kann nur wenig einstellen im Setup, sie ermöglicht die Aufnahme von Bilder und Videos.
Das Micro-Endoskop liefert nun also aufs Tablet ein farbiges Livebild. Es ist auf dem Tablet natürlich gut erkennbar ist. Bei kleineren Geräten / Smartphones muss man wohl etwas genauer schauen:
Die Auflösung ist „okay“ mit 640×480. Beispielbilder sind unten zu sehen. Likestarke Bilder für Instagram wird man damit nicht machen. Da das Gadget wie eine Schlange ist, kann man es mühelos irgendwo reinschieben oder hängen lassen. Was nicht so gut geht, ist aufgrund der fehlenden Steifigkeit sie etwa in waagerechte Schächte mit vielen Hindernissen zu schieben, etwa eine abgehängte Decke. Rohre und so weiter sind aber kein Ding.
Einsatzmöglichkeiten bietet das Endoskop zahlreiche. Am Auto, im Haus oder Garten. Zunächst einmal noch ein Satz zu den mitgelieferten Kleinteilen. Dies sind ein Magnet und ein Haken, welche sich vorn an der Kamera befestigen lassen. Damit kann man abgestürtzte Schüsseln aus dem Wasser (ja, die Kamera ist wasserdicht) oder Werkzeuge retten. Funktioniert so gut wie euer Fingerspitzengefühl ist. Die Bildübertragung läuft in der App absolut smooth ohne Ruckler. Jedoch muss sich die Kamera stets an die Lichtverhältnisse gewöhnen, etwas Geduld ist gefragt. Außerdem gibt es dann noch die Sache mit oben und unten. Da sie komplett rund ist, fällt die Orientierung mitunter etwas schwer. Ich werde mir ggf. eine Markierung aufs Gehäuse machen.
Kauf: Verfügbar ist das Gadget hier bei Amazon zu einem Preis zwischen 14 und 19 Euro. Das „zwischen“ entsteht, da es vier unterschiedliche Kabellängen gibt: 1m, 2m, 3.5m und 5m.