Was heutzutage Roboterfußball-, Pizza- oder Boxturniere sind, waren so im 12. Jahrhundert oder eben geschichtlich ungenau im Mittelalter die Ritterturniere. Wer es genauer wissen möchte, sollte sich mal die Geschichtskalender-App anschauen. Aber egal, denn bei Shake Spears geht es nicht um geschichtliche Genauigkeit, sondern Zielsicherheit mit der Lanze und Verteidigungsgeschick mit dem Schild. Die kostenfreie App von Alawar ist für Android (Google Play Link) und iOS (App-Store Link) erschienen.
Als Ritter nimmst du an einem Turnier teil. Entweder im Einzelspieler-Modus als Kampagne mit vier Welten und 20 Levels, im Überlebens-Modus oder im lokalen bzw. globalen Multiplayer. Das Turnier ist ein Tjost. Die aus vielen Strumpfhosen-Filmen und The-Winter-is-coming-Serien bekannten Gefechte, bei denen sich zwei Reiter mit einer lange Lanze entgegenreiten. Dein Ziel ist es selbstverständlich den Gegner vom Pferd zu befördern. Du steuerst nur das Schild zur Verteidigung und die Lanze zum Angriff mit deinen Fingern links und rechts auf dem Bildschirm. Das geht sehr einfach. Das Pferd selbst muss nicht gesteuert werden.
Gewinnst du Turniere, bekommst du Goldmünzen, mit welchen du in der Waffenkammer deine Rüstungsstufe erhöhen kannst bzw. im Zauberladen spezielle, einmalig in jedem Tjost einsetzbare, Fähigkeiten erwerben kannst. Hier lauern bei dem sonst kostenfreiem Spiel auch die ersten Kaufmöglichkeiten mit dem Handwerker, Alchemist und Zauberer als alternative Reiter.
Die App ist witzig gestaltet. Die Pferde wirken irgendwie seltsam unbeholfen, der Hintergrund und der Reiter erinnern mal wieder an Siedler, sodass man manchmal das Gefühl hat, als Don Quijote unterwegs zu sein. Wenn die Fanfaren das Turnier starten und dein Pferd losläuft, bleibt eigentlich nur wenig Zeit, um deine Taktik festzulegen. Gerade im Multiplayer macht das Laune, da es beinahe wie Stein-Schere und Papier aufs Glück der richtigen Wahl ankommt.
Offizieller Trailer
Fazit zu Shake Spears: Super kurzweiliges Spiel für zwischendurch und gerade im Multiplayer ein Hit. Noch zwei Fakten aus der Wikipedia für den Bildungsauftrag: 1. Tjosten wird heute als Sport ausgeübt. In der International Jousting League sind ca. 300 Mitglieder aus 21 Staaten organisiert. 2. Im 16. Jahrhundert erlitt der ungarische Edelmann Gregor Baci eine schwere Kopfverletzung durch eine Turnierlanze, die durch sein rechtes Auge den Kopf durchbohrte. Diese Verletzug soll er noch um ein Jahr überlebt haben.