Argh, die Raider aus dem Ödland haben soeben meinen gesamten Wohnbereich platt gemacht, dabei waren meine Bewohner ohnehin schon durch ein Feuer geschwächt. Doch bis zur Lebensmittelversorgung sind sie nicht vorgedrungen. Ganz unschuldig bin ich freilich nicht. Schließlich hatte ich vorher versucht im Dinner auf Tempo produzieren zu lassen. In Zukunft werde ich meine Kronkorken ins Upgrade der Vault-Tür investieren und immer genügend Waffen vorrätig halten, um die fiesen Eindringlinge fernzuhalten… Ihr seht schon, auch mich hat der App-Virus namens Fallout Shelter erwischt. Das Aufbauspiel von Bethesda Softworks ist seit dem Release auf meinem iPad im Ordner „Spiele ich ständig“. Entsprechend habe ich wie viele andere Spieler bereits eine lange Leidensgeschichte als Bunkerführer hinter mir. Verstorbene Erkunder des Ödlands gehören da schon fast zum Tagesgeschäft und Knappheit an Ressourcen haben mich ebenso zur Verzweiflung getrieben mal nen Neustart zu machen. Doch wie schon ein Plakat im Waffenlager meines Bunkers richtig aussagt: „We are all in this together – mUSt win!“ Hier meine Erlebnisse aus dem Bunker-Alltag des Fallout Shelters.
Der Fallout Shelter ist ein Aufbauspiel im Spieleuniversum des Hits… die Siedler, Anno, Need for Speed? Okay, jeder hat durch den hoch und runter beworbenen und geteilten Trailer zu Fallout 4 mitbekommen, dass im November eine neue Ausgabe des postnuklearen Rollenspiels erscheinen wird. Die Wartezeit verkürzen sich schon Millionen User mit der Spiele-App. Ehrlich gesagt habe ich nur die erste Version von Fallout gespielt und die Suche nach dem Wasserreinigungschip hat mich nie so gefesselt.
Fallout Shelter Gameplay
Der Fallout Shelter begrüßt dich im Intro mit der freudigen Nachricht, dass du von Vault-Tech zum Aufseher eines Bunkers ernannt wurdest. Du bist für Wohl von 10, 50 oder sogar 200 Bewohner zuständig. Musst ihnen Arbeit gemäß ihren Fähigkeiten verschaffen, sie auf Erkundungstouren schicken und vor Angriffen und Unfällen schützen. All das passiert recht passiv. Die Spielmöglichkeiten sind relativ begrenzt und beschränken sich aufs managen. Energie, Wasser und Nahrung müssen immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Sinnvoll ist es immer Medizin auf Lager zu haben. Neue Bewohner stehen anfangs noch vor der Bunkertür an, müssen später durch eine Radiostation angelockt, ganz klassisch geboren oder werden durch Karten herbeigebeamt.
Du bist Baumeister den Bunkers und kannst in den Stockwerken tief im Berg immer neue Räume bauen. Diese gibt es grob in zwei Typen: solche für die Rohstoffproduktion und solche zur Verbesserung der SPECIAL-Fertigkeiten der Bewohner. Erst wenn man bestimmte Bevölkerungsmengen überschreitet, werden bessere Räume freigeschalten, sodass man immer bestrebt ist mehr Bewohner einzuquartieren. Dazu werden vor allem die Wohneinheiten benötigt, denn nur dort verlieben sich die Bunkerbewohner und pflanzen sich fort. Mehrere Räume des gleichen Typs nebeneinander verbinden sich zu einem großen mit bis zu drei Einheiten. Alle Räume lassen sich zudem in zwei Stufen upgraden. All das ist nicht besonders kompliziert zu verstehen, sodass sich Tipps für Fallout Shelter wohl vor allem darauf beschränken, wie man schneller wächst und nicht scheitert.
Fallout Shelter Katastrophe und Langweile
Ganz klassisch wie bei älteren Aufbauspielen üblich kann man bei Fallout Shelter scheitern, wenn man kein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Katastrophen herstellen kann. Gelingt es einem jedoch einmal, den Überschuss aus der Produktion sinnvoll für neue Bewohner einzusetzen, verliert das Spiel schnell seinen Reiz. Denn vor allem die risikoreichen Tempoaktionen führen immer wieder dazu, dass man einen Rückschlag erlebt. Diese sollen eigentlich die Produktion steigern und bringen auch schnell Kronkorken aufs Konto, sind letztlich aber reines Glücksspiel. Wer vor dem inneren Wunsch das Spiel schnell zu überlisten aber absieht, der kann schnell in ein langweiliges Gameplay übergehen. Oben zeige ich euch Screenshots aus dem ersten Spielbereich: 50 Bewohner sind vorhanden, viele haben höhere Level und hohe Special-Eigenschaften ab 9. Ab hier wird das Spiel langweilig, da man nur munter weitere Räume baut und Bewohner auf Erkundungen schickt. Routine im Bunker.
Witzig sind die Details in den Räumen, wie die Poster und weitere Einrichtungsdetails. Die Grafik ist schon super gelungen, gleich recht mit dem Parallax-Effekt im Scrollen. Auch die Unterhaltungen der Bewohner sind witzig gemacht:
Fallout Shelter ist insgesamt ein nettes kleines Aufbauspiel mit einer überdurchschnittlichen Simulationskomplexität für eine App, was jedoch schnell langweilig wird, da es keine Überraschungen gibt, wie z.B. Storyelemente oder interessante Missionen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich andere F2P-Entwickler vom Trend zu komplexeren Abläufen und Mirkomanagement anstecken lassen.
2 Kommentare
Hallo. Wird es diese App auch für das Windows Phone (z.B. Lumia 930) geben?
Hey, mein letzter Wissensstand ist, dass am 13. August die Version für Android kommen soll (wie du sicher auch schon gelesen hast). Von einer Version für Windows Phone ist bisher keine Rede gewesen, mein letzter Stand ist dabei diese Diskussion auf Reddit: https://www.reddit.com/r/windowsphone/comments/39xlu8/a_little_pissed_about_fallout_shelter/
Grundsätzlich kann ich dich vielleicht noch etwas trösten, dass das Spiel meiner Erfahrung nach nicht so der „Burner“ ist. Das Gameplay wird extrem schnell langweilig, es gibt keine Story oder anderweitige Entwicklungen, wenn man alle Räume freigeschalten hat. Es fehlt einfach auch der Austausch mit anderen Spielern z.B.