Angry Birds 2 ist die Tage erschienen. Das hört sich wenig euphorisch an und nach den ersten Tagen im Spiel bin ich auch tatsächlich etwas über die Einfallslosigkeit enttäuscht. Und warum überhaupt 2? Gab es nicht schon ein gutes Dutzend weiterer Spiele mit dem Slingshot-Prinzip und mit den Vögeln? Mal mit Star Wars, mal ohne Katapult, aber mit Carts, zuletzt sogar als Match-3. Etliche Apps hat das Franchise hervorgebracht. Und nun kehrt der nicht mehr so supi-dupi erfolgreiche Entwickler zu seinen Wurzeln zurück. Ah. Nicht ganz. Denn in der Tradition des Android-Launchs ist auch „Teil 2“ sofort gratis als F2P-Titel für beide Plattformen erschienen.
Schieße mit den Vögeln, welche nun als Karten im Inventar liegen, auf die Schweine in ihren Verstecken. Erziele drei Sterne und greife damit Belohnungen ab. All das geschieht wieder in Levels, 240 an der Zahl, welche allerdings insich nochmals in mehrere Sequenzen eingeteilt sind. Größere Schweine wollen besonders beschossen werden, weil sie der Boss, ähm das Meisterschwein, sind. Und dann gibt es da noch Leben, Edelsteine und die Vögel im Shop. Gelb ist der Holzfreund, Blau splittet sich und Rot kann nun besonders aggressiv loslegen. Auch einen neuen grauen Vogel gibt es in der Schar.
„Brillante Grafiken. Zeitloser Spielspaß.“ Mit diesen Worten bewirbt Apple im Store das neue Angry Birds 2. Und damit ist doch auch alles gesagt, zumal die ja auch kostenfrei ist. Entsprechend schreibe ich heute das erste „Kein Review“ hier im App Blog. Also mal eine App Vorstellung, die etwas subjektiver sein darf als die Beschreibung von „Schach“. Zumal der Erfolg dem Entwickler ja auch wieder Recht gibt. Warum was Neues erfinden, wenn es schon so toll bisher lief? Das denken sich wohl auch die Spieler und haben die Vögelei sofort auf Platz 1 der gratis Top-Charts mit ihrem Downloads gebracht. Doch etwas ist anders: So angry wie noch nie schaut uns der Rote aus dem App Icon entgegen. Fest hat es die Zähne im Schnabel (sic) zusammengebissen. Was gibts denn kleines Vögelchen?
Ach nix, wie immer, jemand hat die Eier gestohlen…
Jemand hat die Eier gestohlen. Nicht irgendwer, die Schweine freilich. An dieser „Nicht-Story“ hält auch der neue Teil fest. Eigentlich ist das ja bei Fortsetzungen so, dass es noch eine unbeantwortete Frage gab: Was ist die Matrix wirklich? Wer ist Lukes Vater? Warum trinkt Jean Luc immer Earl Grey und nicht Schwarzen Tee? Angry Birds macht sich gar nicht die Mühe die Story weiterzuspinnen, da es bekanntlich gar keine richtige Story gab. Das ist konsequent. Ein Kulturforscher wird sicher mal analysieren, wie es die App geschafft hat das Böse so reduziert als bloße grüne Schweine darzustellen, welche Hunger hatten.
Trotzdem startet das Spielchen wieder mit einem Comic. Einem ziemlich langen sogar. Smooth geht es danach in die ersten 10 Level über, welche ohne Verluste eigentlich mit drei Sternen abgeschlossen werden können. Doch nicht nur darum geht es, auch soll viel Holz, Stein und Glas geschreddert werden, um mit dem Abrisswahn eine Bonuskarte zu erhalten. Es regnet, es blitzt und die Vögel und Schweine gucken mit etwas mehr Ausdruck. Klar ist die Grafik verbessert, es fliegen einem die Trümmer nur um die Ohren. Nette Details sind z.B. auch fleischfressende Pflanzen, die einen wieder ausspucken. So ist das eben 6 Jahre später.
Richtig neu sind auch Zauber, wie die vom Himmel regnende Goldente oder der Schneesturm, welcher alles in Eis verwandelt. Auch darf man die Vögel freier wählen, sodass es sich leicht taktischer spielen lässt. Tägliche Aufgaben sollen die Motivation erhöhen, in der Arena gibt es ab Level 25 die Möglichkeit gegen andere Spieler anzutreten.
Fazit: Keine Fortsetzung
Angry Birds 2 ist für mich keine Fortsetzung. Eher fühlt sich das Spiel wie eine Remaster des Originals an. An die schicken Grafiken hat man sich schnell gewöhnt. Inwiefern die zahlreichen In-Apps das gratis Durchspielen unmöglich machen, werde ich noch updaten. Bisher habe ich mir drei Werbevideos angeschaut, um meine drei Leben zu schonen. Da jedes neue Feature, wie z.B. die Zauber, auch neue Kaufmöglichkeiten bringen, wirkt das Spiel recht übermonetarisiert.