Bäume sind ja etwas sehr friedliches und harmonisches, wie sie so herumstehen und den Wind durch ihre Blätter rauschen lassen. Sie inspirierten zahllose Künstler zu Liedern, Gedichten und Büchern und überdauern Generationen. Unter ihren Ästen wurde Recht besprochen und gerichtet, sie werden bei der Geburt eines Kindes gepflanzt und in vielen Sagen sollen Bäume das Zentrum der Welt oder der Sitz mächtiger Götterwesen sein. Sie spenden uns Schatten, wenn es zu heiß ist, ernähren uns mit ihren Früchten und unterhalten uns auch in dem Spiel „Prune“ von Joel McDonald, das ebenfalls eine sehr friedliche und harmonische Atmosphäre verströmt. Und um was geht es in Prune, dem iPad-Spiel des Jahres 2015? Ist es ein Baum-Simulator? Fast. Es handelt sich bei Prune um ein Geduldsspiel, bei dem es darum geht, die zarten Zweige ins Sonnenlicht wachsen zu lassen, um sie erblühen zu lassen. Downloaden könnt ihr das Spiel regulär für 3,99€ auf iOS, Windows (Phone) und Android. Heute ist Prune bei iOS sogar zum halben Preis, also für 1,99€, erhältlich.
Der etwas andere Garten in Prune
Die Welt in Prune ist in einem eher minimalistischen, aber dennoch stilvollen Design gehalten, wir, die Pflanze, bestehen aus einer schlichten schwarzen Silhouette in einer trostlosen grauen Welt. Doch was ist das? Ein einzelner Sonnenstrahl streift den Boden und dort erhebt sich unser Spross, erst etwas zögerlich, dann breiten sich mächtige Äste und Zweige aus. War es das schon? Der Baum steht ja jetzt, oder? Ziel ist es, so hoch wie möglich ins Licht zu wachsen, wenn möglich, bis zu den Sternen. Dort erblüht der ganze Baum in voller Pracht, was wirklich ein sehr schöner Anblick ist. Damit der Baum noch ein bisschen in die richtige Richtung wächst, muss man die überflüssigen Äste absägen, das geht ganz anstrengungslos mit einem einzigen Wischen. Alles, was so eingespart wird, kann nun weiter nach oben wachsen. Denn „to prune“ heißt auf deutsch ja auch „stutzen“. (Allerdings nur als Verb, als Substantiv bedeutet „prune“ auch Backpflaume. Mhh, lecker.)
Wachsen mit Hindernissen
Einfach bis ins Sonnenlicht wachsen geht leider nicht, denn es lauern Gefahren auf die Zweiglein. In jedem Kapitel gibt es neue Hindernisse, denen man ausweichen muss. Was für Hindernisse das sind? Schwarze Bereiche lassen die Zweige abbrechen und beenden so manchen Wachstumsschub. Berührt man mit den Zweigen rote Kreise, färbt das Rot schnell auf den ganzen Baum ab, angefangen vom Berührungspunkt bis runter zum Stamm. Ist der Baum rot, wächst er nicht mehr weiter und alle Blüten fallen ab. Aber es gibt auch freundlichere Kreise, wie die blauen Sterne, die zu einem enormen Wachstum führen und blaue Blüten wachsen lassen.
Sonnenlicht und Schatten
Der kleine Baum strebt immer nach Sonnenlicht und um dieses zu erreichen tauscht er auch gern ein paar Äste ein. Schatten ist eher nicht so sein Ding. Im Halbschatten blüht er dagegen auf, mit hübschen, weißen Blüten. Direktes Sonnenlicht gefällt ihm noch besser, dadurch entsteht sogar die ein oder andere gelbe Blüte. Im Sonnenlicht ist das Pflanzenwachstum deutlich schneller als das Wachstum in schattigeren Bereichen. Erreicht der Baum die Sonne, erblüht er besonders stark, ansonsten blühen nur die Zweige auf, die die Sonne berühren. Irgendwie logisch, oder? Sonnenblumen drehen sich ja auch zum Licht. Abgeschnittene Enden können nicht weiterwachsen, jedoch kann beliebig oft von vorn gepflanzt werden, wenn man den Hauptstamm unten am Boden wieder durchtrennt. Mit der Zeit wird es immer schwieriger, den Hindernissen auszuweichen und erfordert immer mehr Einfallsreichtum. Trotzdem ist es nicht sonderlich schwer, zumindest bis ins nächste Level zu wachsen. Eine weitere Besonderheit ist der Wind, der die Äste manchmal in ungewollte Richtungen treibt und gegen rote Sterne weht. Natürlich lässt sich auch das Wind für eigene Zwecke benutzen und die Zweige genauso in die blauen Wachstumssterne schubsen.
Fazit zur Prune App:
Entspannende Musik, hübsches, schlichtes Design und eine einfache Steuerung: Prune ist ein Spiel mit beruhigender Wirkung, perfekt zum Abschalten und die Seele baumeln lassen. Trotz seines einfachen Spielprinzips wird es zunehmend schwieriger, ist aber durch den Einsatz von Kreativität gut lösbar. Dafür gibt es dann auch hin und wieder einen Erfolg, wie zum Beispiel für das Entdecken des blauen Sterns. Auch schön: Es gibt in der Welt von Prune keine In-App-Käufe, keine Ingamewährungen und keine Versuche, einem etwas zu verkaufen. Ein bisschen wie Urlaub, was? Nun hoffen wir natürlich, dass es in Zukunft noch ein paar neue Level gibt. Bis dahin wachsen und stutzen wir weiter!