Der Eurovision Song Contest wird gehasst und geliebt und ein kleines bisschen verhält es sich so auch mit der offiziellen Eurovision Song Contest App. Die einen sind froh, dass es sie gibt und die anderen finden sie einfach nur nutzlos. Lediglich zweieinhalb Sterne erhält sie im App Store, dreieinhalb bei Google Play. Na gut, im Windows Store kommt sie sogar auf vier Sterne, aber hier sind die User auch genügsamer und freuen sich über jede offizielle App.
Fast 200 Millionen Leute schauen angeblich jedes Jahr Europas beliebteste TV-Show. Seit 1956 wird mit Spannung erwartet, welche Nation das Rennen machen wird und ob der eigene Landesvertreter denn wenigstens in die Top 10 kommt. Heute, am 14.05.2016, ist es wieder soweit, der Wettbewerb findet in seiner 61. Ausgabe statt und zwar in Stockholm. Die App von digame mobile, erhältlich für iOS, Android sowie Windows Phone, gibt euch Infos über den Eurovision Song Contest im Allgemeinen und will euch zum Voten per App animieren.
Der Countdown zählt die Stunden bis zum Start. Für Deutschland wird dieses Jahr Jamie-Lee Kriewitz antreten, die gerade auf der Hauptseite mit einem Artikel gefeatured wird, in dem es um ihre Liebe zur koreanischen Musik und Sprache geht. Hauptaugenmerk der Eurovision Song Contest App liegt allerdings auf dem Tab „Live Show“. Nachdem das erste und das zweite Halbfinale bereits vorüber sind, könnt ihr im Finale am heutigen Samstagabend abermals diesen Tab ausprobieren. Während du also die Livesendung im TV verfolgst, zeigt dir die App Hintergrundinformationen zu den Künstlern, die Lyrics zu den Songs (du darfst also laut mitsingen), Infos zu den Ländern und die Ergebnisse. Die Infos sind aber sehr spärlich, so gibt es zum jeweiligen Land gerade mal die Auskunft, was die Hauptstadt ist, welcher Fernsehsender den Song Contest überträgt, die Einwohnerzahl, die Fläche und wie viele Teilnahmen sowie wie viele Siege das Land vorweisen kann. Da wünscht man sich als User doch noch mehr Infos zu Land und Leuten. Zudem stand bis vor Kurzem eine falsche Beschreibung bei der Sängerin Zoë Straub aus Österreich. Diese wurde mit Tschechien verwechselt. Da wurde wohl bei der inhaltlichen Kontrolle etwas nachlässig gehandelt.
Seit 2014 ist es übrigens auch möglich, per App zu voten. Dies ist allerdings nicht kostenlos, für das Voting wird eine kostenpflichtige SMS versendet. Bei einigen Usern war der Eindruck entstanden, sie könnten gratis voten, dem ist aber nicht so. Man kann sich per Touch auf ein Herz beim jeweiligen favorisierten Interpreten auch ans Voten erinnern lassen. Nach deiner Stimmabgabe bekommst du eine spezielle Mitteilung deines Lieblingsinterpreten. Per YouTube-Video wird dir auch das neue Voting-Verfahren erklärt.
In dem integrierten Musik Shop kannst du dir die Songs der teilnehmenden Künstler direkt aus der App downloaden. Sobald du auf „Buy Song“ bei einem der über 40 Lieder klickst, wirst du automatisch zum iTunes Store (iOS) oder Musik Shop (Android) weitergeleitet. Im eingebauten Fan-Shop kannst du Fanartikel von der Tasse über’s Kissen bis zum T-Shirt kaufen.
Ein Newsstream wurde in Form einer Timeline auch eingebaut. Die Infos, die darüber kommen, sind aber alle in Englisch. In den Newsstream könnte man auch noch eine Filterfunktion einbauen, denn man will einfach nicht alle News zu allen Ländern lesen. Da muss man schon ein sehr großer Fan sein.
Einige Besonderheiten der Eurovision Song Contest App 2016:
– Übersicht über die neuesten Storys sowie Fotos und Videos
– MatchMaker: Finde heraus, welches Eurovision-Jahrzehnt dir am besten gefällt.
– Music Shop (Herausgabe des Albums am 15. April 2016): nun auch mit der Karaoke-Version jedes Songs
– Merchandising Shop: Hier kannst du deine eigenen Eurovision-Souvenirs kaufen.
Seid ihr nun näher dran an Stockholm dank der App? Nicht wirklich, denn obwohl es die Anwendung nun schon einige Jahre gibt, wurde wenig Neues integriert und die Infos sind eher dürftig. Aber ich schätze, jeder Fan wird sie sich wohl trotzdem laden müssen.