Früher war alles besser! Die Straßen hatte keine Schlaglöcher und das Internet nie Ausfälle, da es sie noch nicht gab. Dick waren nur die Beeren an den Sträuchern, Arbeit gab es stets und überhaupt war das Leben viel entspannter. Etwas von dieser friedlichen Welt importieren euch die Bamberger von upjers (u.a. My Little Farmies) mit ihrem Aufbauüberlebensspiel „Stonies“ auf eure Smartphones. Ihr erschafft ein kleines Dorf, sammelt Rohstoffe und haltet eure Leute bei Laune. Dabei solltet ihr stets den Fortschritt im Auge behalten. Der Entwickler macht beim Gameplay einiges anders, als man es von solchen Spielen kennt. Erfrischend. Gratis ladet ihr die Spiele-App freilich, wie es für’s Genre typisch ist. In-Apps gibt es durchaus mit Bedeutung. Ohne Schotter kein Spaß? Schauen wir mal.
Triff die Steinzeitmenschen und hab ne witzige Zeit! Kenner der Epoche wissen schon läääängst, dass ich hier die Familie verwechselt habe. Meine Stonies heißen nicht Barny und Wilma, sondern Flitzbein und Nachteule. Insgesamt präsentiert sich das Spiel historisch. Keine Autos, keine Witze auf Kosten der Epoche. Naja, derzeit gibt es ein Valentinstags-Event, wo man Steinherzen herstellt für Belohnungen. Ob da der Producer der App durch die „älteste Höhlenkunst in Zentraleuropa“ bei Bamberg inspiriert wurde? Aber überlassen wir die historische Einordnung den Leuten von Sketch History, rein ins App-Vergnügen mit den Stonies.
Gameplay: Tippen, Tippen, Tippen, Managen, Forschen
Ich tippe auf Steine, auf Bäume und Sträucher mit Nahrung. Nicht einmal. Vielfach als wäre ich in einem Idle Clicker. Dabei zeigt mir so eine Uhr an, dass ich sehr oft tippen muss, bevor die Ernte beginnt. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Tipp. Der Anfang bei den Stonies ist jene Phase im Spiel, die mir ehrlich gesagt etwas Mühe abverlangt hat. Erst als es losgeht und ich mit Werkzeugen ausgestattete Stonies für mehrere Stunden abkommandieren kann, wird das leichter. Aber der Reihe nach…
Deine Stonies bewohnen ein flaches Stückchen Land mit Wiesen und wirklich allerhand Flora und Fauna. Macht nen freundlichen Eindruck. Ein Versammlungsplatz ist da und oben links ein komischer Vogel, welcher an einen theropoden Dinosaurier erinnert. Er ist offenbar nicht nur klug genug, um dir als Stonies-Guide die Missionen und Tipps zu geben, sondern kann auch die Zeitreise möglich machen. Jaja, Dinos in der Steinzeit.
Nahrung muss immer ran. Diese wird erst im Inventar gesammelt und dient dann erst dazu, den als Energiebalken dienende „Nahrungsleiste“ zu füllen. Das geschieht manuell, wenn du die Stonies zu Jobs schickst. Überraschend war für mich, dass meine über 200 gesammelten Himbeeren am nächsten Tag grün angeschimmelt waren. Ja, Nahrung verdirbt hier. Weitere Rohstoffe sind Stein (man hätte es sich denken können), Holz als Ast und Stamm sowie Gras. Kleiner Hinweis zum Holz: die pyramidenförmigen Nadelholzgewächse unten links werfen Äste ab, während die runden Laubbäume die Holzscheite liefern. So ist das.
Im weiteren Spielverlauf baust du immer neue Gebäude: Werkzeugplatz für Faustkeil, Steinbeil, Steinhammer sowie Faserstätte für Grasbündel, Schnur und Blumenkette. Auch darfst du das Land erweitern, eine Farm errichten sowie Forschung betreiben. Derzeit ist Epoche 14 mit dem Schamanismus die höchste Stufe. Ob die Entwickler es wie bei Forge of Empires weitertreiben bis zur Moderne? Wäre witzig.
Spielspaß und die Sache mit dem Geld
Wir gesagt, vielfach tippen. Das kann man auch noch später und Spieler des Genres werden es nicht so schlimm finden. Es gibt aber diverse Möglichkeiten das zu umgehen. Eine davon ist die Energie, welche als Blitz-Zauber den sofortigen Abbau von Ressourcen ermöglicht. Liebeszauber hingegen werden benötigt, um… na ihr wisst schon.
Die lila Kristalle sind Premiumwährung bei den Stonies und die kosten im Shop ab 99 Cent für 10 Stück. Erst ab 10 Euro bekommt man den Säbelzahntiger dazu, außerdem wird ein magisches Kykladenidol derzeit beworben beim App-Start. Ausgeben kann man die Kristalle für allerhand Abkürzungen von Timern und Verbesserungen. Manche wirken sinnvoll, etwa den Nahrungsbalken auf 100 Einheiten erhöhen. Andere sind eher unnötig. Beispielsweise kann man seine Kinder für drei Edelsteine mit einem eigenen Namen beglücken. Hm. Bisher habe ich nicht den Druck gespürt, dass man mehr Geld ausgeben muss, als man möchte. Sei es eben auch gratis. Oder mal nen Euro für die Kaffeekasse des Entwicklers.
Fazit: Schönes Spiel, ich bleibe mal noch ein paar Tage dabei. Wer Aufbauspiele mit Details mag, ist hier genau richtig. Besonders gut gelungen ist die leicht ironische Darstellung der Helden. Öhm, haben die etwa nur drei Finger?