Tagsüber kommen sie, nachts kommen sie. Gemeint ist also nicht der Postbote. Auch wenn das Kamerasystem geeignet ist um festzustellen, dass er das Paket in der Box mit den Gartenwerkzeugs hinterlegt hat. Gemeint sind die hunderttausenden Einbrüche aka Einbrecher, die genaue Statistik der GdP ersparen wir uns. Dies ist für deutsche Anwender sicherlich der Top-Case für die Anschaffung einer Überwachungskamera. Wahrscheinlich noch vor der Überwachung des räuberischen Nachbardackels am Bratwurstbaum. Was früher Kaufhausdetektiven und Banken vorbehalten war, findet durch smarte Kameras auch „Einzug“ ins Heim. Nicht erst jetzt 2018. Wir haben hier auf Check-App schon einige Systeme vorgestellt, gerade der neuesten Generation mit App und Cloudanbindung. Dazu zählt auch das Blink-Kamerasystem, welches uns nicht nur mit der Indoor-Varianten als Testexemplar vorliegt, sondern auch mit der für den wetterresistenten Outdoor-Einsatz. Zudem haben wir noch Tipps zur Video-Überwachung bei schlechtem WLAN-Empfang vom Hersteller bekommen.

Blinzeln. Ich bin mir nicht sicher, ob das die richtige Übersetzung für den Firmennamen ins Deutsche wäre. Blink. Im Video des Herstellers lächeln aber zumindest die Nutzer der Kamera, welche ihnen ein sicheres Gefühl vermittelt. Als Cases werden dort natürlich vorwiegend alltägliche Fälle als Beispiel gezeigt und nicht jene des sicherheitsrelevanten Vermögensschutzes: geht es dem Hund gut, was machen die Kinder und liegt das besagte Paket an seiner Stelle? Damit ersparen auch wir uns hier die beliebte Diskussion, ob solche Kameras mehr Sicherheit bringen oder nicht. Visuelle Kontrolle gibt gerade im Urlaub oder bei längerer Abwesenheit die ruhige Gewissheit. Das 2014 per Kickstarter-Kampagne gestartete Unternehmen ist wohl deshalb auch so erfolgreich, da die Kameras flexibel einsetzbar sind. Wer ein Hobby hat, was mit ner Kamera überwacht werden kann, ist durch kaum eine Produkteigenschaft an der Kreativität eingeschränkt. Kürzlich wurde die Übernahme durch Amazon bekannt, die neueste Meldung im Firmenblog lautet: „Blink has been acquired by Amazon!“ Aufmerksam wurde man laut Reuters wohl durch die sehr guten Verkaufszahlen aufs Unternehmen. Allein bei Google Play hat die Blink Home Monitor App über 100.000 Downloads, woraus man schon ablesen kann, dass Blink erfolgreich ist. Der Case mit dem Postboten macht durch die Amazon-Übernahme umso mehr Sinn. Geworben wird entsprechend auch mit „Amazon Certified“ für die Steuerung per Alexa. Soweit ein kurzer Background, wonach man hier eine Kamera von einem innovativen als auch gestandenen Unternehmen kauft. Interessant ist sowas immer, wenn man Erweiterungen auch noch in ein, zwei Jahren kaufen möchte oder eben auf Updates bei der App vertrauen kann, wenn man wieder ein neues iOS oder Android-OS um die Ecke kommt.

Die Inbetriebnahme der Blink Kamera per App

Auspacken logisch. Die Verpackung in der Firmenfarbe blau zeigt ein quadratisches Kästchen in weiß für den Indoor-Einsatz sowie bei der Blink XT in schwarz. Das hat man wohl nicht nur zur leichteren Unterscheidung beider für den Nutzer so gemacht, sondern wohl auch, da sich die dunklere Kamera besser in viele Umgebungen draußen einfügt, nicht so leicht erkannt wird. Wobei es da noch die Sache mit den Nachtlicht-Infrarot gibt. Wesentliche Info ist vorm Auspacken das ganz dünn gedruckte „Actual Size“ neben der Kamera. Was wohl nur aus rechtlichen Gründen da steht, ist aufschlussreich auf den ersten Blick. Denn nur 7 cm misst die Kantenlänge beider, kleiner also als ne Steckdose. Und nicht einmal 2 cm in der Bautiefe ist die Indoor und etwa 3 cm die Outdoor, welche insgesamt von der Bauart robuster wirkt. Oder zur besseren Vergleichbarkeit: wie ein halbiertes Smartphone nur doppelt bis dreifach so dick.

Aber nun Stoppuhr an und los: in 7 Minuten und 11 Sekunden ist das System so eingerichtet, dass ich auf dem iPhone die ersten Livebilder sehe. Okay, die Sekunden waren gelogen. Ich musste freilich auch noch zwei Fotos nebenher machen. Im Lieferumfang des als „1 Pack“ beschriebenen Produkts sind eine Kamera, ein Montagesatz sowie ein Synchronisationsmodul. Jenes ist ähnlich groß und dient als Basis für alle Kameras, von welchen sich ja bis zu 10 hinzufügen lassen. Zwar liegt eine deutsche Anleitung bei, welche die berühmten Einrichtungen in drei Schritten auf zwei Seiten erklärt, aber ich starte gleich die App. Auch der Prozess in der App ist auf Deutsch. Die App „Blink Home Monitor“ für Android und iOS ist wie üblich kostenfrei und die Anmeldung mit einem Nutzerkonto wird vorausgesetzt, welches mit der Angabe von lediglich Email und Passwort schnell eingerichtet ist. Der erste Schritt ist die Verbindung des per Kabel mit Strom versorgten (5 V per USB-Micro Stecker) Synchronisationsmoduls mit dem heimischen W-LAN: Eingabe der Geräte-ID oder Scan des Codes auf der Rückseite, Verbindung mit dem Modul, Eingabe des Passworts. Leuchtet die blaue und grüne LED dauerhaft, ist man erfolgreich gewesen. Das Modul selbst hat keine Tasten und somit sind Fehlerquellen lediglich ein falsches Passwort fürs eigene WLAN. Danach kann man zum Modul die Kameras hinzufügen. Hier die klassische Blink sowie die XT. Die Kameras werden jeweils mit zwei Batterien des Typs AA betrieben, welche auch fürs Gewicht der Hauptfaktor sind.

Freilich könnte man jetzt noch über den Aufstellort nachdenken, das tun wir gleich noch. Verbunden werden kann die Kamera auch per IFTTT wie zum Beispiel Google Home.

Aufstellung der Kamera und Nutzung

Die Kamera steht auf ihren Seitenflächen sicher. Die tiefere Bauweise der XT macht sie gegen Windstöße unempfindlicher. Generell liegt beiden aber eine winzige Befestigung bei. Positiv an ihr ist, dass man nur eine Schraube setzt und sie keine Freiheitsgrade für Fehler lässt. Negativ ist, dass sie eben auch kaum den Blickwinkel ändern lässt. Nur in einer Achse kippbar und an der Kamera selbst drehbar. Indoor kein Problem, da stellt man sie in ein Regal, auf die Treppe oder wo auch immer sie benötigt wird. Gerade da sie so klein und unauffällig ist, stört sie kaum. Outdoor ist es schwieriger. An einen Baum bekommt man sie so z.B. nicht. Zwar gibt es ein Symbolbild bei Blink, ich denke aber den Kirchbaum hat man nicht mit einer Schraube versehen, sondern ein zusätzliches Band oder so genutzt. Generell finden sich für Mieter und Hausbesitzer sicher Plätzchen. Die Stromversorgung der Kamera erfolgt autark per Batterie. Also nicht per Kabel, es muss nix verlegt werden. Aber auch nicht etwa per fest verbauter Akkus. Die Reichweite des eigenen W-Lans ist fürs Synchronisationsmodul relevant, welches selbst einen Stromanschluss braucht. Die XT ist in einem wetterfesten Gehäuse gemäß IP-65.

Die Kamera ist mit einem Bewegungsmelder ausgestattet. Dies ermöglicht es sie nur dann zu aktivieren, wenn es etwas zu sehen gibt. Um die Nutzung noch weiter zu konfigurieren und „Fehlalarme“ zu reduzieren, gibt es die Möglichkeit Zeitpläne festzulegen. Die App bietet recht umfangreiche Einstellungen, was den Bewegungssensor und die Bildqualität angeht. Beides dient auch zur Stromsparung. Ob die zwei Jahre autarke Nutzung der Kameras mit ihren Akus erreicht wird, können wir hier beim kurzen Einsatz natürlich nicht checken.

Was Nachtaufnahmen angeht, so ist die normale Blink mit einer LED ausgestattet, welche das Bild sichtbar ausleuchtet. Wie der Blitz an einem Smartphone. Die XT hingegen setzt auf Infrarot und somit leuchtet sie rot. Beides hat seine Vor- und Nachteile und da es beides gibt, kann man sich sozusagen sich selbst entscheiden. Die meisten werden nun wohl die XT bevorzugen, da sie eine nochmals höhere Videoauflösung hat (1080p vs 720p).

Im Fall eines Alarms startet die Aufnahme, diese werden direkt im Internet in der „Blink-Cloud“ gespeichert. Die Server stehen in Deutschland. Zwei Stunden lassen sich dort kostenfrei speichern. Man kann auch jederzeit oder bei einem Alarm ein Livebild, ob nun Foto oder Video anfordern in der App.

Beide Kameras verfügen als „Gimmik“ über einen Temperatursensor.

Exkurs: Video-Überwachung bei schlechtem WLAN-Empfang

Was in der Wohnung oder in den Wohnräumen eines Hauses gut klappt, kann im Keller, in der Garage, dem Garten- oder Ferienhaus schon schwierig werden: WLAN-Empfang bereit zu stellen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Der Standort des WLAN-Routers ist zu weit entfernt oder ungünstig gewählt, Stahlbetonwände blockieren das Signal, Fenster und Spiegel können die Funkwellen empfindlich stören oder es gibt überhaupt keinen Internet-Anschluss am Kamera-Standort.

Um auch in schwierigen Fällen guten Empfang zu erreichen, helfen oft schon kleine Änderungen oder ein bisschen Technik. Diese Optionen gibt es:

Tipp 1: Manchmal ist der Wunsch-Standort nicht der optimale Standort. Dann reicht es häufig schon, ein bisschen zu variieren. Ein leicht geänderter Kamerastandort kann schon erstaunliche Verbesserungen bewirken, alternativ kann der Router einen neuen Standort bekommen. Manchmal hilft es auch, einen Spiegel umzuhängen oder einen Schrank oder ein Regal zu verrücken, besonders, wenn sie aus Metall sind.

Tipp 2: Wer nicht viel probieren sondern es gleich ganz genau wissen möchte, wie es um die Signalqualität vor Ort bestellt ist, kann sie mit einer App auf dem Smartphone an verschiedenen Stellen messen und so das Funksignal genau beurteilen. Anschließend lässt sich ein guter Kamerastandort bestimmen.

Tipp 3: Befindet sich der Router im selben Gebäude wie die Kamera, können WLAN-Repeater helfen, die das Funksignal zwischen Router und dem gewünschten Kamerastandort verstärken. Ist die Entfernung weiterhin zu groß, helfen Repeater, die im Daisy-Chain-Verfahren arbeiten, also ähnlich einer Gänseblümchen-Kette aufgereiht werden können.

Tipp 4: Befinden sich die Standorte von Router und Kamera im selben Stromnetz, sind auch Powerline-Adapter eine gute Idee, denn sie stellen über das Stromnetz eine Verbindung untereinander her. Hierfür wird ein Powerline-Adapter mit dem Router verbunden und der zweite dort, wo die Kamera ist. Am besten wählt man in Kameranähe gleich einen Powerline-Adapter mit integriertem WLAN-Hotspot, der verlässlich für die nötige Funkverbindung sorgt.

Tipp 5: Wenn kein Router-Signal zur Verfügung steht oder gar kein Internetzugang installiert ist, zum Beispiel in Ferienhäusern oder dem Schrebergarten, können Kameras trotzdem eingesetzt werden. Abhilfe schafft dann ein LTE-fähiger Router, der ein WLAN bereitstellt und per Mobilfunk die Verbindung zur Außenwelt herstellt.

Tipp 6: Wer ein ausrangiertes 3G-fähiges Smartphone besitzt, kann auch dieses als WLAN-Hotspot einrichten und verwenden. Diese Variante ist oft günstiger, als einen LTE-Router zu erwerben.

Fazit und Kauf

Nun ist klar, wer die Fruchtzwerge geholt hat. Der Schneemann war es. Danke Blink. Das Beispiel ist natürlich nur ein Gag. Der eigentliche Einsatz als Sicherheitskamera wird für viele Nutzer in Deutschland wohl an erster Stelle stehen. Haustiere sind für mich noch ein Top-Case. Gucken, ob die Schildkröte nicht auf dem Rücken liegt. Das System von Blink punktet für mich durch die extrem einfache Inbetriebnahme und Nutzung. Was die Montage per Halterung angeht, könnte man noch etwas drauf legen. Dafür ist der Gesamtpreis des Sets aber günstig für so ein Qualitätsprodukt mit super Apps. Die kostenfreie Cloud ist das berüchtigte i-Pünktchen.

Verfügbar ist das System natürlich hier bei Amazon. Dort hat die Kamera bei knapp 30 Review nur vier Sterne, was ich unberechtigt finde. Da sind z.B. so Wolfgangs mit einem Stern dabei, welche angeblich keinen deutschen Stecker im Lieferumfang fanden. Los geht es preislich für das „Pack 1“ mit derzeit 170 Euro. Alle weiteren Packs sowie Zusatzkameras sind hier verfügbar.

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