In der Küche hat die Katze eben Sand verteilt. Das war ganz deutlich vom Sofa aus, von welchem ich sogleich die Reinigung starte, zu hören. Ohne Magie. Per App steuerbare Saugroboter gehören 2019 in den Haushalt und viele denken über einen Kauf nach. Wir haben mit dem Deebot 710 ein Gerät in einem zweiwöchigen Praxistest von einem der weltweit führenden Marken für Haushaltsroboter gecheckt, welchen wir schon von der IFA kennen. Der 710 kann systematisch reinigen, hat das Feature der Smart Navigation und einen Feinstaubfilter für Allergiker.

Was passiert also in der Küche? Der Deebot 710 dreht seine Runden, zufrieden schnurrend wie das Schmutz verursachende Kätzchen selbst. Er hat auch kein Problem damit, die Elefantenkuh auf seinem Rücken durchs Haus zu fahren, welche da „jemand“ frech auf seinen Rücken gestellt hat. Und selbst wenn der gelangweilt-ungenutzte Brotbackautomat eine Rebellion vorschlägt, sagt er einfach „Kehre zur Ladestation zurück“. Der Held in einem Animationsfilm wäre der Deebot 710 wohl nicht, der Staubsaugerroboter ist genügsam und fleißig. Denn das was er will: Staub und Energie, bekommt er in den Haushalten seiner Nutzer. Zudem noch Lob für seine gute Arbeit oder wie ein Rezensent zu seiner 5-Sterne-Review des Deebot 710 auf Amazon schreibt: „Überrascht von der Gründlichkeit“. Und genau den Aspekt der Säuberung wollen wir uns mal anschauen, denn fürs Design allein kauft ihn wohl niemand.

Der Saugroboter ist dazu da zu säubern. Schön soll er auch aussehen und das tut er so mit seiner weißen Oberfläche, die mit Glas verkleidet ist: leicht bedienbar und pflegeleicht sein. All diese Kriterien für unseren Test wollen wir nachfolgend mal checken. Wir fangen an mit seinen Fähigkeiten, was die Reinigung angeht.

Streutest zeigt sehr gute Saugleistung

Laut Hersteller reinigt der Deebot 710 sowohl Hartböden (wie Fliesen, Laminat) als auch Teppiche. Was er nicht hat, das ist eine Wischfunktion. Also ist kein Wasser im Prozess beteiligt. Er hat zwei Saugmodi. Einen „normalen“ sowie einen Maxmodus mit doppelter Leistung. Diesen haben wir gleich beim ersten Start aktiviert, denn „wieso nicht“.

Klar, in den zwei Wochen des Betriebs hat der Saugroboter ansich schon Leistung gebracht. Zweimal wurde das Behältnis ausgeleert. Er war 50 Reinigungen unterwegs und hat dabei circa 330 m² gereinigt. Die Gesamtdauer dafür von 5 Stunden und 17 Minuten lässt schon runterbrechen, dass er im Durchschnitt nur 6 Minuten aktiv war. Er wurde im Wohn-/Essbereich hauptsächlich eingesetzt, um unterm Kinder-Hochstuhl zu säubern. Hier gleich mal die Randnotiz, dass er unter dem Hauck Beta Plus gut durchpasst mit seiner Bauhöhe, sogar den Weg durch die Stuhlbeine regelrecht sucht. Für eine solche punktförmige Reinigung gibt es auch ein Programm. Aber der Reihe nach weiter.

Subjektiv hat er den Fliesenboden und Teppich sehr gut gereinigt. Leicht objektiver ist der Test, bei welchem wir erst Konfetti verteilt haben und dann etwas schwerer Holzspäne. Tatsächlich hatte er mit letzteren ein besseres Resultat erzielt, nämlich komplette Reinigung. Bei den Konfetti bleibt sichtbar noch eins liegen, er braucht aber länger, da er sie etwas verstreut hat mit seinem Gebläse. In beiden Testfällen überzeugt der Deebot 710 aber absolut. Klar waren das jetzt keine wissenschaftlichen Versuchsszenarien, aber wer hat den bitte schon einen Testschmutz auf seinem Teppich.

So oder so war das ein Resultat, was viele auf Amazon auch so bestätigen. Die Überschriften der Reviews lauten etwa „Überrascht von der Gründlichkeit“ oder „Gutes Reinigungsergebnis“. Der Deebot Roboter saugt sehr gut. Wattzahlen sind ja ohnehin seit der EU-Regelung nicht mehr so aussagekräftig. Für die Zahlenfreaks: er hat 25.

Der 710 geht an den Start

Der Karton ist sehr ordentlich gestaltet, wie man es von hochwertigen Gadgets und Elektronik kennt. Also alles schön modular und mit Abbildungen bezeichnet. Der Roboter selbst ist fertig montiert, also mit fest verbautem Akku, Hauptbürste und Staubbehälter. Als Zubehör im Lieferumfang liegen neben Anleitung auf Deutsch, eine Fernbedienung und Reinigungswerkzeug, die Ladestation sowie – für den späteren Einsatz – ein Ersatzfilter/schwamm und Ersatzseitenbürsten. Beutel? Braucht er nicht. All das wirkt hochwertig und durchdacht. Allerdings hebt es auch etwas die Erwartungshaltung, dass es gleich kompliziert werden könnte. Kürzlich hatte ich mir erst einen neuen Staubsauger von Siemens gekauft und da lag gar nix im Karton außer dem Gerät selbst. Keine Anleitung.

Die Inbetriebnahme des Deebot 710 in sechs Schritten stellt eigentlich nur ein Auspacken&Aufladen dar. Man stellt die Ladestation auf und entfernt Schutzstreifen, klippt die beiden Bürsten an. Danach kann man ihn mit der Fernbedienung schon auf die erste Reinigungsreise schicken. Oder man lädt sich die App für Android und iOS, um weitere Einstellugen zu treffen. Etwa die Sprache, wenn man auf Deutsch hören möchte „Reinigung gestartet“ oder „Kehre zur Ladestation zurück“ (kehre kch). Positiv gefällt mir, dass er einen richtigen Einschalter hat, sodass man ihn bei Abwesenheit im Urlaub richtig ausschalten kann. Der Ersteindruck vom Deebot 710 Saugroboter ist sehr gut. Gehen wir ins Detail.

Steuerung per App? Klar!

Unterm Bett leben keine Wollmäuse mehr, auch unter den Hochstuhl des Kleinkinds fährt er. Eine niedrige Bauhöhe von 8 cm und ein Durchmesser wie der einer Pizza von 30 cm ermöglichen das. Dabei tänzelt er um die Beine von Möbeln, geht ihnen nicht schlicht aus den Weg, sondern versucht sie von allein Seiten her wie abzutasten und somit auch den Boden ringsum zu säubern. Die Steuerung in der Reinigung erfolgt völlig autonom. Er nutzt Sensoren und Kameras, um Treppen zu erkennen gegen Absturz, gegen Kollision mit Möbeln und Gegenständen aller Art und um sich zu orientieren.

Der Saugroboter selbst hat auf seiner Oberseite nur eine Aktivierungstaste für den Auto-Modus mit festem Bewegungsmuster sowie die Beendigung desselben. Mit der Fernbedienung kann man zusätzlich zwischen den Modi Punkt- und Randreinigung wählen und ihn in eine Richtung lenken. Sowie natürlich die Reinigung abbrechen und ihn nach Hause zur Ladestation senden. Diese sollte so aufgestellt sein, dass sie hindernisfrei Infrarot aussenden kann.

Die App von Ecovacs ist schon mal der falsche Satzanfang. Denn es gibt eine App nur mit dem Namen Ecovacs und eine mit dem Zusatz „Home“. Das zeigt vor allem nur, dass der Hersteller schon eine reiche Palette an Robotern auf den Markt gebracht hat und die neueren Modelle mit einer zweiten App ausgestattet, während die erstere wohl so Ende 2016 erschien, ist die Home im April 2018 neu aufgesetzt worden. Der Funktionsumfang ist nun von Roboter zu Roboter unterschiedlich. Positiv fällt hier auf, dass man sich um regelmäßige Updates kümmert. Das führt mitunter auch dazu, dass es Bugs gibt, vgl. der aktuellen Reviews auf Google Play. Auf dem iPhone mit dem 710 funktioniert die Steuerung jedoch super. Wobei man hier klar eingrenzen muss, dass man zwar eine witzig anzusehende Karte seiner Räume bekommt, hier aber nicht Sperzonen konfigurieren kann. Was mit der App geht, ist neben der bereits genannten Aktivierung des Powermodus, die Sprachwahl und Statistik auch die Festlegung von Zeitprogrammen. Vor allem aber kann man seinen Deebot mit ihr auch updaten.

Sprachlich steuerbar ist der Deebot 710 auch mit Amazon Echo und Google Home.

Man hört den Deebot 710 arbeiten

Alles sauber, waren da etwa liebe Heinzelmännchen am Werk? Der Saugroboter macht seine Arbeit natürlich nicht völlig still und leise. Die Arbeitsgeräusche, seine Lautstärke im Betrieb wird sachlich in Zahlen mit 67 dB angegeben. Damit liegt er auf dem gleichen Level wie ein Bodenstaubsauger. Oder eben auch über der Konzentrationsstörungsschwelle von 40 dB und der eines Gesprächs mit 60 dB. Kurz und gut, subjektiv ist der Deebot 710 normallaut, so wie man es erwartet. Man kann sich noch unterhalten oder ein Video auf YouTube auf mittlerer Lautstärke am iPad anschauen. Wer Nachbarn haben sollte, muss wohl trotzdem Rücksicht nehmen. Die Geräusche stammen ausschließlich vom Saugen, also der Vakuumerzeugung und nicht von der Fahrt. Womit wir beim Thema „Steuerung“ wären. Denn der Deebot ist während der gesamten Testzeit nirgends „hart“ angestoßen, hat nichts umgeworfen und erreicht selbst entlegene Ecken.

Der verbaute Lithium-Akku hat eine Kapazität von 2600 mAh, was ja der eines älteren Smartphones entspricht. Damit kommt er laut Hersteller 110 Minuten über den Boden, im Powermodus sicherlich weniger. Die wenigsten Nutzer dürften eine längere Nutzungsdauer benötigen. Und wenn doch, dann setzt er nach Aufladung seine Arbeit dort fort.

Der Deebot 710 will gepflegt werden

Ganz arbeitslos wird Frauchen und Herrchen des Deebot nicht. Sein Staubbehälter, wie gesagt beutellos, möchte ausgeleert werden. Das geht sehr schnell. Dabei möchte man eigentlich gleich immer noch das Filternetz, den Schwamm und Feinstaubfilter selbst reinigen. Gern auch mit Wasser. Cool wäre es, wenn der Deebot sprachlich darum bitten würde, dass jemand sich um ihn kümmert.

Aber auch die anderen beweglichen Teile wollen gepflegt werden. Die Hauptbürste etwa von Haaren befreit, die Seitenbürsten durchgekämmt. An diesen sieht man nach zwei Wochen auch einen gewissen Verschleiß. Hier ein Foto von den Bürsten zu Beginn sowie der Zustand aktuell:

Der Hersteller empfiehlt aller zwei Wochen die drehbaren Seitenbürsten zu pflegen und einmal wöchentlich die drehende Hauptbürste. Ausgetauscht werden müssen die kleinen Drehbürsten laut Anleitung aller sechs Monate und die Hauptbürste jährlich. Der Filter aller drei bis sechs Monate. In der App gibt es eine Anzeige, wieviele Tage man die einzelnen Komponenten noch nutzen sollte. Im Shop von Ecovacs hier gibt es das Zubehör-Set für den DEEBOT 710 mit Hauptbürste, vier Seitenbürsten und drei Feinstaubfiltern für 40 Euro.

Check-Urteil zum Deebot 710

Nach etwas mehr als zwei Wochen im Einsatz gehört der Deebot 710 zum Haushalt dazu. Das ist ein Zeitraum, in welchem man normalerweise auch Schwächen feststellen könnte. Aber gibt es die? Er ist schick gestaltet, hochwertig verarbeitet und er macht vor allem eins: sauber. Auch an eher schwer zugänglichen Stellen. Jetzt ist natürlich die Frage, ob das Preis-Nutzenverhältnis stimmt. Auf Amazon hier (Affiliate-Link) kostet der Deebot 710 derzeit 339 Euro statt 399 Euro. Uns wurde das Gerät für den Test zur Verfügung gestellt. Zwischen den Zeilen waren schon wenige Punkte, welche vermisst werden. Etwa die Wischfunktion mit Wasser, die Zonensteuerung, die Auslieferung von Kuchen und Kaffee am Nachmittag. Die Zubereitung von Pizza am Abend. Ähm. Also insgesamt ist der Nutzungseindruck vom Deebot 710 sehr gut.

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