Du betrittst nun eine dunkle und schmutzige Stadt mit zwei Millionen Einwohnern, welche in Kriminalität, Kampf und Kommerz verwickelt sind. Jaja, die drei K. Doch du bist nicht etwa in Hamburg. Torn heißt die Stadt und das ist Zugleich der Titel eines textbasierten Rollenspiels, Torn App, welche es schon seit 14 Jahren gibt. Eines massively multiplayer RPG, klar bei der Anzahl der Teilnehmer. Warum so viele Torn spielen? Das wollen wir mal erkunden und sind als AlexAlles selbst in dieser düsteren Stadt unterwegs. Passt bloss auf, dass wir unsere Wege beim Geldaufsammeln im Bahnhof nicht kreuzen. Hey, die 5 Dollar sind MEINE!
Beworben wird die Torn App im Store u.a. damit, dass Mitarbeiter von Theresa May, bekanntlich Prime Minister in Brexitland. Sorry about that, First Lord of the Treasury and Minister for the Civil Service of the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland. Aber wer bei „Prime Minister“ auch an DEN hier denkt, kann nicht anders. Das Spiel sei so gritty, dass sie über echtes kriminelles Verhalten lernen wollten. However. Diese Nachricht, wonach die Webseite aus dem Ministerium aufgerufen werden ist etwas älter und hat somit nix mit dem aktuellen Geschehen zu tun.
Die App von Torn, soviel vorweg, ist kein Meisterwerk. Sie ist kostenfrei für Android und iOS verfügbar und bereits bei der Anmeldung per Email merkt man, dass es etwas altmodisch läuft. Kurz und gut, die App ist nur ein Container für einen Browserview, zumindest auf Android, auf iOS sollte es aber nicht viel anders aussehen. Der Vorteil dieser Umsetzung liegt zwar darin, dass der Aufwand gering ist und man dadurch länger Support liefern kann, neue Spieler aber wohl etwas mehr Komfort erwarten.
Ankunft in Torn
Rang 330949, zeigt mir die Torn App heute an. Ich gehöre also schon zu den oberen 300.000, lol. Ein Achievement nach zwei recht aktiven Tagen inder Stadt Torn. Torn, das heißt bekanntlich „zerrissen“ und das Wort wurde in DE wohl vor allem durch einen Popsong bekannt gemacht, welcher dann auch auf dem Soundtrack zu Kokowääh eine Verwendung fand. Wie erhielten schon im Februar zum Release der iOS-App eine Info von einem Jack, welcher uns mit witizgen Torn-Memes aus dem Song zwar Schmunzeln lies, den eigentlichen Schritt in so ein Spiel aber nicht wagten. Da es offenbar nicht nur massively multiplayer ist, sondern auch massively Zeit braucht. Der hohe Zeiteinsatz wird einem bereits am Anfang vermittelt, es könne Jahre dauern… das Tutorial selbst benötigt schon mal 2,5 Stunden bei mir. Ich habe es durchgestanden.
Vor allem habe ich erfolgreich das erste Jobinterview absolviert, in welchem ich komische Frage über Lebensmittel beantworten musste. Reimt sich Pears nicht oder Pineapple im Englischen? Ja, Torn ist nicht auf Deutsch übersetzt. Was gerade im Tutorial stört, wenn man sich viel Orte und Begriffe merken muss.
Letztlich aber ist Torn kein richtiges textbasiertes Spiel. Erwartet hatte ich eine Story im Stil von Black Mirror. Tatsächlich aber gibt es nur viele Menüs und Buttons. Einzige grafische Abwechslung stellen die Minispiele des Casinos dar, in welchem man bei Roulette und Co sein schwer ergaunertes Geld wieder verspielen kann. Schaut in die Statistiken, was die Quoten angeht. Ich habe 20 K gewonnen und 22 K verloren.
Das Gameplay von Torn geht eigentlich nur darum seine Energie auszugeben. Konkret gibt es mit Energie und Nerven/Mut (Energy und Nerve) sogar zwei über die Zeit sich regenerierden Timereinheiten. Die eine braucht man hauptsächlich für Training im Gym sowie den Angriff auf andere Spieler. Weiterhin noch für die Mülldurchsuchung und für Gebet. Nerve hingegen steigert sich mit dem Erfolg im Verbrechen, also das maximale Limit. Beim Thema Arbeit waren wir bereits. Die Einkommensquelle kann ab Level 3 dann auch per eigener Firma geschaffen werden. Ja, einige Bereiche des Spiels werden erst mit dem Levelfortschritt freigeschalten. Entsprechend halte ich mich mit einem Urteil zu Torn erstmal noch zurück. Derzeit bin ich an der Schule für einen Businesskurs eingeschrieben, dessen erste Lektion dauert lokere eine Woche. Puh.
Die App von Torn turnt mich etwas jedoch ab weiter zu spielen. Die Buttons sind klein, das Slideermenü hängt. Vorteil der App ist freilich, dass man darüber informiert wird, wenn Energie und Nerve voll sind. Naja.