Nachdem ich bei TikTok mal wieder die übliche Dosis Werbung abbekommen habe – diesmal für die Fastic-App – bin ich neugierig geworden. Das Kalorienzählen eines Döners? Ich meine, wer kennt die Kalorien darin nicht schon?! Aber gut, da ich gerade bei einem Buffet stand, dachte ich mir: Warum nicht einfach die App am Endgegner jedes Kalorientrackers ausprobieren? Installiert, ein bisschen genervt von der elendig langen Befragung am Anfang, und „schon“ nach fünf Minuten und einer Paywall-Einblendung ging es los.
Die App macht das, was sie verspricht: Sie erkennt den Inhalt des Tellers recht gut – abgesehen davon, dass sie den Käse komplett ignoriert hat. Naja, ich würde mal sagen: bestanden, aber nur knapp. Note 3 für den ersten Test.
Fastic im Überblick:
Fastic ist eine der führenden Apps im Bereich Ernährungs- und Fastenmanagement. Ihr Ziel ist es, Nutzer dabei zu unterstützen, gesünder zu leben und ihre Ernährungsziele zu erreichen. Die App bietet diverse Funktionen:
- AI Food-Scanner: Du machst ein Foto von deinem Essen, und die App sagt dir sofort, was da so drinsteckt, inklusive Kalorien und Nährwerten.
- Kalorienzähler: Du kannst deine Mahlzeiten, Snacks und Getränke einfach erfassen und so deine Kalorien im Blick behalten.
- Personalisierter Score: Ein individueller Fortschrittsmesser, der deine Ernährung, Aktivität und mehr überwacht und dir Tipps gibt.
- Essenszeiten-Optimierung: Durch bestimmte Fastenpläne (wie 16:8 oder 18:6) kannst du deinen Stoffwechsel ankurbeln.
Auch wenn der erste Test nicht perfekt war, die Olive hat die App zumindest erkannt – Fastic scheint auf einem guten Weg zu sein. Die App hat über 10 Millionen Downloads und punktet bei vielen Usern durch ihre einfache Bedienbarkeit und ihre umfassenden Funktionen. Allerdings sind einige Features, wie der Food-Scanner, hinter einer Paywall versteckt, was mancher Nutzer kritisiert.
Mein Eindruck von der Fastic-App:
Nachdem ich die Fastic-App zum ersten Mal getestet hatte, war ich ehrlich gesagt nicht gerade motiviert, sie noch einmal zu öffnen. Das Onboarding war einfach zu lang und erschöpfend – eine Frage jagte die nächste, und ständig schien die Paywall im Hintergrund zu lauern, um mich daran zu erinnern, dass die wirklich interessanten Funktionen nur mit dem Premium-Upgrade verfügbar sind. Wer darauf steht, sich durch eine Flut von Fragen zu kämpfen und dann direkt mit Angeboten für kostenpflichtige Funktionen konfrontiert zu werden, dem wird die App vielleicht zusagen. Für mich jedoch war es ein echter Motivation-Killer.
Die ganze Informationsflut, die mich nach der Installation erwartete, war ehrlich gesagt etwas verwirrend. Schon beim ersten Blick auf die App wurde ich mit verschiedenen Angeboten, Funktionen und Versprechen bombardiert.
- Premium-Optionen wurden sofort in den Vordergrund gestellt: „Willkommensangebot“, „4x schneller mit PLUS“ – man wird das Gefühl nicht los, dass man ohne Fastic Plus praktisch nichts erreichen kann. Die ständige Erwähnung der Premium-Features baut Druck auf und verstärkt den Eindruck, dass die kostenlose Version der App wenig nützlich ist.
- Der Mahlzeitenscanner funktionierte zwar einigermaßen, aber auch hier war die Vielzahl an Details eher überwältigend. Dill mit 2g und 1 Kcal zu zählen, war für mich überflüssig, und es trug eher zur Verwirrung bei als zur Klarheit. Hinzu kommt, dass einige Nahrungsmittel wie der Käse auf meinem Teller überhaupt nicht erkannt wurden.
- E-Mail-Flut: Seit meiner Registrierung habe ich bereits drei E-Mails erhalten, die mich ständig auf Angebote und Funktionen hinweisen. Hier eine kleine Auswahl:
- „✨ Willkommen bei Fastic – Dein Weg zu einem besseren Ich beginnt jetzt!“
- „🚀 Entdecke, was Fastic für Dich tun kann – mit einem exklusiven Willkommensangebot!“
- „Sonder Angebot: 50% Rabatt. Nur für Dich!“
Für manche mag das nützlich sein, für mich war es einfach nur nervig. Die ständigen Erinnerungen und Angebote machen es schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Statt klar und fokussiert zu informieren, fühle ich mich eher überladen und verunsichert, was ich jetzt eigentlich machen soll.
Insgesamt war mein erster Eindruck von der App also nicht der beste – zu viele Informationen auf einmal, zu viel Werbung für Premium-Features, und das alles nach einem anstrengenden Onboarding-Prozess. Zumindest ging die Account-Löschung super einfach (ganz unten bei Einstellungen).
Das sagen andere Nutzer
Trotz der hohen Bewertung von 4,4 Sternen und mehr als 10 Millionen Downloads gibt es zahlreiche Nutzerstimmen, die deutliche Kritikpunkte an der Fastic-App äußern. Diese zeigen, dass viele meiner eigenen Erfahrungen und Eindrücke von anderen Nutzern geteilt werden – besonders, was die aufdringliche Werbung und die oft überhöhten Erwartungen an die kostenpflichtige Version der App betrifft.
Hauptkritikpunkte aus den Bewertungen:
- Aufdringliche Werbung und Paywall: Viele Nutzer, darunter Jan Brocksch, bemängeln, dass die interessantesten Funktionen, wie das Scannen von Mahlzeiten oder Barcodes, hinter einer Paywall versteckt sind. Für kostenlose Nutzer ist es oft nur einmal am Tag möglich, diese Funktionen zu nutzen, was dazu führt, dass viele die App enttäuscht wieder löschen. Patrick H bringt es auf den Punkt, indem er schreibt, dass die ständigen Aufforderungen, ein Premium-Abo abzuschließen, extrem nervig sind, und vergleicht dies sogar mit aufdringlichen Strandverkäufern auf Mallorca.
- Eingeschränkte Funktionalität: Liza kritisiert, dass die App viele Lebensmittel nicht kennt, und selbst der Barcode-Scanner zeigt oft keine Angaben. Das bedeutet, dass Nutzer die Nährwerte oft selbst berechnen müssen, was dem Zweck der App widerspricht. Sebastian Frank berichtet zudem, dass die AI-basierte Mahlzeitenerkennung sehr ungenau ist und teilweise stark voneinander abweichende Ergebnisse liefert, selbst bei gleichen Fotos.
- Technische Probleme: Einige Nutzer wie Stephan Schneider und Josie Fuhrmeister beschweren sich über technische Fehler, die es unmöglich machen, die App korrekt zu nutzen. Probleme bei der Anmeldung, die fehlende Synchronisation mit Schrittzählern oder die fehlerhafte Datenspeicherung sind weit verbreitet. Mareike S. spricht sogar davon, dass wichtige Funktionen wie der interne Chat entfernt wurden, was die Nutzererfahrung stark beeinträchtigt.
- Schlechte Unterstützung durch den Support: Ein weiteres häufiges Problem, das von vielen Nutzern wie Josie Fuhrmeister und Rene Praschl angesprochen wird, ist der schlechte oder gar nicht vorhandene Support. Auf Anfragen wird oft nicht geantwortet, was gerade dann ärgerlich ist, wenn bezahlte Funktionen nicht richtig funktionieren oder wenn es um Rückerstattungen geht.
- Unübersichtliche und fehlerhafte Kalorienanalyse: Nutzer wie Janine Dümmel und Aristide Proksch kritisieren, dass die App nicht genügend Lebensmittel kennt und die Kalorienanalyse per Foto oft ungenau oder fehlerhaft ist. Aristide Proksch berichtet sogar, dass die App nach einer Neuinstallation bereits am zweiten Tag nicht mehr wusste, wann das Fasten gebrochen wurde.
- Verwirrende Preisgestaltung: Heinz Schneider und Kim _98 äußern Unmut darüber, dass die Preisgestaltung der Premium-Version irreführend ist. Häufig werden Wochenpreise angezeigt, was dazu führt, dass Nutzer erst spät merken, dass sie viel mehr zahlen müssen, als sie ursprünglich dachten. Auch die Tatsache, dass viele Funktionen ohne Abo nur eingeschränkt nutzbar sind, stößt auf Kritik.
Zusammenfassung: Obwohl Fastic von vielen Nutzern positiv bewertet wird, gibt es einen erheblichen Teil der Bewertungen, der auf ernsthafte Mängel hinweist. Viele Nutzer teilen die Ansicht, dass die App zu viel auf Werbung und den Verkauf von Premium-Abos setzt, während grundlegende Funktionen für kostenlose Nutzer stark eingeschränkt sind. Die technische Zuverlässigkeit lässt ebenfalls oft zu wünschen übrig, und der Support scheint bei Problemen nicht hilfreich zu sein. Diese Punkte sind sicherlich Gründe dafür, dass auch ich die App nicht als das erlebte, was die hohen Bewertungen im Play Store vermuten lassen.