Das brasilianische Studio Aurecas Games liefert mit Evil Tower: Idle Defense TD eine Mischung aus Tower-Defense, Idle-Game-Mechaniken und Roguelike-Elementen. Doch kann das Spiel, das auf Android und iOS verfügbar ist, im stark umkämpften Genre der Tower-Defense-Titel wirklich überzeugen? Wir von Check-App haben uns das Spiel und die Meinungen der Community genauer angesehen.
Das Konzept: Der Bösewicht in dir
In Evil Tower schlüpfst du in die Rolle des Herrschers eines mächtigen Turms, der mit einem magischen Kristall ausgestattet ist. Deine Aufgabe: Wellen von „guten“ Angreifern – von Soldaten bis zu Katapulten – abwehren und dabei strategisch Upgrades sowie Spezialfähigkeiten einsetzen. Die Besonderheit? Du bist hier der Bösewicht, der sein dunkles Reich verteidigen will. Eine erfrischende Umkehr der klassischen Heldenrolle, die dem Spiel einen gewissen Reiz verleiht.
Gameplay: Wellen von Feinden und strategische Entscheidungen
Das Spiel kombiniert klassische Tower-Defense-Mechaniken mit Idle-Game-Elementen:
- Strategie: Baue deinen Turm, wähle Fähigkeiten wie Schneebälle oder Feuerangriffe und optimiere deine Verteidigung.
- Upgrades: Mit grünen Smaragden und lila Kristallen verbesserst du Angriffsgeschwindigkeit, Lebenspunkte und Spezialfähigkeiten.
- Roguelike-Elemente: Jede Runde erfordert neue Entscheidungen und Anpassungen deiner Strategie.
Ein Highlight ist die Möglichkeit, durch den Einsatz spezieller Skills die Dynamik der Schlachten zu beeinflussen. Doch hier zeigt sich bereits eine Schwäche: Einige Fähigkeiten wirken unausgeglichen und treffen die Gegner nur selten präzise.
Die Monetarisierung: Ein Stolperstein
Aurecas Games setzt stark auf Werbung und In-Game-Käufe:
- Werbung: Viele zentrale Mechaniken, wie das Wiederbeleben nach dem Tod oder zusätzliche Belohnungen, erfordern das Anschauen von Werbevideos. Nach der dritten Welle fühlt sich das Spiel für viele Nutzer mehr wie ein „Werbung-Simulator“ an.
- In-App-Käufe: Eine werbefreie Version gibt es nur temporär für knapp 7 Euro pro Monat. Dieses Modell wird in der Community kontrovers diskutiert, da es als wenig benutzerfreundlich empfunden wird.
Community-Feedback: Zwischen Lob und Kritik
Die Spielerbewertungen sind gemischt:
- Positiv: „Magisch und spielenswert!“ – Einige Spieler loben die Atmosphäre und das strategische Element.
- Negativ: Viele bemängeln die langsame Progression und das aggressive Monetarisierungsmodell. Ein Nutzer fasst es treffend zusammen: „Nach der dritten Welle wird’s ein Werbung-Simulator.“
- Verbesserungsvorschläge: Inhalte wie Offline-Einkommen, mehr Upgrades und größere Ziele außerhalb des Turms werden häufig gewünscht.
Fazit: Potenzial, aber ausbaufähig
Evil Tower bietet interessante Ansätze, wie die Umkehr der klassischen Rollen und die Verbindung von Tower-Defense und Idle-Mechaniken. Die Umsetzung leidet jedoch unter unausgewogenem Balancing und einer stark werbelastigen Spielerfahrung. Für Fans von Tower-Defense-Spielen lohnt sich ein Blick, besonders da es auch offline gespielt werden kann. Doch wer schnelle Fortschritte und werbefreie Spielzeit möchte, muss tief in die Tasche greifen.
Pro:
- Kreatives Setting und spannende Idee, den Bösewicht zu spielen.
- Roguelike-Mechaniken sorgen für Abwechslung.
- Offline-Modus verfügbar.
Contra:
- Stark auf Werbung und In-App-Käufe angewiesen.
- Mangel an dynamischem Fortschritt und Balanceproblemen bei Fähigkeiten.
- Temporäres „Werbefrei“-Modell wirkt unattraktiv.
Mit mehr Feinschliff und einer faireren Monetarisierung könnte Evil Tower eine echte Empfehlung sein. So bleibt es ein Spiel für Geduldige, die Spaß an Tower-Defense und Idle-Mechaniken haben – und bereit sind, Werbung als festen Bestandteil des Spielerlebnisses zu akzeptieren.