Der große General Akamoto hat eine tiefe Aversion gegen Warteschlangen. Seine Laune ist ohnehin schon im Keller, da er durch ein Attentat gerade um seine Herrschaft betrogen wurde. Hier unten im Jenseits der Samurai wird er zu allem Überfluss noch wie ein Kunde mit überzogenem Kredit behandelt, welcher sich so circa 512 Jahre zur Beurteilung rechts anstellen soll. Dabei möchte er gar nicht ins Jenseits der Samurai oder würdig sein für dessen erste Jahrszeit. Deshalb zettelt er sogleich einen Kampf an, welcher sich zu einem ausgewachsenen Feldzug entwickelt.
Skulls of the Shogun vom Indie-Entwickler 17-BIT wurde ursprünglich von Microsoft für die Xbox und exklusiv für Windows 8 herausgebracht. Später erschien es auch über Steam für Windows 7. Zuletzt hat es Jake Kazda mit seiner Firma auch für iOS veröffentlicht, wo es eine sehr gute Resonanz fand. Das rundenbasierte Strategiespiel überzeugt vor allem aufgrund seiner schrägen Dialoge und gewissen Komplexität.
In der Einzelspieler-Story von Skulls of the Shogun darf man 24 Level bestreiten und den Weg des Samurei durchs Jenseits verfolgen. Multiplayer gibt es online nach Anmeldung (Skulls Anywhere) oder per Pass&Play-Modus mit bis zu vier Spielern lokal. Folgt man der Beschreibung aus dem Windows Phone Store, so sollte man nicht so impressed sein. Die liest sich nämlich so: „Schädel des Shoguns ist ein Arcade-Strategiespiel mit packenden Kämpfen aus dem Samurai-Jenseits.“ Das Motto bei iTunes hört sich da schon vielversprechender an: „Zerschmettere deine Feinde und iss ihre Schädel!“ Guten Appetit! Stirbt ein Gegner, so darfst du seinen Schädel essen. Aber nur die der Gegner – alles andere wäre „abartig“ und nicht mit dem Kodex der Samurei vereinbar. Die Schädel kreisen wie Satelliten um deine Krieger und erhöhen zunächst die Hitpoints. Hat er drei gemampft, wird er zu einem Dämon. Dann kann er mit einer Extraaktion pro Runde mehr Schaden anrichten.
Fünf Befehlsrollen hast du pro Zug. Dabei kann jede Einheit sich bewegen, angreifen und wieder zurückziehen. Einmal aktiviert erscheint ein Bewegungsradius. Hat man seine Einheit gezogen, darf man noch eine Aktion ausführen, welche meist nochmals bestätigt werden möchte. Die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man bei einem rundenbasierten Spiel natürlich immer schrittweise vorgeht. Es kommt darauf an, die drei Einheitentypen richtig einzusetzen, die Einheiten taktisch klug aufzustellen und Extra zu nutzen, wie Mönche anzuheuern oder Gebiete heimzusuchen. Drei Belohnungsstufen gibt es pro Schlacht – ohne Verluste, mit vier Überlebenden oder mit Zweien sollst du sie abschließen. Einer darf aber keinesfalls sterben: der Fürst und General Akamoto.
Fazit zu Skulls of the Shogun
Das rundenbasierte Strategiespiel im Reich der Untoten ist für Taktiker mit Appetit auf Schädel gemacht. Was es mit diesen auf sich hat, was ja auch im Titel versteckt ist, wird euch schnell klar, wenn ihr den ersten Gegner erledigt habt. Die witzige Story mit den lockeren Dialogen lockert das eigentlich doch recht fordernde Gameplay auf. Grafik und Sound sind meisterhaft. Gerade als App ist das Spiel ein günstiger Kauf, obwohl es die gleichen Inhalte besitzt wie damals die PC-Version.