Ein Spiel, wie geschaffen für Fans von Robinsonaden und vor allem Aufbauspielen. Vor allem von Aufbauspielen. Denn anstatt sich darüber zu freuen den „Flugzeugabsturz“ auf die „einsame Insel“ überlebt zu haben, die Beine hochzulegen und auf die Rettung durch die App-Entwickler in einem der Updates zu warten, wollen die Tinyjaner eben ihr eigenes kleines Dorf aufbauen. Und das tun sie recht fleißig und kostenfrei auf Android (Download) und iOS (Download).
Wie spielt sich Tiny Tribe? Das Spiel leitet einen von Beginn an durch links aufpoppende Quests zum Aufbau an. Zunächst soll das Flugzeug ausgebeutet werden, dann diverse Gebäude errrichtet und Erkundungen auf der Insel und in die Höhlen durchgeführt werden. Das alles erfolgt mit deinen Bewohneren, deren Anzahl oben links angezeigt wird, wobei die erste Zahl die verfügbaren anzeigt. Immer wenn du eine Aufgabe startest, verbrauchst du Nahrung und Wasser, später dann auch Spezialgegenstände (wie Lampen, Seile etc.) und bei Aktionen in den Gebäuden auch Gold. Spielen bedeutet also darauf zu warten, dass genügend Energie in Form von Wasser und Nahrung produziert wurde. Neue Quests gibt es vor allem, wenn du viele Erfahrungspunkte sammelst und in den Leveln aufsteigst.
Die Insel ist nicht gewöhlich Dschungel mit Strand. Zwar ist die Grafik nicht atemberaubend, bietet aber im Gegensatz zu vielen grünen Flachländern anderer Spiele viel mehr Abwechslung. Zunächst müssen weitere Inselteile im Watchtower entdeckt werden, das kostet Ressourcen. In Ruinen, Tempeln und geheimnisvollen Eingängen findest du aber viele Boni. Gerade durch die Tempel kommt Feeling der Fernsehserie Lost auf. Auch gibt es Inselbewohner, die mit dir Handel treiben. Um es noch interessanter zu machen, kannst du mit anderen Spielern deinen „Promo-Code“ teilen. Auch dafür bekommst du Ressourcen. Nachbarn für Tiny Tribes sind auch gern gesucht.
Noch ein Wort zum „kostenlos“: Freemium bedeutet bei Tiny Tribe, dass man die Energie und Spezialobjekte kaufen kann und die Prozesse beschleunigen. Wir haben bisher keinen Anlass gefunden, bei dem es zwingend erforderlich ist echtes Geld zu investieren. Dadurch läuft es langsamer, aber man fühlt sich nicht stark behindert im Spielfortschritt.
Fazit: Tiny Tribe ist ein Aufbauspiel mit Langzeitmotivation. Da es nicht nur ums schnöde Ressourcenernten geht, sondern auch darum die Insel zu entdecken. Die Grafik ist verbesserungswürdig, aber dafür ist das Gameplay sehr einfach. Zum Schluss darf es nicht fehlen die seltsame unterschwellige Moral der App zu beschreiben. Obwohl es bei Tiny Tribe friedlich zugeht, ist ein Vergleich mit „Herr der Fliegen“ naheliegend. Es wird gebaut und abgeholzt, was das Zeug hält. Von der schönen verwilderten Insel bleibt nach Level 10 nicht viel übrig. Liebe Entwickler von Everplay, wo sind hier die Windräder und Umweltpunkte?
