Die Fotochips von Smartphones sind heutzutage so gut, dass viele ihre iPhones, Nokias und Galaxys schon als alleinige Urlaubskamera einsetzen. Während man früher noch gespottet hat, dass man Dienste wie Instagram brauchte, damit die Fotos überhaupt nach etwas aussehen, kann man heute viele Schnappschüsse sogar ohne Nachbearbeitung ins virtuelle Fotoalbum einstellen oder teilen. Trotzdem gibt es eine Reihe von Motiven und Aufgaben, die man mit der relativ einfachen Optik nicht eingefangen bekommt. Dazu gehören vor allem kleine und zu große Objekte. Immer dann also, wenn man an einer normalen DSLR/SLT-Kamera am Objektiv dreht oder es sogar austauscht, hat man mit dem Smartphone das Nachsehen. Wirklich?
Noch bessere Fotos mit dem Smartphone: Nein, natürlich hat das Smartphone nicht die gleichen Features wie eine Profikamera. Was für eine Frage. Aber dafür ist das Telefon immer dabei. Und die beste Kamera ist die, welche man immer zur Hand hat, um besondere Situationen einzufangen. Wie also das Smartphone verbessern? Monochrom aus Kassel hat da ein tolles 3er Set Smartphone-Objektive im Angebot, welches wir mal ausprobiert haben. Vorweg gleich die Einschätzung – es lohnt sich! Denn die Kamera in eurem Smartphone ist super geeignet, um sie etwas zu pimpen. Selbst die günstigsten Geräte kommen heute schon mit ausreichend Megapixel und Software daher, um ansich gute Fotos zu machen. Es muss nicht einmal die Pureview-Technologie von Nokia sein. Einsetzbar sind die Zusatzobjektive bei allen Smartphones mit maximal 9 mm Linsendurchmesser bzw. 9,5 mm Außendurchmesser. Das sind fast alle Geräte. Wir haben mit dem Lumia 800 und 620 von Nokia die Fotos hier im Artikel gemacht, in einem späteren Artikel testen wir noch eine Linse fürs iPhone 5. Ein paar Fotos kann man auch schon im Artikel „Fotos mit dem Lumia 620“ sehen.
Im Set enthalten sind drei Linsen, welche aus „vergütetem optischen Glas“ und Aluminium bestehen und jeweils so viel wiegen wie eine Euromünze. Ihre Handhabung ist sehr einfach. Wenn man ein Metallgehäuse hat, dann kann man das Miniobjektiv direkt über der Linse anbringen. Andererseits muss man aufs Gehäuse zunächst einen kleinen Metallring kleben (selbstklebender Ring für Plaste bzw. fürs Glas des iPhones sind enthalten). Am Metall haftet das Objektiv magnetisch. Die Objektive haften gut, verschieben sich natürlich ein wenig, wenn man das Smartphone wieder in die Tasche steckt oder dagegen stößt. Man macht die Objektive aber meist ohnehin kurz anlassbezogen aufs Gehäuse und verstaut sie z.B. in der Hosentasche. Mit etwas Übung hat man in drei Sekunden die Linse einsatzbereit auf dem Gerät.
Die drei Objektive im Set sind für besonders kleine Gegenstände (Makroobjektiv) bzw. breite oder hohe Motive (Weitwinkel) geeignet, ein weiteres als Teleobjektiv bringt einen zweifachen Zoom und das Fisheye hat einen ganz besonderen Charme mit seinem 180 Grad Blick.
Wenn ein Fisch von unten durch die Wasseroberfläche schaut, sieht er die Welt darüber gekrümmt. Das Fisheye-Objektiv im Set ist sicher das außergewöhnlichste der drei. Man kann es eigentlich in fast jeder Situation einsetzen, ob nun Nahaufnahme einer Person oder Stadtpanorama. Das Resultat sind witzige Motive oder ungewöhnliche Blickwinkel wie im Spiegelkabinett. Die Qualität der Aufnahmen hat uns sehr überrascht, die Linse verändert außer der beabsichtigten Krümmung weder Schärfe noch die Lichtempfindlichkeit.
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Man muss beim Fisheye eigentlich nur darauf aufpassen, dass man die Finger nicht im Blickfeld der Linse hat.
Die Telelinse vergrößert um den Faktor 2, dadurch hat man also einen direkt optischen Zoomfaktor ohne Qualitätsverlust. Es eignet sich besonders, um im Freien ans Motiv heranzuzoomen und den Bildausschnitt besser bestimmbar zu machen. Auch hier stimmt die Qualität, tendenziell haben wir sie aber eher selten eingesetzt. Bei unserem Testfoto unten kann man erkennen, was passiert, wenn die Linse etwas verrutscht. Passiert aber eher selten.
Mehr Nutzungssituationen gibt es für die letzte Linse des Sets, welche eigentlich zwei Objektive umfasst. Denn in der Mitte lässt sich das Weitwinkel vom Makro auseinanderdrehen. Das Gewinde ist absolut präzise und leicht zu drehen. Der Weitwinkel hat den Faktor 0.67, sodass man etwa 50 Prozent mehr aufs Foto bekommt. Das ist immer dann günstig, wenn man ein zu großes Motiv fotografieren möchte. Den Eiffelturm wird man damit auch nicht aus kurzer Entfernung aufs Bild bekommen, aber bei Gruppenbildern ist das praktisch. Beim Weitwinkel treten allerdings am Bildrand die gewöhnlichen Verzerrungen bei dieser Art von Linsen auf, sodass man das mit einrechnen sollte.
Ähnlich wie das Fisheye hat uns das Makro begeistert. Man kann damit Aufnahmen machen, die mehr Details zeigen als man mit dem Auge sieht. Hier muss man allerdings eine ruhige Hand haben, da man wirklich sehr nahe ans Motiv herangeht.
Fazit: Insgesamt und wie die Fotos zeigen, kann man mit den Linsen sehr viel anstellen. Man trägt sie einfach in der Hemd- oder Hosentasche mit sich und kann sie innerhalb von Sekunden anwenden. Gerade die Makro- und Fisheyelinse laden dazu ein, mit dem Smartphone die Umwelt zu entdecken, als hätte man eine Lupe in der Hand. Entsprechend können wir nur empfehlen, euch das 3er Set Smartphone-Objektive für 38 Euro zuzulegen.