Seit der Gründung der myphotobook GmbH im Jahre 2004 könnt ihr über sie eure Fotos auf verschiedene Arten veredeln und drucken lassen. Auch nach der Übernahme des Unternehmens durch die Elanders-Gruppe ändert sich daran nichts, da sie mehr auf E-Commerce setzen als vielleicht ihre Vorgänger. Mit der neuen myphotobook App für das iPad kannst du nun auch auf deinem Schoß ganz leicht und innerhalb von wenigen Minuten dein persönliches Fotobuch erstellen. Dabei nimmt dir die App so viel Arbeit wie möglich im Vorfeld bereits ab. Wir haben uns angeschaut, ob es wirklich so einfach ist, mit der App von myphotobook Fotobücher zu erstellen, was die App alles ermöglicht und wie letztlich die Qualität der Bilder ist.
Wem geht es nicht so? Im Urlaub werden dank der digitalen Möglichkeiten Unmengen an Fotos aufgenommen und zur Sicherheit lieber ein paar Fotos mehr gemacht als zu wenig. Um so geringer die Gefahr, dass ein Foto mal „in die Hose geht“. Aber was passiert dann mit den vielen Fotos? Häufig verstauben sie auf einer Festplatte oder auf einem anderen Speichermedium, weil du irgendwann, wenn du mal Zeit hast, ein Fotobuch machen möchtest. Dies gilt natürlich nicht für die ganz Disziplinierten, welche dann mit Eifer und Ehrgeiz alle Fotos direkt nach dem Urlaub akribisch aussortieren und zum nächsten Drogeristen gehen, um die Bilder entwickeln zu lassen. Davor ziehe ich meinen Hut, denn bei mir klappt das häufig nicht so.
Umso schöner, dass es mit myphotobook für iPad nun eine App gibt, welche dir so viel Arbeit wie möglich abnimmt. Du wählst nur noch den Stil und die Fotos aus, verfeinerst diese am Ende mit einem Filter, wenn Du möchtest, und änderst gegebenenfalls das Cover-Foto. Fertig!
Zugegeben. Die Fotos werden pro ausgewähltem Ordner vom iPad nach der Reihenfolge, in der sie aufgenommen wurden, platziert und nicht nach Thema oder optischer Stimmigkeit. Das muss dann schon von Hand noch korrigiert werden, sofern dich das wirklich stört. Pro Seite können in myphotobook 4 Bilder platziert werden, müssen aber nicht. Weniger sehen sogar oft besser aus, da bei zu vielen Fotos die Größe und somit die Druckqualität leidet.
Du kannst dich also beispielsweise dafür entscheiden, nur ein Foto im Hochformat auf eine Seite zu ziehen, welches dann automatisch den kompletten Platz einnimmt. Oder du nimmst ein Foto im Querformat und entfernst alle anderen auf beiden Seiten, damit dieses über die komplette Breite geht. Das ist allerdings nur bedingt zu empfehlen, da der Buchfalz in der Mitte ist. Ein Gesicht sollte sich daher nicht in der Mitte befinden, sonst sieht man es am Ende nicht mehr richtig.
Da es insgesamt 36 Seiten für 140 Bilder gibt, müsstest du zugunsten dieser Optik jedoch auf einige Fotos verzichten. Aber du hast doch sowieso viel zu viele Bilder gemacht – warum dann nicht lieber die schönsten auch mal groß drucken lassen?
Die Auflösung der Bilder sollte nicht zu hoch sein. Beispielsweise sind 1600 x 1200 Pixel ein gutes Format für Fotos, welche mit einer Digitalkamera aufgenommen wurden (erfordert eventuell ein vorheriges Bearbeiten der Bilder, da diese auch höher aufgelöst sein können). Da das Fotobuch ein handliches Format von 18,5 x 24 cm in den Abmessungen eines iPad 4 hat, benötigst du aber auch keine wahnsinnig hoch aufgelösten Bilder. Dies bietet den Vorteil, dass auch die Fotos, die mit dem iPad aufgenommen wurden, im myphotobook Fotobuch in guter Qualität dargestellt werden.
Ein Manko gibt es jedoch: Je kleiner Personen auf den Bildern sind und je kleiner das Foto dann gedruckt werden soll, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Gesichter verwaschen aussehen. Das ist schade, aber mit diesem Hintergrundwissen kann man das leicht umgehen, indem man für die kleinsten Fotomotive keine Menschen auswählt oder das Bild so ausschneidet oder fotografiert, dass das Gesicht über das gesamte Bildformat gut sichtbar ist.
Außerdem ist die richtige Beleuchtung sehr wichtig. Wer sich mit Fotografie nicht so gut auskennt und eher spontaner Schnappschuss-Jäger im Urlaub ist, sollte unbedingt trotzdem darauf achten, nicht gegen die Sonne zu fotografieren (außer für besondere Aufnahmen, die so gewollt sind). Der Schatten wird dennoch im Bild und im Druck dominieren und Feinheiten werden nicht so dargestellt, wie vielleicht auf dem digitalen Foto.
Wie bekomme ich Fotos auf mein iPad?
Mit einem Speicherkarten-Adapter für dein iPad kannst Du deine Fotos von der Digitalkamera in dein iPad importieren. Du musst darauf achten, die Dateinamen nicht zu verändern und solltest vorher die maximal angenommene Auflösung der myphotobook-App austesten. Bei Spiegelreflexkameras wird es in der Regel notwendig sein, das Foto vorher in der Auflösung zu verringern, da myphotobook die Fotos sonst nicht einlesen kann. Eine weitere Möglichkeit ist die Synchronisierung deines iPads mit iTunes, um deine Fotos auf das iPad zu bekommen. Oder Du nimmst einfach die bereits auf deinem iPad gespeicherten Fotos (beispielsweise mit dem iPad selbst aufgenommene Bilder oder von deinem iPhone synchronisierte Fotos) und erstellst damit dein myphotobook Fotobuch. Das verspricht die wenigsten Probleme hinsichtlich der Auflösung.
Wenige Schritte zum myphotobook Fotobuch
Zu Beginn hast du die Möglichkeit, aus verschiedenen Bücherstilen zu wählen, und erhältst einige Erläuterungen, wofür sich dieser Stil eignet, sowie eine Vorschau, wie dein myphotobook Fotobuch danach aussehen könnte. Je nach Bücherstil stehen Dir auch andere Seitenhintergründe und Fotofilter zur Verfügung, um die Fotos aufzupeppen oder etwaige Mängel auszubügeln.
Für das Cover deines myphotobook Fotobuchs stehen dir zunächst alle deine gewählten Fotos zur Verfügung, egal, ob die Auflösung dafür ausreicht oder nicht – denn in dem Fall kannst du sie mit einem Verzerrfilter poppiger machen – und schon rückt die Auflösung in den Hintergrund. Auf den Seiten an sich kannst du laut myphotobook deine Fotos nur in der Auflösung anwenden, mit der ein Druck Erfolg verspricht, damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt. Ich selbst habe bei meinen Fotobüchern keine Meldung erhalten, dass die Auflösung (1600×1200) zu gering wäre.
Auf jeder Seite gibt es die Möglichkeit Bildunterschriften und kurze Kommentare zu verfassen und aus 4 Schriftarten eine passende auszuwählen. Ebenfalls kannst Du aus verschiedenen Schriftfarben wählen.
Das Handling ist sehr intuitiv per Drag & Drop (Ziehen und Fallen lassen) gestaltet. Außerdem befinden sich überall kleine blaue Bearbeitungssymbole, mit denen du Filter anwenden oder bearbeiten beziehungsweise den Seitenhintergrund einstellen kannst. Zusätzlich gibt es ein „magisches“ Rad, das die Anordnung der Fotos verändert. Gefällt dir kein Vorschlag davon (auf Grund von Hoch- oder Querformatsangelegenheiten), versuche einmal ein Foto wegzunehmen, indem du es aus dem Fotobuch an die Seite ziehst, und vielleicht dafür ein anderes hinzuzufügst oder es einfach komplett weglässt. Gefällt dir ein Design, aber die Fotos sind vertauscht angeordnet, so kannst du das Bild nehmen, welches du an einer anderen Stelle haben möchtest, und dann an die gewünschte Stelle ziehen. Die anderen Bilder verändern sich dadurch möglicherweise ebenfalls, so dass es ein paar Anläufe benötigen kann, bis dein Fotobuch von myphotobook so aussieht, wie du es gern hättest.
Eine weitere Funktion, die myphotobook dir bietet, ist es, einen Bildausschnitt deines angewandten Fotos zu vergößern. Dadurch wird nur noch dieser Ausschnitt als Foto verwendet und gedruckt. So sparst du dir das vorherige Zurechtschneiden oder kannst besonders schöne Elemente durch Zoomen hervorheben.
Auch wenn Du bereits alle 140 Fotos ausgewählt hast und dann beim Durchblättern merkst, irgendwie fehlt ein Bild und andere könnten dafür weg, kannst du nachträglich Fotos hinzufügen und andere entfernen. Zum Entfernen tippe länger auf das entsprechende Bild. Um weitere hinzuzufügen, nutze das Plus-Symbol oben links.
Wenn du mit der Anordnung der Bilder und der Gestaltung dann zufrieden bist, dein Fotobuch auch einen Titel hat und alle Bildnotizen, die du einfügen wolltest, vorhanden sind, gehst du einfach auf den Einkaufswagen und kannst dann dein Buch nach Hause bestellen. Das Buch kostet 29,90 EUR inklusive Versand.
Erhalt deines myphotobook Fotobuches
Nach ca. einer Woche wird dir dein Fotobuch dann bequem nach Hause geliefert. Es ist in einer Folie eingewickelt und zusätzlich mit einem verstärkten Pappumschlag fest verpackt, so dass es unbeschadet den Weg zu dir findet.
Das myphotobook ist wirklich genauso groß wie das iPad. Als Erstes fiel mir auf, dass der Einband matt gedruckt wurde. Das könnte an der Auswahl meines Buchstils gelegen haben (Basic), könnte aber auch Standard sein. Eine Auswahl dafür gibt es jedenfalls leider nicht. (Ich persönlich bevorzuge glänzende Einbände.) Wie bereits vorher erwähnt, ist mir aufgefallen, dass Gesichter teilweise verwaschen ausgedruckt wurden und Schattierungen weniger fein gedruckt werden konnten, als es digital dargestellt war. Beim nächsten Fotobuch werde ich da mehr drauf achten und weniger Fotos im Allgemeinen auswählen oder die Gesichter bei kleineren Fotos prominenter gestalten. Auch die gewählten Hintergründe sind sauber gedruckt und passen so gut, wie es in der Vorschau dargestellt war. Die groß gedruckten Fotos sind ausnahmslos wunderschön geworden.
Im direkten Vergleich ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass ich mich zu sehr auf die myphotobook GmbH verlassen habe, denn viele der Fotos, die nicht so toll geworden sind, sahen auch in der Vorschau schon nicht so gut aus. Das habe ich jedoch gar nicht so gesehen, weil ich wusste, wie die großen Fotos aussehen und dass diese qualitativ in Ordnung waren. Da hat mir mein Gehirn einen Streich gespielt. Vertraue also deinen Augen und vor allem der Vorschaufunktion! Wenn die Fotozusammenstellung oder das Foto auf der iPad-Vorschau schon irgendwie komisch aussieht, ändere es. Mach es auf einer anderen Seite größer oder vergrößere den wichtigen Aspekt des Fotos mit den Funktionen, die dir die myphotobook App bietet. Der Druck wird nicht sehr viel daran ändern und dann ärgerst du dich nur. Im Zweifelsfall entferne das Bild lieber und nutze den Raum für schönere Bilder, die einen besseren Druck versprechen.
Preislicher Vergleich
Betrachten wir jetzt einmal die reinen preislichen Fakten. Für das Buch zahlst du inklusive Versand 29,90 EUR. Effektiv hast du 35 Seiten, die mit bis zu 4 Fotos gefüllt werden können, optisch mehr Sinn machen jedoch 1-3 Fotos pro Seite. Das entspricht:
- 85 Cent pro gedruckter Seite
- 21,25 Cent pro Foto bei 4 Fotos je Seite
- 28,33 Cent pro Foto bei 3 Fotos je Seite
- 42,5 Cent bei den empfohlenen 2 Fotos pro Seite (ca. 9,5 x 14cm, kann jedoch je Stil minimal abweichen)
- 85 Cent pro ganzseitigem Foto (ca. 17,8 x 23,5cm)
- 1,70 EUR für ein doppelseitiges Querformatfoto (ca. 23,4 x 35,2 cm)
Gehst du in eine Drogerie oder ein Multimediageschäft und druckst die Fotos sofort am Drucker eines namhaften Herstellers aus, zahlst du um die 27 Cent pro 10×15 cm Bild (entspricht ca. einem Breitbildfoto bei 2 Fotos pro Seite im myphotobook), für 15x20cm sind es 49 Cent (ein Hochformatbild im myphotobook über die gesamte Seite ist sogar etwas größer als das: 17,8 x 23,5cm). Und ein Poster von 20 x 30 cm käme sogar 2,95 €. Das ist kleiner als ein doppelseitiges Querformatfoto in myphotobook (was mit 1,70 EUR sogar günstiger wäre, nur eben nicht zum Aufhängen geeignet wäre). Zusätzlich würdest du dir für deine sofort gedruckten Fotos jedoch noch ein Fotobuch kaufen, welche in den Preisen variieren, je nachdem, was für ein Fotobuch du möchtest. Außerdem hast du ein neutrales Buchcover statt dem personalisierten, eigenen Foto. Und last but not least, musst du die Fotos erst auf einen USB-Stick schieben, aufstehen und zum Händler deines Vertrauens gehen oder fahren und am Sofortdrucker jedes Foto selbst ausdrucken, was wiederum (je nach Entfernung und Andrang im Geschäft) Zeit und Nerven kostet. Dafür kannst du die Bilder gleich mitnehmen.
Myphotobook ist also geringfügig teurer, als wenn du selbst losziehst, hast dafür jedoch einen Mehrwert (gesparte Zeit und Nerven) erhalten und kannst alles bequem von zu Hause am iPad erledigen. Ob einem das wert ist, muss aber jeder individuell für sich abschätzen.
Persönliches Fazit
Ich bin mit meinem Fotobuch zufrieden. Hier und da hätte ich mir gewünscht, der Vorschau mehr Beachtung geschenkt zu haben, aber viele dieser Fotos wären ohne myphotobook vermutlich auf einer Festplatte verstaubt. Wünschenswert wäre es, wenn myphotobook vielleicht noch Glanzcovers einführen würde und das Verschieben der einzelnen Bilder möglich machen könnte, denn mit dem Rad funktioniert die Anordnung zwar schnell, liefert aber oftmals nicht ganz den gewünschten Erfolg, so dass man letztlich wohl mit 2-3 Fotos pro Seite besser kommt (2 Fotos bei Querformaten, 2 Hochformate und ein Querformat bei 3 Fotos) als mit den tatsächlich möglichen 4 Bildern pro Seite. Außerdem finde ich es schade, dass man jedes Buch nur einmal verwenden kann. Nachdem das Buch bestellt wurde, kann man es nicht mehr bearbeiten, nur noch einmal durchblättern. Somit ist ein einfaches Nachbestellen zum Verschenken leider nicht gegeben. Das ist besonders ärgerlich, wenn man viel Zeit in das Anwenden der Filter, Hintergrundabstimmung und das Zoomen der Fotos investiert hat.
Die Hintergründe zur Auswahl an sich sind sehr schön, auch die Möglichkeit, Notizen am unteren Rand einzufügen gefällt mir gut. 4 Farben und 4 Schriftstile zur Auswahl halte ich zudem ebenfalls für ausreichend, da zu viel Auswahlmöglichkeiten den Nutzer verunsichern können und die Entscheidung erschweren. Und myphotobook wirbt schließlich damit, dass das Fotobuch sehr schnell fertig wird. Dem stimme ich zu – der Entwurf ist schnell fertig. Jedoch kann ein Programm nicht wissen, wie der Nutzer die Bilder tatsächlich haben möchte und daher vermute ich, werden die meisten hinterher noch eine Weile daran sitzen und die Bilder hin und her schieben, weil es noch nicht ganz so ist, wie sie es gerne hätten.
Dennoch bietet myphotobook insbesondere Menschen, die vielleicht mit Fotobüchern bisher nicht so viel am Hut hatten, mit Hilfe des iPads eine einfache und schnell realisierbare Möglichkeit, Fotos in ein Buch zu verwandeln und diesem, mit vielen Filtern und Stilen, eine persönliche Note zu verleihen. Kleinere Mängel wie das nicht erneute Bearbeiten können von bereits bestellten Büchern oder Glanzcover /andere Formate zur Auswahl könnten später ja noch in einem Update eingefügt werden, was ich mir persönlich noch wünschen würde.
Was haltet ihr von der myphotobook App? Wer hat sich schon ein Buch damit bestellt und wie waren deine Erfahrungen? Bestimmt würden sich noch unentschlossene User freuen, hier mehr Berichte und Meinungen zu hören. Postet sie einfach in den Kommentaren.