Cultures. Schon der Titel versprüht diesen gewissen Wusel-Charme, welcher das Herz von Aufbauspielern höher schlagen lässt. Angefangen hat für mich alles beim lässigen Ritt durchs Intro von Siedler im Jahr 1994, deren beiden Disketten ich als PC-Player erst nach unerträglicher Wartezeit in der Hand halten durfte, schließlich war Amiga schon früher dabei (P.S. offenbar war der PC doch das bessere System liebe Schulkameraden). Die Geschichte wiederholt sich vielleicht etwas, denn die App zu Cultures gibt es derzeit auch nur fürs iPad. Headup Games hat das Spiel für Funatics herausgebracht. Ich hatte es mir damals bei der Neuvorstellung geladen und seitdem hin und wieder gespielt. Wie sieht es also aus mit der Langzeitmotivation?
Natürlich spiele ich als Wikinger! Die bärtigen Typen sind für mich die Originale, schließlich kommen sie auch im ersten PC-Spiel damals vor. Aber auch wer sich mit den asiatischen Samurai anfreundet, dürfte das gleiche Spielerlebnis mit anderen Vorteilen bekommen. Ein Tutorial zeigt einem die Grundzüge. Hautpsächlich geht es darum Rohstoffe zu beschaffen / die Siedlung auszubauen, die Helden zu leveln / auf Entdeckugnsfahrt zu schicken. Schon relativ schnell merke ich jedoch, dass sich die App haargenauso spielt wie das Browsergame. Grafiken sind gleich, Gameplay ist identisch. Trotzdessen werden die Spielstände nicht synchronisiert. Da ich beim Browsergame allerdings recht schnell ausgestiegen bin, gebe ich der App eine Chance.
Wie weit bin ich nun gekommen? Gefühlt nicht bis zum Alleswisser-Level. Als mein Hauptgebäude Stufe 12 erreicht, dauert der nächste Ausbau schon 6 Stunden. Einen vierten Helden habe ich noch immer nicht, sodass die Rohstoff- und Ideenproduktion noch immer recht unvollständig abläuft. Insgesamt wirkt der Aufbau der Siedlung relativ lahm. Es gibt keine Produktionsketten, kein Mikromanagement. Ich kann durch Upgrades und Forschung nur deren Output erhöhen. Somit fühlt sich Cultures eher wie ein Rollenspiel mit Basis an. Im Mittelpunkt stehen eindeutig die Helden. Mit ihnen greife ich andere Spieler an und gehe auf Missionen. Doch auch hier fehlt mir etwas Spieltiefe. Die Kämpfe laufen automatisch und sind dadurch nur mässig spannend. Auch stört mich, dass neben den üblichen Bauzeiten sogar der Kampfpart viel Geduld erfordert. Stichwort Reisezeit. Dadurch wirkt das Spiel auf mich zu sehr in die Länge gezogen. Da gefällt mir ein Forge of Empires noch mehr.
Somit sieht das alltägliche Gameplay so aus, dass ich die Helden auf ihre Expeditionen geschickt habe und nach dem Verbrauch der Reisezeit sie in den Steinbruch & Co. Das klingt nicht so spannend und ist es auf Dauer auch nicht.
Update, November 2014:
Das Universum von Cultures wächst weiter! Die iPad-Version des kostenlosen Strategie-Kulttitels wurde im November gleich um zwei große Features erweitert:
In der brandneuen ‚Keilerei um Amerika‘ erobern die Spieler den bis dahin noch unerforschten amerikanischen Kontinent, kämpfen gegeneinander um ihre Kolonien und konstruieren beeindruckende Weltwunder. Anschließend lässt sich mit den erbeuteten Schätzen die individuelle ‚Cult-Kammer‘ schmücken, was neben kreativen Dekorationsmöglichkeiten auch verschiedene Fähigkeits-Boni mit sich bringt.
Das neue Feature ‚Keilerei um Amerika‘ ermöglicht es dem Spieler, unbekannte Kolonien in Amerika zu erobern und mit anderen um diese zu streiten. Fördere kostbare Rohstoffe und erbaue epische Weltwunder, die dir mächtige Vorteile gewähren. In den neuen und seltenen Dungeons warten beeindruckende Items-Sets darauf, gefunden zu werden. Sei dir jedoch darüber im Klaren, dass die Kolonien von seltener Natur sind und womöglich auch von anderen Spielern hart umkämpfen werden.
In der ‚Cult-Kammer‘ hingegen kannst du deine erbeuteten Schätze präsentieren und eigene Dekorationen herstellen. So entsteht schnell eine hübsche, individuelle Stube, die du deinen Freunden präsentieren kannst. Passende Trophäen und Baumaterialen findest du bei diversen Tätigkeiten des Spiels. Einige machen dich sogar stärker, indem sie dir Boni auf Sets geben.
Keilerei um Amerika
• Das Kontor
Auf deiner Insel findest du das Kontor, welches wieder aufgebaut werden möchte. Um den weiten Seeweg nach Amerika zu bestehen, muss im Kontor zunächst ein Hochseeschiff gebaut werden. Nach der Eroberung können im Kontor bis zu zwei Kolonien verwaltet werden.
• Erobern von Kolonien
Um eine Kolonie zu erobern, benötigst du ein Hochseeschiff (erstellbar im Kontor) und einen angreifenden Helden mit dem passenden Level.
• Die Stammeskolonie
In jedem Territorium gibt es neben normalen Kolonien eine Stammeskolonie, die auch nur von einem ganzen Stamm erobert werden können. Diese besitzen einen fahrenden Händler und können verschiedene Weltwunder errichten, deren Boosts sich auf alle Stammesmitglieder auswirken.
• Bauplätze
In deiner eroberten (Stammes-)Kolonie kannst du auf mehreren Bauplätzen verschiedene Gebäude errichten. Einige Gebäude dürfen mehrmals gebaut werden und addieren sich in ihren Werten.
• Weltwunder
In jeder Stammeskolonie befindet sich ein Bauplatz für das hiesige Weltwunder. Jedes der folgenden Wunder bringt dem Spieler einen spezifischen Boost.
Die Cult-Kammer
In der Cult-Kammer kannst du dir deine eigene Ruhmeshalle bauen; neue Gegenstände und Bauteile findest du während des Spielens. Platziere, verschiebe und drehe Objekte und Trophäen, ändere die Wände und den Boden nach deinen eigenen Vorlieben und erstelle hochwertige Möbelstücke aus mehreren einfachen. Zeige deinen Freunden auf kreative Art, was du schon alles erreicht und erlebt hast!
Update, Juli 2015:
Das neue iOS-Update bietet einerseits viele Verbesserungen und Korrekturen, andererseits die zwei neuen Dungeons ‚Asgard‚ und ‚Asgards Hausmeisterei‚. Asgard kann von dir betreten werden, wenn du das Götterlevel erreicht hast und beherbergt mächtige Gegenstände aus den göttlichen Ragnarök-Sets, die sich auch mit anderen Sets aus Ragnarök kombinieren lassen. Asgards Hausmeisterei steht dir bereits ab Level 5 offen. Hier finden die Helden seltene Einrichtungsgegenstände für die Cult-Kammer, von denen einige sogar die Attribute der Helden stärken.