Wir reißen vom Kalender das Blatt für den Juli 1980 ab, auf dem Wichtiges notiert ist. Kiribati und die BRD nehmen diplomatische Beziehungen auf und Vanuatu wird unabhängig von der britisch-französischen Verwaltung. Beides sind sicher bedeutsame Ereignisse für euch, wenn ihr mal bei Jauch auf dem Stuhl sitzen solltet. Und doch ist da noch etwas: Ein gelbes gefräßiges Wesen wird als Leuchtfleck auf den Kathodenstrahlröhrenbildschirm gebeamt. Oder sollte ich technisch etwas korrekter „vom Elektronenstrahl als Leuchtfleck floresziert“ schreiben? So und auch so ist das heute mehr als 30 Jahre später wohl Wurst. Denn viele kennen ihn sowieso als Figur der Popart, Aufdruck auf dem geekigen Shirt oder Google Doodle und nicht vom Automaten. Ich rede freilich nicht von Bart Simpson, sondern PAC MAN. Anlass für dieses Review sind aber keine Retrogefühle, sondern eine besonders frohe Botschaft. Wir haben alle Level 256 erreicht bei PAC MAN! Und das nicht erschwerlich nach vielen Stunden am Gerät, sondern sofort als gratis Download der neuen Spiele-App PAC-MAN 256 von Bandai Namco für Android und iOS. Lasst uns feiern!
Zusammenfassung: PAC-MAN 256 ist ein recht simples und dennoch faszinierendes Spielerlebnis. Euch erwartet einerseits nämlich ein Revival des bekannten Helden und andererseits eine recht freshe Umsetzung des Klassikers. Sounds wie ein Echo der 80er werden mit grafischen Psychoeffekten kombiniert. Dazu gibt es viele Power-Ups, eine easy Steuerung und ein verträgliches F2P-Modell.
PAC-MAN 256 angespielt
Kopien, Klone, offzielle Ausgaben vom ursprünglichen Spielprinzip gibt es viele. Doch diese Version hier ist vom ursprünglichen Rechteinhaber an einen der erfolgreichsten Entwickler der letzten Monate lizensiert wurden. Wir haben also das beste aller möglichen Kombinationen. Der allseits bekannte Pac Man trifft auf eine zeitgemäße Umsetzung vom Hipster Whale (Crossy Road). Gespielt wird also typischerweise nicht mehr in Levels, sondern endlos. Es geht also darum den höchsten Punktstand innerhalb eines Spielbereichs zu schaffen. Dieser scrollt von unten nach oben. Wer stehenbleibt, wird durch das sich selbstzerstörende Spielfeld vernichtet. Pausen gibt es woanders. Erhalten geblieben ist das Labyrinth mit seinen rechtwinkligen Gängen. Auch gibt es die Ausgänge links und rechts, welche einen auf der anderen Seite erscheinen lassen. Punkte gibt es für gefressene Dots, höhere Boni versprechen Kirschen und weitere Specials. Böse Geister versuchen dich hingegen zu fressen. Gelingt ihnen das, heißt es Game Over und der Bildschirm explodiert mit einer Druckwelle.
Damit es möglichst lange dauert, bis du gefressen wird, solltest du schnelle Reaktionen und etwas Voraussicht zeigen. Und dann gibt es da noch dei 15 Power-Ups, angefangen bei einem Laser und Schilden. Diese sind stufenweise upgradebar, sodass wir zum lieben Geld kommen. Credits heißt die Spielwährung und die wird verdient per Spielerfolg, klar. Die gibt es aber auch fürs Werbeclip anschauen und per In-App-Kauf. Braucht ihr mehr Credits als ihr „verdient“, heißt es also die üblichen Mechanismen nutzen. Das ist eine der verträglichsten Formen der Finanzierung, verzerrt lediglich die Highscores unter Freunden etwas.
Wichtig zu erwähnen ist natürlich noch, dass das Spielziel lautet, so viele der weißen Punkte nacheinander zu fressen, wie möglich. Lücken in der Punktestraße sind tückisch, aber vor allem hindern einen die Geister am schnellen Spielerfolg. Ganz besonders hilfreich sind die Power-Pellets, welche dir für begrenzte Zeit erlauben selbst die erstarrten Geister zu fressen. Mampf.
Fazit zu Pac Man 256
Äußerst gelungen kommt Pac Man 256 auf eure Androiden, iPhones oder iPads. Die Kombination aus bekannter Steuerung, den Spielelementen der Dots und Geister sowie neuen Ideen wie Power-Ups und Endloslevel brinen Pac Man ins Flappy-Zeitalter. Ach was, der olle Vogel ist total öde im Vergleich. Man merkt diesem Klassiker einfach an, dass sich die Game Designer in der Anfangszeit noch etwas mehr Mühe gegeben haben. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Archäologen in 10.000 Jahren ein iPad mit installiertem Pac Man 256 finden und nicht dem sinnfreien Vogel. Ein gutes Erbe hat die Fassung angetreten.