Bereits seit den 1980 Jahren gibt es in der Gegend um Helsinki Schnitzeljagden, bei denen Behälter mit Inhalten versteckt wurden. Zunächst nur mit Landkarten, wurde seit den 1990ern auch GPS Signale verwendet, um die Koordinaten-Genauigkeit zu verbessern. Am 3. Mai 2000 vergrub Dave Ulmer in der Nähe der Stadt Portland im US-Bundesstaat Oregon einen schwarzen Plastikeimer, in den er CDs, eine Videokassette, Geldscheine, ein Buch, eine Steinschleuder und eine Konservendose mit Bohnen legt. Die Koordinaten veröffentlichte er im Internet: der erste Geocache war geboren. Geocaching erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Ich bin selbst Hobby-Cacherin und mache mich gern auf die Jagd nach verborgenen Schätzen. Allerdings nicht oft genug, dass sich die Anschaffung einer kostenpflichtigen App oder gar eines noch teureren GPS-Geräts bisher gelohnt hätte. Daher habe ich nach kostenfreien aber genauso guten Alternativen gesucht und bin mit der Android-App c:geo fündig geworden. Sie bietet alle notwendigen Funktionen, um (m)ein Cacher-Herz höher schlagen zu lassen.
Erst vor kurzem gab es ein großes c:geo-Update, nach welchem die die App mit einigen Veränderungen daher kommt. Doch das Grundprinzip und das Interface sind gleich geblieben: übersichtlich bietet die App alles, was man zum Cachen braucht. Manche ganz speziellen davon nutze ich selbst gar nicht, aber die wichtigsten und gebräuchlichsten möchte ich euch überblicksartig vorstellen.
Die Funktionen von c:geo im Überblick
Die Startseite bietet in 6 Schaltflächen alle wichtigen Menü- und Themenfelder: Livekarte, In der Nähe, Gespeicherte Caches, Suche, Gehe zu und Filter. Suchen kann ich auch direkt über die Lupe am oberen Bildschirmrand, hier kann ich außerdem meinen Verlauf sehen, meine Einstellungen ändern und Geocodes scannen.
Der Filter lässt mir die Wahl, ob ich alle Caches angezeigt bekommen möchte oder nur bestimmte Cache-Typen. Diese sind teilweise sehr speziell. Traditional, Multi, Mystery, Earth und Event sagen mir ja noch was aber um zu wissen, was Groundspeack HQ, Letterbox Hybrid oder Project Ape-Caches sind, fehlt mir scheinbar noch einiges an Cacherwissen. Wer aber auf solche speziellen Caches aus ist (oder vielleicht auf Webcam Caches), den führt die App auch zu diesen. Unter gespeicherten Caches finde ich eine Liste mit den versteckten Schätzen, die ich selbst vorher angesehen und abgespeichert habe, um sie später zu suchen. Hier kann ich mir alle Cache-Details ansehen und vergesse durch das Speichern in der Liste nicht, dass ich mich auf den Weg machen wollte, diesen Schatz zu bergen.
Suchen kann ich mit Koordinaten, einer Adresse, einem Geo-Code, Stichwörtern, Benutzer- oder Besitzername oder nach einem Trackable. Unter dem Punkt Gehe zu kann ich Koordinaten oder eine Richtung / Entfernung vom aktuellen Standort eingeben und mich dorthin navigieren lassen.
Live-Karte und In der Nähe
Die Live-Karte ist offensichtlich in Zusammenarbeit mit google maps entstanden und zeigt alle verfügbaren Caches in der Nähe an. Kleine Symbole zeigen dabei, um welche Art Cache es sich handelt. Wer die Karte vor lauter Kreisen nicht mehr sieht, sollte noch ein wenig reinzoomen und seine Suche auf ein kleineres Gebiet beschränken. Seit dem letzten Update sind die Cache-Kreis orange umrandet, um zu verdeutlichen – so verrät die App beim ersten Öffnen der Karte nach dem Update – dass die Cache-Koordinaten auf der Karte nicht 100% genau sind. Doch so habe ich die Möglichkeit, mich zu orientieren und eine Übersicht darüber zu erhalten, welche Caches sich gerade in der Umgebung befinden. Ich habe außerdem die Wahl zwischen Karte, Satellit und zwei Karten von OSM (Mapnik und Radfahrerkarte).
Ein ähnliches Feature ist auch der Unterpunkt In der Nähe. Bei eingeschaltetem GPS ortet die App mich und zeigt mir dann eine Liste mit allen Caches in der Umgebung. Sehr übersichtlich erfahre ich den Namen des Caches, seinen Geocode, die Schwierigkeit- und Geländewertung, seine Größe, die Entfernung in Metern und in welche Richtung der Cache liegt. Ein längerer Klick auf den Cache öffnet c:geo ein weiteres Untermenü: Kompass (hier habe ich die Wahl zwischen Magnet&GPS Kompass oder nur GPS), Navigieren (hier kann ich die Karte, eine andere externe App, Maps.me, Google Maps und verschiedene Verkehrsmittel wählen), Details, Besuch loggen und Speichern. Wer sich hier nicht alle Caches anzeigen lassen möchte, kann über den Filter (das Trichtersymbol oben in der Titelleiste) nach verschiedenen Eigenschaften wie Typ, Größe, Attributen, Entfernung etc. filtern. Zudem besteht über die Optionen die Möglichkeit, die Liste unterschiedlich zu sortieren.
Cache-Details
Habe ich einen Cache ausgewählt, kann ich auf diesen klicken und mir Details anzeigen lassen. Wie auf den Online Cacher-Plattformen bestehen diese auch in c:geo aus den Fakten zum Cache (Bewertungen, Besitzer, Code, Größe, Typ, Versteckdatum, Bundesland) und seinen Attributen, einem Überblick auf der Karte und der Möglichkeit, den Cache in einer Liste offline oder auf meiner Watchlist zu speichern. Durch Wischen komme ich auf die Wegpunkte, Cachebeschreibung, Logbuch und Bilder. Seit dem letzten Update kann ich nun viele Funktionen direkt von der Titelleiste bedienen. So gelange ich von dort direkt auf den Kompass, kann mich zum Cache navigieren lassen oder in den Optionen Caches im Umkreis finden, den Cache speichern, weiterleiten oder exportieren, meinen Besuch loggen oder Geochecker öffnen, einem Tool zum Rätselcache lösen bzw. dazu, errätselte Koordinaten zu überprüfen (hier zu finden).
Caches loggen
Es ist getan, ich habe mir einen Überblick verschafft, einen Cache ausgewählt, diesen gesucht und gefunden – nun möchte ich meinen Besuch in c:geo loggen. Auch diese Funktion wurde ein wenig überarbeitet. Wie gewohnt kann ich Funddatum und Text eingeben, über die Titelleiste kann ich nun meinen Log senden. Praktischerweise kann ich hier aber über das kleine Plus auch ganz einfach in meinen Logtext Textelemente wie meinen Cachernamen, den Namen des Caches oder des Besitzers, Datum und Zeit oder meine Signatur hinzufügen. Das erspart Arbeit und nerviges Hin- und Herklicken, wenn ich z.B. einen komplizierten Cachenamen oder andere für meinen Text wichtige Dinge vergessen habe. Die Optionen rechts oben erlauben es unter anderem, ein Bild oder Smilies hinzuzufügen oder mein letztes Log erneut zu verwenden (für die Vielbeschäftigten und Schreibfaulen unter uns).
Fazit zur c:geo App
Die App bietet alles, was das Cacherherz begehrt und noch viel mehr, in einer sehr übersichtlichen Gestaltung. Im Gegensatz zu einem handelsüblichen GPS-Gerät hat man durch die c:geo App auch immer gleich sein Smartphone dabei, um bei so manch schwierigem Rätsel Hilfe von Google und Co erhalten zu können. Während dieses Berichtes habe ich die App neu für mich entdeckt und bin beim Durchstöbern auch auf manch interessant klingenden Cache in meiner Nähe gestoßen. Zwar nutze ich wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Funktionen von c:geo, aber bisher hat die App mich immer zum Erfolg geführt und ich konnte mich in das ersehnte Logbuch eintragen. Daher wünsche ich euch viel Spaß beim Cachen mit c:geo.