Sollten Hunde jemals lernen, wie man Spiele auf dem Handy zockt, bete ich, dass mein Buddy niemals, unter keinen Umständen, den Dog Simulator von Swift Apps LLC entdeckt. Einigen Hundehaltern läuft ja bei dem Wort „Zahnwechsel“ ein kalter Schauer über den Rücken und auch ich erinnere mich an angenagte Stuhlbeine und zerkaute Schuhe, jedoch ist das nichts im Vergleich zu den Hundewelpen in diesem Simulationsspiel! Hier wird schlichtweg alles, was nicht festzementiert wurde, über den Haufwen gerannt, umgeschubst oder heruntergestoßen. Das Schöne daran? Dieses Mal seid ihr der Hund und nicht das arme Herrchen oder Frauchen, das alles wieder aufräumen muss und hoffentlich eine gute Hundeversicherung abgeschlossen hat. Spielen könnt ihr es alleine oder im Mehrspielermodus, kostenlos für iOS und Android. Vergesst die durchgedrehte Ziege, hier kommt die Vernichtung auf vier tapsigen Welpenpfoten!
Von Collie-rikern, schubsenden Shibas und destruktiven Bulldoggen
Zu Beginn ist die steuerbare Spielfigur ein süßer kleiner Shiba Inu-Welpe. Klein und flauschig und mit riesigen Knopfaugen (aaawww) erkundet er seine Welt und stellt bald fest, dass die Innenarchitektur nicht so seinen Geschmack trifft. Also macht sich der kleine Vierbeiner ans Werk und verschönert seine Umgebung. Ein paar Scherben hier, ein umgeworfener Stuhl da – es wird langsam. Doch nicht nur Shibas sind sehr kritisch mit ihrem Einrichtungsgeschmack, spielbar sind außerdem Corgies, Collies, Huskys, Windhunde, Bulldoggen, Fantasiehunde in Diamant, Gold oder Superheldenkostüme und sogar Wölfe. Je nach Rasse sind die Laufgeschwindigkeit, die Sprungkraft und die Schubsstärke unterschiedlich. Der Schattenwolf ist von allen am stärksten und am teuersten, unser Anfangsshiba ist der harmloseste unter all den Zerstörern. Natürlich kann ein Hund nicht ohne einen Hut oder eine coole Sonnenbrille nach draußen gehen, deswegen kann man ihm noch Accessoires verpassen. Die Items und die Freischaltung der Rassen werden in Dog Simulator mit Gold oder Gems bezahlt. Beides kann im Spiel verdient werden, aber auch im Shop gekauft werden, durch den Kauf wird auch die Werbung abgeschaltet, die zwischen jedem Ladescreen zu sehen ist.
Der einsame Vandale im Dog Simulator
Im Singleplayer liegt es ganz an uns allein, die unterschiedlichen Schauplätze zu verwüsten. So nehmen wir als Erstes die eigene Wohnung auseinander (Herrchen wird sich freuen), danach ist der Garten dran und nach und nach die Nachbarschaft. Ein Möbelhaus ist ein super Spielplatz für einen kleinen Satansbraten und auch der Bauernhof nebenan hatte lange genug seine Ruhe. Um ins nächste der insgesamt sechs Gebiete zu gelangen, muss eine Zeitherausforderung abgeschlossen werden, für die es Gold gibt, oder eine bestimmte Punktzahl erreicht werden, danach kann es immer wieder betreten werden. Punkte gibt es für zerstörte Objekte oder Interaktionen. Mit dem Pfotenbutton links steuert man den Hund, mit der kleinen Pfote rechts interagiert man mit etwas, der Button darunter ist der Sprungbutton. Bei besonderen Gelegenheiten erscheint ein zusätzlicher Interaktionsbutton, dazu später mehr.
Gemeinsam zerstörungswütig
Im Mehrspielermodus von Dog Simulator kann man mit seinen Freunden oder anderen Spielern online spielen. Dabei befinden sich dann mehrere Hunde in einem Gebiet und auch da muss in einer bestimmten Zeit möglichst viel kaputt gemacht werden. Eine Punkteübersicht zeigt an, wo der eigene Highscore im Vergleich zu den anderen Mitspielern liegt. Hier wird deutlich, wie stark und schnell die unterschiedlichen Rassen sind. Spieler mit schwächeren Hunden kommen kaum dazu, überhaupt etwas zu zerdeppern, weil der schnelle Windhund schon vorher da war. Auch die erhöhte Sprungkraft ermöglicht es, dass bestimmte Rassen mit einem Satz auf Regalen landen, wo der kleine Shiba Inu nur mit Mühe hoch kommt. Daher lohnt es sich, die Gegend im Einzelspielermodus genau zu erkunden und sämtliches Gold und sämtliche Juwelen einzusammeln, um auch bald schnellere, stärkere Rassen auszuprobieren.
Zerstörung mit Special effects
Wie bereits erwähnt, gibt es in Dog Simulator auch besondere Interaktionen, die mehr Punkte bringen und noch gemeiner sind. Diese kann man ausführen, wenn bestimmte Objekte leuchtend hervorgehoben sind und neben unserer normalen Interaktionsleiste rechts noch ein dritter Button erscheint. Meistens kommt das in Kombination mit Menschen, Tieren oder großen Geräten vor, es lohnt sich also, die Augen offen zu halten. In der ersten Wohnung ist so ein Gegenstand zum Beispiel der Kühlschrank, der von dem frechen Welpen aufgestoßen wird, draußen wird dann die Leiter umgeworfen, so dass das Herrchen an der Regenrinne hängt, aber auch größere Streiche, wie Explosionen von Grills oder wild gewordene Rasenmäher sind möglich. Auch mit anderen Gegenständen kann interagiert werden, wie dem Napf, der leer gefuttert werden kann oder der Staubsauger-Roboter, auf dem der kleine Hund reiten kann. Übrigens: Legenden aus dem Playstore zufolge existiert ein geheimer Nachtmodus, den man aktiviert, indem man wenigstens einen Stern im letzten Gebiet bei der Zeitherausforderung erreicht.
Fazit zum Dog Simulator:
Der Dog Simulator ist das flauschige Gegenstück zum Goat Simulator und hält viele Überraschungen bereit. Durch die versteckten Interaktionen mit besonderen Gegenständen macht das Erkunden viel Spaß. Hat man dann tatsächlich alles gefunden und alles zerstört, gibt es ja noch den Mehrspielermodus. Daran finde ich super, dass man dafür nicht zwingend in einem sozialen Netzwerk angemeldet sein muss, sondern einfach mit anderen Spielern verbunden werden kann. Außerdem bin ich im gesamten Spiel nirgendwo reingebugged, wie es bei anderen Tiersimulatoren irgendwie ständig der Fall war. Dafür kam es bei mir gerade beim Mehrspielermodus zu ziemlichen Lags. Und für alle, die eigentlich eher so der Katzenmensch sind: Vom gleichen Hersteller exisitert noch ein Cat Simulator.