Kratzt mich der Griffy! Kingdoms & Monsters soll der Entwickler eines der besten City-Builder Aufbauspiele auf GooglePlay sein. Das ist doch mal ne Ansage. Ehrlich gesagt hatte ich mir die Spiele-App nur geladen, da es im Titel gleich noch eine zweite Versprechnung gab, nämlich „kein WiFi“ was natürlich heißt, es ist spielbar ohne aktive Internetverbindung. Gerade bei solchen Spielen nicht so häufig. Und doch habe ich schon die Preise der In-Apps hoch auf 80 Euro vor der Installation gesehen, was mich auf Wartezeiten und Payfeatures gefasst machte. All das ist auch eingetreten und doch ist das Spiel auch nach einer Woche noch eine recht erfrischende Sache, da es mit jeder Landerweiterung und Levelaufstieg neue Features gibt. Verfügbar ist diese App-Empfehlung gratis auf Google Play (und im Amazon App Store) für Android sowie von Xyrality als Publisher für iPhone und iPad, wo es offenbar jedoch nicht die gleichen Updates bekommt.
Kingdoms & Monsters begrüßt einen gleich auf der Startseite mit dem Logo des „Medienboard Berlin-Brandenburg“. Gefördert also. Die Entwickler selbst kommen aus Hamburg. Sodann beginnt von der Story her das altbekannte „Bau mich auf, ich bin gut drauf“. Also eine locker flockige Geschichte von einem ehemals blühenden Reich, was nun wieder hergerichtet werden soll und ein Happy End mit Hochzeit der Königin verspricht. Das Spiel richtet sich also absolut an männliche Core-Gamer, welche sonst nur LoL und CS spielen. Ach Quatsch. Ich würde es eher als Mädelsspiel einordnen, da auch viel dekoriert wird. Wie wäre es also, wenn man auch als weiblicher Erbe spielen könnte und dann einen Prinz sucht? Aber weiter im Stoff: Vom Erbe ist noch was übrig. Der rotbebaarte Charles hat nicht alles fürs Futtern drauf gehen lassen, irgendwann passte ihn offenbar einfach die Rüstung kaum noch und seitdem verwaltet er es passiv. Insgesamt kommen die Bewohner der Gegend alle recht putzig rüber, so zwischen Hobbit und Niederbayern. Achja, Golbins und die titelgebenden Monster gibt es auch noch. Offenbar auch einen Zauberer, der sich gerade bei mir im Level 10 mit einer Mission gemeldet hat. Damit sind wir auch schon beim Stichwort. Das Gameplay ist missionsgetrieben. Und vom Levelaufstieg. Soweit vom Ersteindruck zur Einstimmung auf Kingdoms & Monsters.
Baue, baue, baue – nur wo sind die Monster?
Nach dem Tutorial geht es nicht besonders frei weiter. Zwar werden über 200 Gebäude versprochen und 30 Landerweiterungen sollen ausreichend Bauplätze liefern. Doch die Bauoptionen selbst sind gelocked bis man ein bestimmtes Level erreicht hat. Es gibt Wirtschaftsgebäude, welche fast immer nur Gold produzieren. Wie viele man davon man bauen kann, hängt vom Burglevel ab. Jeder Haustyp hat auch nochmals ein Limit, wie 7 für die besonders schnell produzierende Hütte. Dann gibt es noch Produktionsgebäude für natürliche Rohstoffe (Farmen, Felder) und Handwerk sowie Gebäude für Baustoffe. Alles lässt sich stufenweise upgraden. Man baut anfangs so vor sich hin. Im Auge sollte man die Zufriedenheit der Bevölkerung haben, welche mit jeder gekauften Landerweiterung sinkt. Dekoration gefällt deinen Hobbitbayern, sobald man die Mission „Das Ei“ erreicht, gibt es auch die ersten Monster. Fluffy soll dann gefüttert werden, wozu es nochmals Felder mit Stachelbeeren gibt, später verlangt er auch Perlen (wie er die nur verdaut?). Weitere Flugmonster erhöhen nochmals die Zufriedenheit maßgeblich und brauchen weniger Land und auch kein Futter. Sind ja frei, können sich an den Bewohneren ernähren oder so. Im Handelsposten oberhalb der Burg gibt es die entsprechenden Edelsteine für deren Kauf.
Freemium Balancing bei Kingdoms & Monsters
Timer sind anfangs so bis Level 6 eher selten. Die erste längere Wartezeit ist mir beim Bau der Goblin Ruine von sechs Stunden untergekommen. Beim Bau des Medikus fehlten mir zudem die benötigen Kuchen, was nochmals etwas gedauert hat den Bächer aufs Niveau zu bekommen. Außerdem dauert die Eierproduktion mit über einer Stunde für 4, sodass man mit zwei Farmen innerhalb dieser Zeit gerade mal genug für einen Kuchen herstellen kann. Alle Prozesse lassen sich bei Kingdoms & Monsters freilich mit Kristallen beschleunigen. Weiterhin sind diese Premium-Units dafür da, um besondere Gebäude zu kaufen oder die Grundbriefe für Landerweiterungen.
Generell wirkt das Balancing nicht so mega gekonnt, die Preise für Gebäude und Landerweiterungen steigen recht stufig nach Level 9 zu schnell an. Die Kristallmine kostet plötzlich gleich mal 200K Gold, die Landerweiterung 10 noch 16500 Gold und die 11 schon 42500. Dafür muss ein Hüttenbewohner lange Steuern zahlen minütlich. Es geht freilich trotzdem mit Geduld. Auf eine richtige Payschwelle bin ich bei Kingdoms & Monsters nicht gestoßen. Das ist auch relativ egal, da es keinen Konkurrenzkampf gibt. Man siedelt also friedlich vor sich hin. Habe ich gerade siedelt geschrieben? Ab zum Fazit!
Fazit: Das Spiel Kingdoms & Monsters ist gut gemacht und hat viel Potential. Etwas fühlt es sich auch wie Siedler an. Es fehlen mir aber die Kämpfe. Erinnert an Townsmen.