„Hab‘ meine Hausis immer noch nicht fertig, egal, soll die Müller mir ne 6 geben, gehe lieber s8en“ oder „Boah, hab gerade 15 € von meiner Oma gekriegt und hol mir die neue Burgundy-Lidschattenpalette bei dm“ – so der Schriftverkehr der heutigen Sophies und Oles. Denke ich. Oder so ähnlich. Wahrscheinlich gibt es da ein paar Satzzeichen weniger und vielleicht ein paar Schimpfwörter mehr. Wer weiß das schon so genau. Was ich aber weiß ist, dass WhatsApp auch bei den Jüngeren unter uns nicht wegzudenken ist und zum guten Smartphone-Ton gehört. Wie sonst soll man kostengünstig und halbwegs „cool“ mit den Altersgenossen, den Vereinsfreunden und im Zweifelsfall mit den Eltern in Kontakt bleiben? Der aufmerksame Leser, Hörer oder Kommunizierende bekam folgende Meldung heute um die Ohren gehauen. WhatsApp wird ab Mai 2018 nicht mehr für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren erlaubt sein. Say whaaaat?! Nun aber hinfort mit dem Jugendslang, der, ich gebe es zu, mit 28 langsam erzwungen klingt. Bevor mir jetzt noch ein „i bims“ über die Tasten huscht schauen wir mal, was es mit der neuen Regelung auf sich hat, so vong Datenschutz her *räusper*.

Das steckt hinter dem neuen Verbot

Es wurde gemunkelt während der letzten Tage, nicht aber gewusst. Heute bestätigte die Zentrale in Kalifornien, dass das Mindestalter bei WhatsApp von 13 auf 16 Jahre hochgesetzt wird. Schuld ist die DSGVO aka Datenschutzgrundverordnung. Davon gibt es nämlich innerhalb der EU eine, die ab dem 25. Mai dieses Jahres in Kraft treten wird. Und das schwappt eben auch in unser direkten Alltag. Wenn wir unter 16 sind. Oder derartige Exemplare zu Hause haben. Oder mitfühlende Individuen sind. Denn: Ob WhatsApp nun Fluch oder Segen ist, habe ich selbst für mich nach fast einjähriger Nutzung – warum ich erst so spät mit an Bord war bitte hier entlang – immer noch nicht entschieden. Ist an dieser Stelle auch irgendwie egal, weil man zugeben muss, dass es, einmal installiert, ohne schlecht geht oder zumindest mal Rechtfertigungen und Erklärungen nach sich zieht. Das geht den Erwachsenen nicht anders als Kindern und Jugendlichen. Kernpunkt der DSGVO ist, dass von nun an für Jugendliche bis 16 Jahre für Datenverarbeitung eine Zustimmung der Erziehungsberechtigten nötig ist. WhatsApp musste reagieren.

Was heißt das für die Nutzung?

Naja, ehrlich gesagt nicht so richtig viel. Nutzer unter der Mindestgrenze werden demnächst gefragt, ob sie mindestens 16 sind. Je nachdem, wie gut die Kinderstube war (meine war eigentlich gut und dennoch bin ich bei den meisten Apps, die nachfragen, virtuelle 113) oder wie genau man es nun mit der Wahrheit nimmt, wird die Wahl zwischen kostenfreiem Kontakt zu den Freunden und einem kleinen, geflunkerten Click wohl ziemlich deutlich ausfallen. Bewiesen werden muss vorerst nichts und das ist wohl auch nicht geplant. Facebook geht da übrigens einen anderen Weg: Als Reaktion auf die neue Regelung muss eine volljährige Person benannt werden, die der Nutzung zustimmt. Gibt’s das nicht, wird wohl nur eine eingeschränkte Version genutzt werden können. Beim beliebten Messenger-Dienst heißt es als unter 16 Jähriger bloß zurück zur Brieftaube oder psssssssst! Dass Heerscharen die App nämlich demütig installieren und bis zum 16. Geburtstag abwarten, das wage ich zart anzuzweifeln. Obwohl, man könnte sich die Zeit ja mit Bier und Zigaretten Kniffel und Eistee vertreiben. Ob WhatsApp das wohl weiß, höhö… 🙂 .

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Mein Name ist Freya und ich bin 28 Jahre alt. Am allerliebsten verbringe ich die Zeit mit meiner Familie und meinen zwei Hunden Lotta und Jamie. Darüber hinaus bin ich ein riesiger Frankreich-Fan und verbringe soviel Zeit wie möglich im Land des „savoir vivre“…oder träume zumindest bis zum nächsten Frankreich-Aufenthalt davon!

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