„Ich liebe die frische Luft in der Stadt!“ Keine Aussage des Alpenwanderervereinsvorsitzenden. Vielmehr hat einer der Bewohner meiner Pocket City diesen Satz fallen lassen. Die frische Brise vom Fluß, welche über den Park mit dem schaukelndend Kind herüberweht hat in dazu sicherlich „animiert“. Tatsächlich lassen sich in der neuen Städtebausimulation für Android und iOS allerhand witzige Animationen entdecken. Dialoge der Bürger, Einbrecher und Partys. Hier stehen Leute vorm Kino und machen Selfies, drüben den den Fabriken dampft es aus den Schornsteinen. Doch um diese direkt visuell sichtbaren Spielelemente soll es heute nicht gehen. Vielmehr wollen wir mal schauen, inwiefern die Simulation das Geschehen in einer Stadt nachbildet. Und entsprechend von uns als allmächtigen Bürgermeister die Fähigkeit zur Strukturierung komplexer Zusammenhänge abverlangt.

Pocket City war vergangene Woche eine Neuerscheinung, die wir euch gleich hier vorgestellt hatten. Wer Fans von Sim City ist, der sollte sich das Game unbedingt holen aka kaufen. Das liegt vor allem daran, dass hier das Gameplay noch wesentlich mehr an die Klassiker erinnert als viele der Social-Games mit ihren Timern, Käufen und weiteren Ärgernissen. Man denke etwa an die Erfordernis immer bestimmte Objekte zu besitzen, etwa für Landerweiterungen. Schlüssel oder was auch immer. Die künstlich wirkende Warenproduktion mit den immer zu knappen Lagern. Auch diese Spiele können Spaß machen, wenn man viel Geduld oder viel Geld hat.

Pocket City Gameplay – etwas fehlt

Spielziel von Pocket City ist im Grunde eine hohe Bevölkerungszahl. Also eine Zahl. Auf dem Weg dahin sind Geld und XP weitere schnöde Summen. Sowie das Spiellevel im Kampagnenmodus, welcher es erlaubt immer mehr Gebäude und Bauoptionen freizuschalten. Etwa das Stadion oder die VR-Arcade, Sehenswürdigkeiten wie Pyramiden und Schloss. All das ist ganz nett und motiviert. Außerdem gibt es Events, wie das Straßenrennen ab Level 50 und letztlich den Raktenstart bei Level 99. Erweiterungen sind hier denkbar. Sie bringen XP und Effekte. Weiterhin gibt es auch Katastrophen. Gerade eben hat ein Tornado eine Schneise durch meine Stadt gezogen. Vom Spielspaß her bringen die aber wenig. Wer dann in den Report schaut, findet nen Button um alles aufzubauen.

Man baut also vorsich hin, legt Zonen fest und Straßen. Später kann man dann noch etwas wirtschaftlicher handeln, indem man Güter exportiert. Eigentlich interessant für eine Simulation sind aber Faktoren wie Umweltverschmutzung, Verkehrsdichte und Kriminalität. Diese drei Faktoren kann man auch über die Karte für jedes Feld anzeigen lassen. Entsprechend lässt sich planen.

Ein entscheidenter Faktor fehlt jedoch. Und das ist nicht etwa der fehlende Bau von Wasserleitungen, diese werden mit den Straßen automatisch mitverlegt. Was fehlt ist die Gebäudeentwicklung per Landwert. Das war schon damals beim ersten SimCity eine treibende Kraft – Hochhäuser in den blauen Kommerzquadraten wollte man sehen. Diese silbernen Zylinder. Später bei Sim City 2000 war man begeistert von den variantenreichen Hochhäusern. Diese Dynamik fehlt bei Pocket City. Häuser bleiben selbst dann so bestehen wie gebaut, wenn sie nicht mit Wasser, Storm und Straßenzugang versorgt werden.

Fazit: Alles in allem ist Pocket City eine sehr einfache Simulation. Da die App jedoch sicher ein großer Erfolg wird, gehe ich mal davon aus, dass es weitere Updates geben wird. Was Sim City immer ausgezeichnet hatte, das war die spürbare Bemühung um Realismus. Man sagte damals ja sogar, dass es in der Forschung eingesetzt werde. Naja. Hoffentlich nicht in der Lama-Forschung.

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