Neulich auf TikTok lief ein Clip von der XProfile App mit einer blonden Frau auf meiner FY. Anstatt zu tanzen zeigte sie auf Sprechblasen. An die Musik kann ich mich nicht erinnern, da ich nur noch lautlos nutze. Nun, das ist jetzt nix besonderes auf der Plattform. Doch die Texte liefen unter der Frage „Was würde ich am liebsten über mein Instagram wissen?“ Am liebsten hätte ich nen Kommentar geschrieben, wie stark der Kranplatz verdichtet werden muss. Funktion deaktiviert. Alle anderen scheint aber ohnehin eher zu interessieren, wer sie blockiert habe und vor allem die Besucher, da dies typische und berechtigte Anliegen sind. Ja die Frage danach, wer hat mein Instagram Profil besucht ist ein echter Klassiker.
Der Clip auf TikTok ist Werbung und hat eine App XProfile von einem Entwickler S&Z im Playstore verlinkt. Die App gibt es aber auch fürs iPhone, dort heißt der Dev Happymob. Hier wie da kostenfrei. Preis gratis, aber drunter stehen ne ganze Stange an In‑App‑Käufen für Xprofile Gold. Zum ersten Eindruck von XProfile gehört noch, dass die App im Bereich Tools weit oben in den Charts platziert ist und von vielen Nutzern sehr gute Erfahrungen geteilt bekommen hat: 4,6 Sterne bei Apple und 4,3 bei Google Play. Dennoch scheinen sehr viele zu suchen, wie man XProfil Gold kündigen kann und ob die App überhaupt „seriös“ ist. Hm.
Das verspricht XProfile in der Werbung
Klar würde man gern mehr über sein Instagram-Account wissen. Übrigens ist diese krude wirkende Sprachgenauigkeit eben im Satz schon wichtig bei diesem Thema. Denn „mein Instagram“ aus der Werbung ist nicht korrekt. Instagram gehört zu Facebook und deine Daten damit auch. Oder warum hast du keinen Zugriff darauf, wer sich dein Profil anschaut, wenn es dein Instagram ist. Damit will ich gleich mal sagen, dass das Anliegen die Profilbesucher zu sehen, durchaus gerechtfertigt ist. Frühere soziale Netzwerkte boten die Funktion. Nun, was wird nun in der Werbung auf TikTok versprochen?
Drei Funktionen von XProfile sind das:
- Wer blockiert mich?
- Wer schaut sich mein Profil an?
- Wer hört auf mir zu folgen?
Diese drei Funktionen sind gar nicht mal so abwegig, da Facebook/Instagram diese wohl sogar in gewissen Maße hat oder sie haben könnte. Klar, Instagram-Profile kann man auch übers Web völlig anonym aufrufen, aber das ist ein anderes Thema.
So präsentiert sich XProfile
Im Store präsentiert sich die App äußerst wortkarg. Gerade einmal ein Satz steht da bei Google Play, wonach XProfile die Statistiken deine Social-Media-Profile zeige. Bei iTunes nimmt sehr viel Raum der Textanteil ein, welcher die „Mitgliedschaft bei X-Profil- Gold“ beschreibt. Seltsamerweise springt der alsbald sogar auf Englisch um. Da hat man wohl keine Übersetzungsfreieinheiten mehr gehabt.
Die Versprechen sind also eher nebulös. Wie XProfile an die Daten kommt, sagt sie nicht. Naja, es sei die „neueste App zur Kontoverfolgung“ und da will man gewiß nicht zuviel verraten, wie man das anstellt. Verstehe ich.
Über die Macher der App habe ich leider wenig herausgefunden, also eigentlich nichts. Die in den Stores verlinkte Homepage ist hier wie da sehr wortkarg, nur die Privay Policy und die Terms of Service stehen online. Auf beiden Seiten, also von Happymob und S&Z übrigens wortgleich. Aus der Android App heraus kommt man auf die Seite von Happymob. Man solle sie bei Fragen kontaktieren, es gibt jedoch nur eine Email-Adresse. Auf unsere Anfrage nach Hintergründen wurde nicht geantwortet. Unter der Adresse „112 Princes Gardens, London“ ist nur eine der für England typischen Doppelhaushälften zu finden. Kein Techcampus oder Startup-Inkubator.
Installiert und probiert: XProfile im Test
Auf Android fragt die App beim ersten Start sofort nach den Login-Daten von Instagram. Für den Test nutze ich einen kleinen Account eines lokalen Geschäfts aus meinem Portfolio, welches aufgegeben wurde.
Zuerst möchte ich übers Zahnrad die Einstellungen ansehen. Es kommt eine Ad von Lily´s Garden. Im Menü dann gibt es neben eimem Kontaktformular in der Hilfe nur die Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen nochmals. „Käufe wiederherstellen“ ist bezeichnend als Funktion hier. Achja, ausloggen geht hier.
Wichtig: Ausloggen und deinstallation beendet nicht das potentiell abgeschlossene Abo. Dazu gleich noch ein Satz: Die App kostet nicht einmalig den Betra, sondern nutzt das Abo-Feature des Stores.
Also nun möchte ich sehen wer mein Instagram-Profil angeschaut hat. Und wer? Keine Ahnung, denn für diese „streng geheime Information“ muss man bezahlen. Der Link unten „fahre mit eingeschränktem Funktionsumfang fort“ führt auf die Startseite zurück. Okay, aber wie sieht es aus mit geblocketen Nutzern aus? Auch hier kommt die Abo-Info. Einzig verlorene Follower wird man sehen können. Derzeit hat der Test-Account aber keine verloren.
Leider also hört hier schon der Test auf, denn es gibt kostenfrei nicht viel zu sehen, was die versprochenen drei Funktionen angeht. Und wenn man bezahlt? Schauen wir mal die Erfahrungen von anderen Nutzern mit XProfile. Und wo sieht man die? Etwa bei Google Play, wir sparen uns hier die Details aus Gründen.
Bleibt noch die Frage, wie man das Abo kündigen kann, falls man es denn wirklich abgeschlossen hat. Wendet euch bitte hierfür an die Stores, in der Kaufbestätigung findet ihr die Links. Okay, hier noch ein Link zum Apple Support und hier bei Google.
Disclaimer: Jetzt fragst du dich vielleicht, warum der Beitrag zum Ende hin immer vager und knapp geworden ist. Nun, nenne es Vorsicht vor den nicht namentlich bekannten und wie beschrieben wortkarg auftretenden Betreibern von XProfile. Wir halten uns hier nur an Fakten und öffentlich einsehbare Informationen, verzichten deshalb auch auf Screenshots und weiteres. Wir geben dir aber genügend Einblicke an die Hand, um selbst zu entscheiden, ob XProfile den Download, die Anmeldung (und Kauf) lohnt. Achja, es kann nicht falsch sein das Instagram-PW regelmässig zu ändern. Auch ganz unabhängig von der Nutzung von XProfile.
Hast du Erfahrungen mit der XProfile App?
Eigentlich macht bereits die kostenlose Plattform im Vergleich zu anderen Konkurrenten eine guten Eindruck.
Aber bereits nach nach der Benutzung lief mein Foodblog Instagram Account nicht mehr reibungslos. Innerhalb von wenigen Stunden bekam ich dann Nachricht von Instagram, dass es zu einem Phishing Hack kam und ich konnte mich nicht mehr mit meinem Passwort einloggen. Mein Passwort war übrigens über 16 Ziffern lang (mit vielen Sonderzeichen, etc). Ich hatte Angst, da ich schon über 1200 Follower auf Instagram habe und stetig wachse. Ich musste mich ca. 1 Stunde um dieses Problem kümmern.
Aus diesem Grund habe ich aktuell Abstand von diesen Apps genommen.
Du hast es gut ausgesdrückt – im Vergleich zu Konkurenz – wir haben hier einen Vergleich zu den Versprechen der Werbung gezogen. So oder so, ist die App nicht empfehlenswert. Vielen Dank für deine Erfahrungen und weiterhin leckeres Essen auf deinem Foodblog.
Ich habe den Golf Tarif gebucht. Zunächst lief die App ganz gut, dann stützte sie aber ständig ab wirklich ständig. Oft zeigt sie alte Daten und aktualisiert nicht. Updates zur Fehlerbehebung gibt’s nicht. Heute war ein Abmelden nicht mehr möglich und ich habe die App gelöscht und wieder neu installiert. Jetzt wird eine Seite vorgeschalten, die man nicht wegklicken kann und somit kann ich mich nicht mehr anmelden. Das Abo läuft aber noch fast 6 Monate ohne jede Gegenleistung. Antwort auf meine Mail bisher keine. Kann die App nicht weiterempfehlen.