Freches Früchtchen! Auf meinem Schreibtisch liegt ein Apfel. Da mag einer sagen, das ist nicht so besonders. Schließlich denke ich also bin ich. Falscher Denker. Mir ist jedenfalls keiner auf den Kopf gefallen und so dachte ich, dass ich mal die vielfach empfohlene App ClipDrop ausprobiere. Das ist nicht ganz günstig, da man ein Abo abschließen muss. Aber die Versprechungen gerade auf TikTok, wonach diese einer der Mindblowing-Tools wäre, machte mich neugierig. Hier ein schneller Test von ClipDrop. Nun mag man fragen, warum der Check schnell ist. Nunja, es gibt nicht viel zu testen und das Ergebnis wird nicht so positiv ausfallen leider. Dies ist insofern seltsam, da es viele lobende Stimmen gibt, etwa von Wired und wir dem Startup-Entwickler natürlich positiv gegenüberstehen, schließlich öffnet er eine neue Technologie für die Nutzerschaft.
Frei wie ein Vogel am wolkenfreien blauen Himmel, so präsentieren sich Fuchs, Torte und Stuhl in der Beispielgallerie von ClipDrop. Frei vom Hintergrund und Bildfehlern. ClipDrop ist eine App, mit welcher man vornehmlich Produktbilder erstellen kann, welche direkt so in den Shopify-Katalog importiert werden können. Man könne schöne Produktfotos innerhalb von Sekunden erstellen. Mit der Smartphone-Kamera und ganz ohne Fotostudio. Es sei der „schnellste Weg, um alles um Sie herum zu extrahieren“, eben auch den Apfel. Ich habe mir das Tool angeschaut und verrate euch, ob sich der Kauf lohnt.
ClipDrop gibt es gratis für Android, iOS, Web und als API. Die App für Android ist recht geradlinig gestaltet. Es öffnet sich direkt die Fotofunktion. Man kann den Blitz aktivieren und HD sowie auf die Einstellungen und die Hilfe zurückgreifen. Der „Scan“ und die Freistellung gehen sehr schnell, kann man schon sagen. Das verbrauchte Datenvolumen für ein Bild in HD wurde nicht gemessen von mir, seit Installation vor drei Tagen mit einigen Testbildern hat sie knapp 28 MB verbraucht. Der übliche Usecase ist aber ohnehin eher in einer Büroumgebung, wo man die Bilder direkt auf den PC bringt. Dafür gibt es auch eine Dropfunktion, für welche man den Account auf dem PC braucht.
Es gibt verschiedene Pläne, der ClipDrop Full Access kostet 19,45 Euro pro Jahr und bietet ein drei Tage Probezeitraum. Kostenfrei kann man offenbar 10 Fotos testen, laut Storebeschreibung. Ich hatte den Full Access mit allen Funktionen gekauft.
Das Ergebnis der Freistellung ist „okay“, aber nicht völlig überzeugend. Einfache Objekte, also mit klarer Kante und vor einfarbigen Hintergrund lassen sich gut extrahieren. Sind Haare oder wie im Fall des gehäkelten Apfels kleine Fasern im Bild, sieht das Ergebnis sehr nach Lassotool von Photoshop aus. Die Dropfunktion auf den Desktop habe ich nicht getestet, da sich die Fotos auch einfach aus der Gallerie exportieren lassen.
Die Usability der App ist also gut, der dahinterliegende Ai-Algorithmus bestimmt ein Wunderwerk der Programmierkunst, das Resultat aber nicht völlig überzeugend. Wie andere Nutzer bei Google Play etwa schreiben, gibt es viele kostenfreie Apps und Tools, welche Freistellungen und Bildreparatur ermöglichen. Der Entwickler antwortet hierauf, dass die Technik jenen überlegen sei. Dies können wir an den Beispielen jedoch nicht so nachvollziehen. Kleine Objekte wie eine Fliege werden vor einem Holzhintergrund komplett falsch freigestellt. Dennoch wünschen wir der App viel Erfolg, sicher gibt es viele Einsatzzwecke bei Produktfotos oder Präsentationen, die man schnell und einfach auf dem PC benötigt und die Schwächen übersehen lassen. Vielleicht wäre eine kostengünstigere Version / Einmalkauf und kein Abo auch eine Alternative, welche die Erwartungen ans Tool etwas senken.