Lustig und ansprechend sieht das Bild aus! Ich nutze es gleich als Werbemotiv für meine Marke bei Etsy. Oder Stopp. Viele haben schon nachgedacht, bevor sie fremde Fotos aus dem Netz für wirtschaftliche Zwecke nutzen. Nur damals vielleicht, ganz zu Beginn der Verbreitung von immer mehr Bilder übers Internet, gab es noch Naivnutzer. Und so stellt sich jetzt vielleicht langsam die Frage, ob man denn die von KI erzeugten Fotos und Bilder einfach so nutzen kann, wer hat hier das Copyright, stehen diese unter C0-Lizenz? Wir versuchen hier mal die Frage etwas anzubeißen und Aspekte aufzuzeigen, wissen aber, dass wir hier kein Rechtsblog sind und das Thema noch zu frisch für eine endgültige Beantwortung ist.
Apps für die Erstellung von Bildern aus simplen Text werden immer besser und populärer. Bald darf man wohl das Abo vom Photoshop kündigen und Bilddatenbanken ins Archiv schieben. Denn wozu sollte man nach einem Motiv suchen, was nur so teilweise den Ansprüchen genügt oder gar einen Fotografen beauftragen, wenn man innerhalb von Sekunden einen ganzen Korb von fertigen Bildern von der KI präsentiert bekommt. Lies: Text-zu-Bild-KI per App? Gibt es schon eine App, welche Bilder per KI erzeugt? Zuletzt haben wir hier die Wonder App getestet, welche auch den juristisch gebildeten Affen hier generiert hat:
Die Frage nach dem Copyright mag einen dabei sogar seltsam vorkommen. Schließlich sind ja auch mit Photoshop gemalte Bilder oder noch einfacher – Texte von der Schreibmaschine – nicht etwa im Eigentum des Werkzeugherstellers, sondern vom Autor selbst.
Letztlich dürfte es aber abhängig vom verwendeten Tool sein, ob die Bilder frei nutzbar sind. So hat DALL-E im Sommer verkündet, dass man sie völlig frei nuten dürfe: „Users get full usage rights to commercialise the images they create with DALL-E, including the right to reprint, sell and merchandise“
Das Problem geht aber etwas weiter als die eben gemachte Instrument-Werkzeug-Analogie. Denn die Algorithmen der KI wurden mit Bildern trainiert, welche unter Umständen selbst geschützt sind. Entsprechend wären die erzeugten Bilder selbst nur Ableitungen.
Besonders deutlich wird dies, wenn selbst schon animierte oder gezeichnete Bilder großer Marken genutzt wurden, man denke an die Charaktere von Comics wie die Simpsons oder gar von Disney.
Ein Diskussionspunkt ist weiterhin, ob die KI-Bilder überhaupt geschützt sein können, vom Bereitsteller der KI oder des Nutzers, da der menschliche Autor fehlt. Man denke an den Fall der Affen im Dschungel, welche sich selbst fotografiert hatten.
Letztendlich gibt es neben der generellen Beurteilung ja noch die individuellen Nutzungsbedingungen der genutzten Apps. Bei Wonder etwa gibt es ein englisches Dokument mit Nutzungsbedingungen beim Start der App zu bestätigen. Der türkische Entwickler schreibt über das Recht an der App, aber offenbar nicht über die erzeugten Bilder. Das Wasserzeichen im Bild und die Möglichkeit zum Download deuten aber darauf, dass man sie nutzen darf im redaktionellen Umfeld.