Vodafone legt für seine Prepaid-Kunden einen digitalen Osterhasen ins Nest: 10 GB Highspeed-Datenvolumen, gratis und für nichts, zusätzlich zum bereits vorhandenen Datenvolumen des jeweiligen Tarifs. Eine Geste, die auf den ersten Blick wie eine moderne Form der Almosenverteilung erscheint, gewährt vom Großkonzern an die digitale Bevölkerung. Dieses Angebot ist eine nette Geste, die sicherlich von vielen begrüßt wird, doch es wirft auch ein Schlaglicht auf die Praxis der Datenvolumenbegrenzung, die in unserer zunehmend vernetzten Welt fast anachronistisch anmutet.
Interessant ist, dass diese Aktion ausschließlich Bestandskunden zugutekommt, die bis zum magischen Stichtag, dem 19. März, bereits in einem der qualifizierenden Tarife sind und diesen bezahlt haben. Über die App „MeinVodafone“ lässt sich dieses Geschenk entfesseln und sogleich in digitale Freiheit umsetzen. Die 10 GB Extra-Datenvolumen versprechen kurzzeitige digitale Unabhängigkeit, bevor die unerbittliche Realität der Tarifkonditionen wieder Einzug hält. Lustig auch, dass man aus der 500 GB-Aktion nun eine 10 GB gemacht hat.
Die Liste der teilnahmeberechtigten Tarife liest sich wie das Who-is-Who der Vodafone-Prepaid-Welt:
- CallYa Start S
- CallYa Start
- CallYa Allnet Flat XS bis XL
- CallYa Digital
- CallYa Black
Das Zusatzvolumen bietet eine 28-tägige Gnadenfrist, in der man sich im digitalen Überfluss suhlen kann, bevor die GBs, die nicht rechtzeitig verbraucht wurden, im Äther verpuffen und man zum gewohnten Datenvolumen zurückkehrt.
Während die Aktion zweifellos eine willkommene Erleichterung für viele darstellt, spiegelt sie auch eine tiefere Ironie wider. Obwohl der Zugang zu Informationen und digitalem Austausch immer wichtiger wird, wirken Datenvolumenbeschränkungen zunehmend aus der Zeit gefallen. Es ist ein bisschen, als würde man in einer Bibliothek für jedes gelesene Buch extra bezahlen müssen – in einer Welt, die von Wissen und Information angetrieben wird, erscheint eine solche Praxis zutiefst kontraproduktiv.
Vodafone hat mit dieser Aktion sicherlich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, indem es seinen Kunden eine kurzfristige Erweiterung ihres digitalen Spielraums ermöglicht. Doch es bleibt die Frage, ob solche Aktionen nicht vielmehr ein Hinweis darauf sind, dass es an der Zeit ist, das gesamte System der Datenvolumenbeschränkungen zu überdenken. Ist es nicht an der Zeit, dass wir uns von der Fenstersteuer des digitalen Zeitalters verabschieden und einen freieren Zugang zum digitalen Universum für alle ermöglichen?