Skyrim! Wer dieses großartige Fantasy-Epos nicht kennt, nie beim Handel mit einem Khajiit beschissen worden ist, nie mit einem Nord in einer Taverne gehockt hat und noch nie die (angeblich) siebentausend Stufen zum Berg der Graubärte hochgekraxelt ist, hat definitiv etwas verpasst. In „The Elder Scrolls: Legends – Heroes of Skyrim“ von Bethesda Softworks LLC (kostenlos für iOS, Android und sogar auf Steam) befinden wir uns erneut in der Welt des fünften Teils der Elder Scrolls-Reihe und begegnen in Form eines strategischen Kartenspiels bekannten Figuren wieder. Wir haben natürlich sofort die Drachen gesattelt und reiten fliegen nach Tamriel!
Story time!
Jaja, strategische Kartenspiele kennen wir, haben wir alles schon gesehen. Jedoch hat es Bethesda tatsächlich geschafft, auch dieses Genre mit einer interessanten Story zu verknüpfen! Statt herumzulaufen, Quests anzunehmen und Mobs zu hauen, findet jede Auseinandersetzung mit anderen Figuren in Form der rundenbasierenden Kartenduelle statt. Hin und wieder muss sich der Spieler entscheiden, wie die Geschichte verlaufen soll, so kann man einem Banditen das Leben schenken oder ihn einfach abmurksen. Zwischendurch und nebenbei wird die Geschichte unseres Helden erzählt, in Form eines Erzählers am Lagerfeuer oder Dialogform. Und dafür müsst ihr nicht mal lesen (obwohl es euch trotzdem gut tut 🙂 ), da die Texte allesamt vertont wurden. Und das komplett in deutscher Sprache! Mit Ton zu spielen lohnt sich also, schon allein für den tollen Khajiit-Akzent. Typische Skyrim-Soundtracks untermalen das Spiel ebenfalls.
Diebische Katzen und mürrische Elfen
Irgendwie hat es Bethesda ja ein bisschen mit den Gefangenen, denn wie schon in Skyrim beginnt der Spieler in Ketten. Während in Skyrim sogleich die Hinrichtung droht, befindet sich der Spieler von „The Elder Scrolls: Legends – Heroes of Skyrim“ zu Beginn in einer Arena im Kampf gegen einen anderen Gefangenen. Den eigenen Charakter wählt man zu Beginn in vorgefertigten Charakterkarten aus den üblichen Rassen aus, also Nord, Hochelf, Argonier, Khajiit, … Jede der Rassen besitzt auch die typischen Charaktereigenschaften. Wer schon andere Elder Scrolls- Titel gespielt hat und einen Bethesda-Account besitzt, kann diesen mit der mobilen Variante verbinden, sich mit Freunden verknüpfen und bekommt dafür auch noch ein paar Truhen geschenkt. Dazu aber später mehr, denn zunächst heißt es kämpfen! Natürlich ist der erste Kampf verhältnismäßig leicht – Ach kommt schon, es ist halt ein Tutorial! – und der Gegner ist schnell besiegt, doch Überraschung! Der gegnerische Gefangene und unser Held verbünden sich und wagen die Flucht. Und so beginnt unsere Geschichte.
Bewährtes Prinzip: Karten-Strategiespiele
Das Spielprinzip ist, wie in solchen Kartenspiele üblich, nicht besonders originell und funktioniert ähnlich wie Heartstone. Neben der Karte des eigenen Charakters erhält man rundenweise neue Karten mit Monstern oder Kriegern, die dem Gegner ordentlich auf die Nase hauen. Außerdem kann man Waffen oder Zauber ziehen, die ebenfalls gegnerischen Karten Schaden zufügen. Das Schlachtfeld ist in Reihen unterteilt, über diese hinaus können die platzierten Monsterkarten nicht wirken. Ein gewisses Händchen für Strategie wäre also in einem solchen strategischen Kartenspiel von Vorteil. Die Karten bestehen aus bekannten Gestalten, so kämpfen an unserer Seite Soldaten aus Weißlauf oder Mobs wie Hoppler gegen Daedra-Kultisten und Banditen. Karten können hochgestuft werden und Decks aufgestellt werden, der eigene Charakter levelt durch seine Siege und besitzt Runen. Wer genug hat vom storylastigen Kampagnenmodus, kann sich auch im PvP gegen andere Spieler beweisen.
Khajiit has wares, if you have coins
Keine Angst, kein Khajiit wird nun versuchen, euch irgendwelchen Plunder anzudrehen oder Wucher für ein kleines Fläschchen Skooma verlangen. In „The Elder Scrolls: Legends – Heroes of Skyrim“ existiert auch ein In-App-Shop, in dem für Echtgeld Kartenpakete oder Event-Tickets erstanden werden können. Nur ohne Feilschen, versteht sich. Die enthaltenen Karten sind zufällig, wie in den Belohnungstruhen, die man nach Siegen erhält. Natürlich könnte eine richtig coole Karte in einer der gekauften Truhen sein, genauso gut aber auch die üblichen Monster. Im Spielverlauf erhält man außerdem Münzen, die für den Kauf von Paketen eingesetzt werden können.
Fazit:
Wenn jetzt noch ein Guild Wars- Kartenspiel erscheint, habe ich von fast jedem größeren MMORPG, das ich als PC-Variante super fand, ein Kartenspiel. Obwohl die strategischen Kartenspiele zu allen möglichen Themen schon existieren, bietet „The Elder Scrolls: Legends – Heroes of Skyrim“ dennoch einen gewaltigen Anreiz, einfach wegen der Story. Bethesda verstand es schon in den Titeln für den PC eine mitreißende Geschichte zu erzählen und hat diese auch ganz gut im Kartenformat verpackt. Viele vertraute Dinge aus Tamriel lassen Skyrim-Fans sich wie Zuhause fühlen, der Soundtrack und die Vertonung der Figuren runden das Ganze ab.