Darf es noch ein Stückchen vom Karottenkuchen sein? Oder wie wäre es mit einer Runde im Pool? Okay, wenn Tivola sagt, dass jedes Pferd mal Urlaub machen muss, dann meinen sie sicherlich nicht diese Art Pauschalreise. Eher eine individuelle und durchaus artgerechte Betreuung wird im Horse Hotel geboten (ja, der Entwickler schreibt es ohne Leerzeichen). Die Hamburger, bekannt für ihre liebevoll gestalteten Simulationen mit allerlei Haustieren von der Katze bis zum Hund haben ein weiteres Pensionsspiel herausgebracht (vgl. wer es allgemeiner mag, hier PetHotel). Für Android und iOS ladet ihr sie kostenfrei herunter und könnt sie auch so spielen, wenn ihr euch mit den verfügbaren Pferden zufrieden gebt. Nur einer muss leider draußen bleiben.
Das mit der farblichen Einschränkung ist so eine Sache, welche mit der Downloadinfo zusammenhängt. Runterladen und spielen kann man das Horse Hotel wie gesagt kostenfrei. Das Modell, wonach man für jeweils 99 Cent neue Rassen wie Knabstrupper und Trakehner aufnehmen kann, geht schon klar. Weitere In-Apps gibt es auch. Und Werbung kann man auch noch freiwillig schauen, um mehr zu verdienen. Letztlich gibt es aber keine teuren Paketangebote und Zusatzwährungen (JA, wir meinen deine Pferdeapp Ubisoft mit den 20 Euro teuren Pixelhaufen). Der deutsche Entwickler Tivola hat schon eine Reihe derartiger Apps in den Stores, wie etwa die HorseWorld hier.
Gameplay beim HorseHotel
Du schaust auf eine Art Farm, welche mit Hauptgebäude und so Gärten und Koppeln schon gebaut ist. Vieles will aber erst freigeschalten werden. Der Apfelbaum zum Beispiel. Tageweise wird gespielt, wobei man den Tag erst beenden kann, wenn die Pferde versorgt sind. Einfach auf den Mond tippen und abkassieren ist nicht, denn die Pferde brauchen erst noch Wasser (zum Beispiel).
Besitzer kommen vorbei und geben ihre Pferde ab. Diese haben natürlich Bedürfnisse, welche gestillt werden wollen. Herr Koch etwa gibt sein Quarter Horse Fanny für vier Tage in deine Obhut. Du fütterst es, säuberst es mit Bürsten, darfst es streicheln und auch aktiv werden lassen in der Dressur, Springreiten oder Bodenarbeit. Wie sieht das nun vom Gameplay her aus? Relativ realistisch und kleinteilig. Man muss z.B. mit der Bürste übers Pferde streichen, damit es sauber wird. An einer Kette ziehen, um Futter in den Trog fallen zu lassen oder es mit einem Stethoskop abhören. All das werden Pferdenarren mögen. Die Minispiele mit den Aktivitäten bringen etwas Abwechslung und erfordern Geschick.
Herausforderungen, also kleine Aufgaben wie „verfüttere 1 Stück Zucker“ wollen erfüllt werden. Es gibt jedoch im Spiel kein Levelsystem mit Erfahrungspunkten. Vielmehr verdient man eine einzige Währung, welche man dann zum Ausbau des HorseHotel nutzen kann. Kostenfrei bekommt man Nahrung und Münzen auch einfach so auf dem Gelände. Außerdem gibt es ein Glücksrad. Insgesamt präsentiert sich die App aber sehr unaufgeregt und nicht so nervig, wie die mancher Herausgeber, die oben schon genannt wurden. Friedlich und etwas heile Welt. Da steht z.B. keine Mülltonne neben dem Versorgungsgebäude, sondern eine mit Recycling-Aufdruck.
An welche Zielgruppe sich die App richtet, kann man aus den leicht kritischen Reviews bei Google Play herauslesen. Da kann man schon Schmunzeln, wenn Svenja bemängelt, dass man den Pferden die Hufe nicht auskratzen kann oder der Reiter zu stark am Zügel ziehe. Der Westernsattel passe nicht zu den Disziplinen und die Pferde sollen öfters wiehern, wie Freja schreibt. Wohingegen ich sage, dass ich gern jemanden hätte, der gerade das mit den Hufen für mich übernimmt.
P.S. Jaaa, das ist natürlich ein Esel auf dem Foto oben, welcher im HorseHotel nicht einchecken darf. I-A. Verwirrend nicht. Und irgendwie schade. Ich bin dafür, dass ein Herr Müller vorbei kommt, welcher seinen alten Esel mal abgeben möchte. Natürlich machen wir da eine Ausnahme.