Schon am Tresen wirst du gefragt, ob du die Luca App hast. Dabei hast du noch gar nix bestellt. Offenbar führt mittlerweile im Alltag kaum noch ein Weg ins Restaurant, Fitness-Studio oder andere Locations ohne die digitale Kontaktpersonennachverfolgung. Skeptisch darf man da schon sein. Schließlich hörte man so einiges in den Medien und auf Wikipedia steht bereits im ersten Absatz gefühlt mehr Kritik als neutrale Enzyklopädie-Darstellung. Von „Sicherheitslücken und Datenschutzmängeln“ ist da die Rede. Sollte man die Luca App also installieren? Wir geben einen schnellen Überblick über die Diskussion, um sich selbst eine Meinung bilden zu können.
Die Antwort ist in der Tat nicht einfach. Eigentlich sollte man sie aufgrund gesellschaftlicher Umstände nutzen. Schließlich bekommt man das Bier mitunter gar nicht. Oder das Fischbrötchen. Reale Szene: Ein Kunde bestellt, bekommt die Aufforderung sich zu registrieren mit Luca und sagt höfflich aber bestimmt: „Es sind nicht ihre Regeln, aber ich möchte das nicht“. Dabei muss man nicht einmal die Luca App kritisch betrachten. Schon die Papiervariante fanden einige „schräg“, etwa wenn man Billigläden wie KiK während Corona nur mit Termin und Datenhergabe durchramschen durfte. Als generelle Datenschutzbedenken sprechen gegen die Nutzung.
Schließlich muss bzw. sollte man sich mit echten Daten in der Luca App anmelden, zumindest mit einer korrekten Handynummer. An diese bekommt man ja den Verifikationscode. Dies kann man aber umgehen.
Wenn man nun genauer die Kritikpunkte anschaut, so muss man wohl den Experten vertrauen, welche die App als eher unsicher einstufen. Ein immer wieder genannten Punkte ist hierbei die zentrale Datenspeicherung. Der CCC ging sogar soweit, dass die Luca App keinen ihrer zehn Prüfpunkte einer „Contact Tracing“-App bestehe. Harte Kritik. Daneben gibt es noch rein praktische Punkte, etwa Fehler wie den Luca App Check-in fehlgeschlagen oder die weiterlaufenden Timer, wenn man bei der Luca App auschecken vergessen hat.
Nun wird die Luca App aber an vielen Locations eingesetzt, vom Einkaufszentrum bis zum Museum. Nicht nur bei dir in der Stadt, sondern auch in vielen Kreisen und Bundesländern, sodass du bei innerdeutschen Reisen auf sie triffst. Wollen wir fairerweise noch Vorteile der Luca App nennen, diese sind:
- digital, statt analog: die Kugelschreiber und Papierzettel werden nicht mehr gebraucht, das ist hygienischer und sparsamer
- der Check-In geht per QR-Code schneller, dadurch entfallen Wartezeiten
anstatt sich jedes Mal neue Fantasienamen auszudenken(ups) - theoretisch werden valide Daten genutzt (siehe Kritik oben, muss nicht so sein)
- das Kontakttagebuch hilft auch den eignen Gedächtnis, falls man sich infiziert mögliche Orte zu erkennen
Und wir Nutzer nun? Sollte man die Luca App also installieren, was meint ihr?