Die Zeit, als Montags der Gang zum Kiosk noch ein kleines Ritual war: Die Mädchen griffen zur Bravo, um die neuesten Popstar-Poster und Dr. Sommer-Ratschläge zu ergattern, während ich mich auf die neueste Ausgabe der PC Player stürzte. In der Hand das prall gefüllte Heft mit der obligatorischen CD, die manchmal mehr zu bieten hatte als die eigentliche Zeitschrift: Vollversionen von Spielen, die bis dato unerschwinglich schienen, wichtige Patches und Trailer, die man sonst nirgendwo bekam. Die digitale Zeitschriften-Flatrate Readly versucht, dieses nostalgische Gefühl wieder aufleben zu lassen – ohne den Gang zum Kiosk, aber mit einer digitalen Vielfalt, die kaum Wünsche offen lässt.
Die digitale Zeitschriften-Flatrate Readly wirbt mit dem Slogan „Alle Magazine – ein Abo“. Doch hält das Angebot wirklich, was es verspricht? Mit einem Preis von 14,99 € pro Monat (oder zeitweise Sonderangeboten wie 99 Cent für den ersten Monat) soll Readly uneingeschränkten Zugang zu über 7.500 Zeitschriften und Zeitungen bieten. Aber wie gut ist die App wirklich, und für wen lohnt sich das Abo?
Ist Readly kostenlos?
Nein, Readly ist nicht kostenlos. Die App bietet eine begrenzte Testphase, die bei Aktionen für 99 Cent den ersten Monat umfasst. Danach kostet das Abo 14,99 € pro Monat, wobei eine Kündigung jederzeit möglich ist. Die Idee dahinter ist, eine Alternative zum physischen Zeitschriftenkauf zu schaffen und Zugang zu einem breiten Spektrum an Magazinen zu bieten – eine Art „Netflix für Magazine“.
Welche Zeitschriften sind in Readly enthalten?
Das Angebot von Readly ist umfangreich und umfasst über 7.500 Titel aus verschiedenen Kategorien wie Technik, Lifestyle, Kochen, Sport und viele mehr. Dazu gehören beliebte Titel wie „Auto Bild“, „Stern“, „Vogue“ und „GQ“. Jedoch fehlen einige prominente deutsche Zeitschriften wie „Der Spiegel“ und „Focus“, was die Auswahl für Leser, die gezielt nach diesen Magazinen suchen, einschränkt. Besonders für Leser mit einem breiten Interessensspektrum bietet Readly jedoch eine beeindruckende Vielfalt an Zeitschriften aus verschiedenen Ländern und Sprachen.
Was kostet Readly im Monat?
Das Standard-Abo kostet 14,99 € pro Monat, bietet jedoch im Vergleich zu Einzelkäufen eine signifikante Ersparnis, wenn man regelmäßig verschiedene Zeitschriften liest. Alternativ gibt es gelegentlich Angebote wie 99 Cent für den ersten Monat, was eine gute Gelegenheit bietet, die App auszuprobieren.
Wie viele Geräte und Profile unterstützt Readly?
Mit einem Readly-Abonnement können bis zu 5 verschiedene Profile erstellt und die App auf maximal 5 Geräten gleichzeitig genutzt werden. Das bedeutet, dass Familienmitglieder oder Freunde jeweils ihren eigenen Leseverlauf und personalisierte Empfehlungen erhalten können. Praktisch, wenn man das Abo mit mehreren Personen teilt. Der Zugang erfolgt dabei über das Hauptkonto, weshalb die Hauptanmeldeinformationen geteilt werden müssen.
Ist die Bedienung von Readly wirklich so komfortabel?
Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet eine einfache Navigation durch die Kategorien. Besonders gut gelungen ist die Möglichkeit, Artikelansichten zu optimieren, was das Lesen auf kleineren Displays wie Smartphones angenehmer macht. Nutzer können Magazine auch herunterladen und offline lesen – ideal für unterwegs. Allerdings ist die mobile Darstellung bei älteren Zeitschriften oder Magazinen mit komplexen Layouts nicht immer optimal. Hier muss man oft rein- und rauszoomen, was das Lesevergnügen mindert.
Ist Readly das Geld wert?
Das hängt stark von den eigenen Lesegewohnheiten ab. Wer regelmäßig mehrere Magazine liest und dabei nicht auf spezifische Titel wie „Der Spiegel“ angewiesen ist, findet in Readly ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für Gelegenheitsleser oder Nutzer, die an sehr speziellen Magazinen interessiert sind, könnte der monatliche Preis von 14,99 € jedoch zu hoch sein.
Kritikpunkte an Readly
- Verfügbarkeit und Aktualität: Einige Zeitschriften sind nicht in der aktuellsten Ausgabe verfügbar, und gelegentlich fehlen auch Ausgaben komplett. Bei englischsprachigen Magazinen gibt es zudem teilweise veraltete Inhalte.
- Nutzererlebnis auf Smartphones: Die Benutzerfreundlichkeit auf kleineren Displays könnte besser sein. Obwohl es eine optimierte Artikelansicht gibt, ist die Navigation in der klassischen Magazinansicht auf Smartphones mühsam.
- Fehlende individuelle Anpassungsmöglichkeiten: Es wäre wünschenswert, mehr Kontrolle darüber zu haben, welche Zeitschriften oder Kategorien in den Empfehlungen auftauchen.
Nutzererfahrungen mit Readly: Einblicke in Lob und Kritik
Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,4 Sternen aus über 23.000 Rezensionen ist die digitale Zeitschriften-App Readly bei den meisten Nutzern beliebt. Viele schätzen das breite Angebot an Magazinen und die Möglichkeit, verschiedene Titel bequem auf dem Smartphone oder Tablet lesen zu können. Doch wie bei jeder App gibt es auch hier Licht und Schatten.
Generelle Zufriedenheit und Lob
Ein Großteil der Nutzer hebt hervor, dass Readly eine riesige Auswahl an Magazinen aus unterschiedlichsten Kategorien bietet. Besonders geschätzt wird, dass die App aktuelle Ausgaben schnell verfügbar macht und auch ein umfangreiches Archiv an älteren Ausgaben bereitstellt. Die Möglichkeit, das Abo mit bis zu fünf Profilen zu nutzen und damit die ganze Familie einzubinden, wird häufig als großer Pluspunkt genannt. Viele Nutzer empfinden den monatlichen Preis von 14,99 € als gerechtfertigt, insbesondere im Vergleich zu den Kosten für einzelne Magazin-Abonnements.
Ein weiteres oft genanntes Lob ist die Offline-Funktion. Nutzer können ihre Lieblingszeitschriften herunterladen und ohne Internetverbindung lesen, was besonders auf Reisen geschätzt wird. Auch die optimierte Darstellung von Artikeln für kleinere Bildschirme, wie Smartphones, findet positive Resonanz. Diese Funktion erleichtert das Lesen auf mobilen Geräten erheblich.
Kritik: Technische und generelle Probleme
Trotz des überwiegend positiven Feedbacks gibt es auch zahlreiche kritische Stimmen, insbesondere nach den letzten Updates der App. Ein häufig genannter Kritikpunkt ist die eingeschränkte Benutzerfreundlichkeit auf Smartphones. Viele Nutzer bemängeln, dass sie ständig rein- und rauszoomen müssen, um die Artikel vernünftig lesen zu können. Obwohl es eine optimierte Artikelansicht gibt, funktioniert diese nicht bei allen Magazinen und Artikeln, was das Leseerlebnis beeinträchtigt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die vermeintlich verschlechterte Navigation nach Updates. Nutzer berichten, dass sie nach den letzten Änderungen in der Benutzeroberfläche Schwierigkeiten haben, ihre bevorzugten Magazine zu finden. Auch die Vorschlagsfunktion, die auf dem Leseverhalten basiert, stößt auf wenig Begeisterung. Viele empfinden die präsentierten Empfehlungen als unpassend und beklagen, dass sie Titel nicht vollständig ausblenden können.
Technische Probleme sind ebenfalls häufig in den Rezensionen zu finden. Mehrere Nutzer berichten, dass heruntergeladene Magazine trotz aktiver Offline-Funktion nicht geöffnet werden können, was besonders in Gebieten mit schlechter Internetverbindung ärgerlich ist. Zudem wird kritisiert, dass die App nach Updates langsamer lädt und teilweise abstürzt.
Viele Nutzer berichten von Problemen nach Updates, wie z.B. dass ihre Magazine verschwunden sind oder die App gar nicht mehr startet. Auch das Thema Preiserhöhungen wird häufig angesprochen. Nutzer fühlen sich übervorteilt, wenn nach dem Testmonat plötzlich ein höherer Betrag abgebucht wird. Einige Nutzer kritisieren, dass die App bestimmte Titel suggeriert, die dann aber nicht verfügbar sind oder nur veraltete Ausgaben angeboten werden.
Fazit: Für wen ist Readly geeignet?
Readly ist eine lohnenswerte Option für Viel-Leser, die flexibel und digital auf eine breite Auswahl an Zeitschriften zugreifen möchten. Besonders attraktiv ist das Angebot für Familien, die das Abo gemeinsam nutzen können. Wer jedoch auf spezifische deutsche Wochenmagazine angewiesen ist oder lieber gedruckte Ausgaben liest, wird sich mit dem rein digitalen Angebot von Readly schwer tun.
Wer sich unsicher ist, ob das Angebot den eigenen Bedürfnissen entspricht, sollte die App zumindest für einen Testmonat ausprobieren und prüfen, ob das Angebot den eigenen Lesegewohnheiten entspricht. So vermeidet man, dass das Abo in einer digital verstaubten Bibliothek endet.