Tja, Freunde von Westeros, wie sich herausstellt, war das Ende von Game of Thrones offenbar nur ein riesiges Missverständnis. Irgendwo zwischen Drachenflügen und Familienintrigen wurde wohl aus Versehen das Menü vom Lieferservice mit dem finalen Drehbuch vertauscht. Kein Wunder, dass einige Szenen so würzig waren wie eine scharfe Pepperoni-Pizza und andere so fade wie eine vegetarische Margaritha ohne Extra-Käse. Ein Skript, das plötzlich von „3x Pizza, 2x Knoblauchdip“ berichtete, erklärt jedenfalls einiges – besonders die plötzlichen Handlungswechsel. Aber keine Sorge, die Drachen haben ihr Futter rechtzeitig bekommen.
Und jetzt kommt der absolute Clou: Es gibt ja tatsächlich eine Episode mit dem Namen „The Kingsroad“. Erinnert ihr euch noch? Staffel 1, Episode 2 – als Bran noch dachte, fliegen sei keine gute Idee ohne Flügel. Der Titel „Kingsroad“ wurde nun für ein brandneues Spiel recycelt. Irgendjemand bei Netmarble muss sich wohl gedacht haben: „Hey, das hat beim letzten Mal gut funktioniert, lass uns das nochmal verwenden!“ Zumindest besser als das Finale aufzubrühen wie Pizzasuppe. Und siehe da, Game of Thrones: Kingsroad war geboren.
Was steckt hinter Game of Thrones: Kingsroad?
Bei Game of Thrones: Kingsroad handelt es sich um ein Open-World-Action-Rollenspiel, das Netmarble auf der G-STAR 2024 vorgestellt hat. Die Handlung ist zeitlich nach der vierten Staffel der Serie angesiedelt – also noch bevor alles den Bach runterging. Man schwingt sich als Mitglied der Nachtwache hinter die Mauer, um es dort mit den Weißen Wanderern und allerlei unfreundlichem Gesocks aufzunehmen. Das Setting ist schneebedeckt und kälter als der Empfang, den Tyrion von Cersei bei Familienfesten bekommen würde. Gameplay-mäßig erinnert das Spiel stark an die modernen God of War-Titel, mit schweren Schlägen und noch schwereren Dialogen.
Ist Kingsroad das, worauf Fans gewartet haben?
Tja, das hängt davon ab, wie sehr ihr die Äxte liebt. Das Gameplay sieht solide aus, auch wenn es stark in Richtung der God of War-Schule geht: viel Schnee, viel Krach, viel Wumms. Aber so richtig Neues bringt das Spiel nicht auf den Tisch. Statt einer spannenden Intrige, die die Serie so faszinierend gemacht hat, bekommt man hier anscheinend eher ein Hack-and-Slash-Abenteuer – mit Drachen, okay, aber halt auch ziemlich vorhersehbar. Vielleicht hätte man doch das alte Lieferdienst-Menü nochmal überdenken sollen. Wer weiß, ein paar gut gewürzte Dialoge hätten dem Spiel sicher gut getan.
Game of Thrones: Kingsroad knüpft an die Tradition von Game of Thrones: Legends an, dem mobilen Spiel, das bereits im Sommer 2024 für ordentlich Wirbel gesorgt hat. Damals haben wir uns in unserem Beitrag „Game of Thrones: Vom Bildschirm aufs Smartphone – Wie schlägt sich das neue „Game of Thrones: Legends?“ kritisch mit der Mischung aus Match-3-Gameplay und RPG-Elementen beschäftigt. Das Spiel bot zwar nette Ansätze, wie das Aufbauen des eigenen Hauses und das taktische Bekämpfen von Gegnern, scheiterte jedoch an dem oft zitierten Pay-to-Win-Modell. Auch Game of Thrones: Kingsroad scheint sich in eine ähnliche Richtung zu bewegen, mit Fokus auf epische Schlachten, doch bleibt abzuwarten, ob hier eine tiefere erzählerische Ebene erreicht wird oder ob auch diese Reise nur oberflächliches Kämpfen in Westeros bleibt.