Hat mich die Schildkröte da eben kaltblütig aus ihrer Deckung heraus abgeknallt? Also, ich glaube schon. Wie hinterhältig. Aber Fuchs, Hase und Vogel sind auch nicht viel freundlicher. Sie alle wollen dich bei Pixel Hunter von lemondo davon abhalten, zum Endgegner zu gelangen. Und wie das anstrengt, die Welt 1 nach einer Stunde noch immer nicht passiert zu haben. Das kostenfreie Spiel ist für mich eine der besten Apps ihres Genres für Android, iOS und Windows Phone. Also los, auf die Jagd!
„Wir haben deine Waffen!“ Unter der Entführungserklärung haben alle Waldtiere unterschrieben. Naja, die scheinen nicht so helle zu sein. Klar, dass der Jäger nun in größter Freude erneut in die Landschaft aufbricht, um sein Inventar zurückzuerobern. Dafür sind Level zu durchqueren und Bossgegner zu killen.
Der Jäger sieht ja mal Mario verdammt ähnlich. Wer über diesen ersten Eindruck hinwegsieht, findet eine inspirierte Pixel-Voxel-Grafik vor, welche die Herzen von Retrofans eckig schlagen lässt. Euer Mario-Held läuft von links nach rechts wie gewohnt bei Side-Scrollern. Die Steuerung ist simpel über vier virtuelle Tastfelder möglich. Springen lässt sich, ballern und laufen. Erst läuft er durch einen Wald mit Brücken und Abgründen, später dann durch die Bergwelt, eine Eiswelt, eine Vulkanlandschaft und den Strand. Der Entwickler kommt aus Georgien im Kaukasus, sodass ich mir beim Spielen einfach vorgestellt habe, ich würde nach Osten bis zum chinesischen Meer laufen. Das soll nicht heißen, dass ich mir die Landschaft dort so schön gepixelt vorstelle wie in der App.
Ausgestattet ist euer Held mit einer Waffe, deren Munition nicht begrenzt ist. Ihr könnt also heftig ballern, um all dem Getier im Wald ein Ende in eurer Speisekammer zu bereiten. Tatsächlich ist die Fauna aber auch wehrhaft und schießt auf dich. Dein Held verliert dabei selbst ein paar Pixel, was recht witzig aussieht. Besonders arglistig sind wie gesagt die Schildkröten in Welt eins, die aus Bäumen herausrollenden Schlangen sowie springenden Hasen. Diese Möhrenvernichter können mich echt zum Wahnsinn treiben! Ich hätte mir einen Rage-Modus gewünscht. Aber es kommt eben nicht auf blindes drauf los an, sondern den Sprung des Hasens genau abzupassen. Um den Nerv noch etwas mehr anzustrengen, dudelt aus dem Lautsprecher eine Musik im Kinderkanal-Stil von „Bob hat die Fuchs gestohlen“.
tl;dr zu Pixel Hunter: Run and Gun in Pixeloptik.
Hinweis zu Kaufoptionen: Die App ist kostenfrei. Es gibt allerdings einen Store für zusätzliche Leben, die frühzeitige Freischaltung der Welten und Fleisch. Dieses ist nützlich, da man für 100 Einheiten an der gleichen Stelle fortsetzen darf, selbst wenn es „Game Over“ heißt. Trotzdem sind mir gerade fünf Leben für 5 Euro dann doch etwas zu teuer. Da Pixel Hunter auch eine tolle Kaufapp wäre mit dem Preis von 3 Euro, solltet ihr aber den Entwickler für sein tolles Spiel mit einem Kauf belohnen.