Implosion – Never Lose Hope. Niemals die Hoffnung verlieren, das ist doch mal ein leicht beschwingtes Lebensmotto als App Titel. Nicht nur in scheinbar ausweglosen Lebenssituationen, ja Krisen, sollte sich der Kopfhänger dieses zu Herzen nehmen. Also wenn der Pendler mal wieder in der Innenstadt keinen kostenfreien Parkplatz mehr findet oder es keine Smarties mehr fürs Eis bei McDonalds gibt, denk immer an diesen altweisen Kalendersinnspruch. Das Motto ist aber auch super, wenn man als App Blogger die Charts bei Android durchschaut und immer nur Meerjungfrauen sieht, welche per Kaiserschnitt gebären sollen. Denn vergangene Woche ist das auf iOS bereits kurz zuvor veröffentlichte Implosion auch bei Google Play durchgestartet. Ich zocke das Spiel von Rayark seit dem iOS-Release und berichte euch davon, warum man auch in der ansonsten düsteren Zukunft der Menschheit nie die Hoffnung verlieren sollte.
Das ist doch mal eine Ansage. Die Hoffnung ist auch in der Zukunft grün. Okay, manchmal ist sie auch rot, hellblau, leicht orange blinkend und explosiv. Generell implodiert bei dieser Actionsapp relativ wenig. Vielmehr wird ein gewaltiges Flare- und Lichteffektespektakel hier abgefahren, während man in seinem Kampfanzug die fiesen Mutanten menschlicher und tierischer Art zermetzelt zu Grafikgulasch. Kurz zusammengefasst also: Must Download für alle Actionfans, da hier die Zutaten düstere Story, mutiger Held und Konsolengrafik auf dem mobilen Gerät zusammentreffen und auch noch Premium sind. Naja, bei dem Preis um die 10 Euro für eine App zu erwarten, dass es hier keine Werbung für Angry Birds oder In-Apps für mehr Coins gibt.
Gleich also vorweg die Info – auch auf Android kostet Implosion Never Lose Hope seine 10 Euro. Lächerlicher als mit ein Stern-Bewertungen kann man sich als Spieler aber nicht machen. Wer rechnet ernsthaft damit, dass so ein Spiel komplett kostenfrei ist? Ohne Werbung, ohne In-Apps, ohne Preis? Kommt schon Leute. Ihr spielt eine Demo mit den ersten sechs Missionen aus Chapter 1. Der böse fette Endboss Terminatrix bleibt damit allen Knausern erspart im wörtlichen Sinne. Schade.
Was bedeutet nun der App Titel? Der verweist eigentlich nur auf die Story. Über Lvl 9 Kluge werden jetzt sagen: „Eine Implosion ist der plötzliche Zusammenbruch eines Objekts infolge eines Außendrucks, der größer als der Innendruck ist, oder anderer Kräfte, die unausgeglichen auf die Objektmitte hin wirken.“ Und wir sagen: Danke Wikipedia-Autor für diese vorbildliche Definition. Schüler unter uns werden in der nächsten Physik-Klausur sicher an diese Worte denken. Doch mit dem Spiel hat das nicht viel zu tun. Klar gibt es eine Story, aber wie bei jedem Actionfilm dient diese eigentlich nur dazu dich von Schauplatz zu Schauplatz zu führen und neue Action zu ermöglichen, die noch extensiver ist vorher. Gekämpft wird im Metzelmodus.
Let’s Play Implosion – Never Lose Hope
Jake und seine Schwester haben einen guten Rat mitbekommen, nämlich die Erde nicht wieder zu betreten. Verwüstete Gegenden machen doch aber so einen tollen Abenteuerspielplatz! Nein, auf ihrem Raumschiff Nightstar haben sie seltsame Signale empfangen. Und so sind die beiden bereits 20 Jahre nach dem Ende der Menschheit wieder vor Ort. Sie kommen von einer fernen Raumstation, welche neben Gaia der einzige Zufluchtsort im Jahr 2201 geblieben ist, nachdem eine außerirdische Spezies die Erdbewohner platt gemacht hatten. Natürlich geht es auch diesmal nicht friedlich zu. Blumenplücken ist ohnehin nicht mehr, wenn man sich die Ruinen so anschaut. Außerdem gibt es da noch diverse Mutanten und geheimnisvolle Lebensformen. Den Rat nicht den Fuß auf die Erde zu setzen wird sogar berücksichtigt. Denn der Spieler steuert als Jake einen Kampfroboter, mit welchem er geistig verbunden ist. Anstatt also als schwacher Geist in einen schwachen Körper gebeamt zu werden, wie bei Matrix, kannst du hier einen äußert starken und wendigen Roboter durch die Level bewegen.
Aufgeteilt ist das Spiel in lineare Level. Diese sind abwechslungsreich und doch recht unbelebt, wenn man von den Gegnern mal absieht. Eher schlauchförmig als weitläufig. Das wäre auch sogleich mein einziger Kritikpunkt, bevor die Lobhudelei weitergeht. Zu gern wäre ich auch mal in einen der Abgründe gestürzt oder von einer Brücke gefallen. Wo es langgeht, zeigt dir außerdem ein Pfeil. Gespielt wird eher mit der rechten Hand also, welche die Angriffe steuert. Diese erfolgen ganz wie bei einem Hack’n´Slay mit einer scharfen Klinge. Schusswaffen inklusive feurige Granatwerfer haben nicht annährend die Wirkung wie ein unmittelbarer Kampf Maschine gegen Mutant.
In den Missionen findest du diverse Powerups, auch der Kampfanzug selbst wird durch XP verbessert. Das ARK-Kernsystem ist aufgrund seiner seltsamenen Benennung mit den ganzen Alpha und Omega Symbolen anfangs etwas schwer verständlich. Hier kannst du aber grob gesprochen einfach modular diverse Fähigkeitsabzeichen deinem Roboter hinzufügen. Was sie bringen, steht recht eindeutig da: mehr Wut, mehr Erfahrungspunkte oder Heilung. Die Konfiguration ist erstaunlich komplex, sodass man schon hier in der Werkstattkammer sozusagen den Sieg oder die Niederlage über die fiesen Gegner bestimmt. Tatsächlich ist die Niederlage recht häufig. Erst mit weiteren Spezialattacken auf den Buttons wird es im Kampf selbst taktischer. Gerade bei den Bossfights am Ende eines Chapters ist es absolut wichtig den Angriffen auszuweichen und genau zu studieren wie er sich bewegt. Positiv ist hierbei, dass man sich fünf Mal wiederbeleben kann pro Level. Das kostet zwar Punkte, ist aber ansonsten kostenfrei.
Gespielt wird bei Implosion Never Lose Hope in zwei Schwierigkeitsgraden. Jedes Level hat das Ziel zu Überleben sowie drei Missionen für Abzeichen, z.B. das Level ohne Fernwaffen zu bestreiten, besonders schnell durchzulaufen oder im harten Modus keinen Schaden zu nehmen. Hat man alle drei Chapter durch, kann man einen Expertenmodus freischalten.
Dass die Grafik der Implosion App super ist, kann man den Screenshots entnehmen. Dazu gibt es ein englisches Voiceover zu den deutschen Untertiteln und kleinen Cutszenen. Vor allem das rasante Gameplay selbst machen Implosion zu einem Tipp. Die Attacken wirken alle etwas übertrieben, das Gemetzel wie ein Traum jedes Zombiesmashers. Doch steuerst du eben nur einen Robomech, sodass man sich das sogar realistisch reden kann.
Mein Fazit zur Implosion App
Eine AAA-App in Konsolenspielerfahrung. Hoppla, da hat wohl jemand einen Stotterer? Nein, das habe ich aus dem Store abgeschrieben mit den drei A´s. Wir würden wohl eher sagen: fünf Sterne oder sagen wir 4,5 für eine Mischung aus perfekt gelungener Steuerung, motivierender Spieltiefe und actionsreicher Umsetzung. Gerade die Action wird mir nicht zu blutig, obwohl es doch schon recht krass zugeht.