Tiny Empire hört sich nach einem weiteren Aufbauspiel im Stil der mittelalterlichen RPG-Citybuilder an. Und natürlich ist es das nicht. Von der grundsätzlichen Spielidee kommt es aber trotzdem sehr vertraut rüber. Denn mit einem Katapult bewaffnet auf Gegner schießen… das Thema haben Vögel und Schweine in den Stores doch bis nach Tatooine besetzt? Nicht ganz, denn Tiny Empire bietet einige frische Ideen und kommt dennoch mit einer Retrografik. Für mich ist das Spiel die Fortsetzung der Angry Birds Vorlage mit besserem Gameplay und ohne die nervigen Effekte des Rovio Erfolgs. Das Mgaia Studio aus São Paulo in Brazilien hatte es bereits vor einiger Zeit für Windows Phone herausgebracht, wo ich es gespielt habe. Nun ist es ebenso gratis für Android von keinem geringeren als Publisher Crescent Moon herausgebracht worden. Auf iOS ist es als Premium App erschienen. Der Entwickler konnte also mit seiner Spielidee schon einen bekannnten Publisher überzeugen. Dich auch? Also an die Katapulte, fertig? Los!
Für den König
Rette das Tiny Empire für den König. (Drei Ausrufezeichen). Dringlicher könnte wohl kein Auftrag lauten. Auch wenn was, wer, warum etwas diffus bleibt. Dafür ist das Gameplay umso verständlicher. In Level aufgeteilt, 80 sind es derzeit, hast du das bekannte Ziel die Gegner mit Kanonenkugeln zu plätten. Links du, rechts die Gegner. Manchmal auch in der Mitte du, links und rechts Gegner. Rechts du, links die Gegner. Doch ein Bildschirm ergibt immer genau ein Szenario. Recht übersichtlich also. Gesteuert wird mit einem Finger. Die Flugbahn wird vorher angezeigt. Die Kugeln und damit Versuche sind begrenzt. Je weniger Versuche benötigt werden, desto mehr Sterne gibt es. Natürlich. Es gibt unterschiedliche Arten von Geschossen: Kugeln, Brandsteine, XXX. Klar. Insofern keine Überraschungen. Weiterhin sind die Vögel, äh… Kugeln, auch verbesserbar. Ich glaube das Gameplay eines Artillery Games kennt mittlerweile jedes Kind. Auch, dass es darauf ankommt, die richtige Taktik für jedes Level zu finden. Try and Error. Ein schneller Neustart ist möglich.
Das Leveldesign ist recht geschickt. Es gibt verschiedene Gegnerarten, nicht nur Schweine und Boss-Schweine. Andere Gegner, andere Waffen. Am Himmel kreisen Flugtiere mit vielen Augen, welche explosiv crashen. Es gibt auch verstreut Leute, die nicht getroffen werden dürfen. Soldaten oder Geiseln. Dafür braucht es Währungen. Und die heißt Diamanten. Ab Level 10 gibt es 15 Diamanten aus der alten Mine. In-App-Käufe gibt es für die Diamanten ab 99 Cent für 150. Ein weiteres Level-Pack „vergessene Wüste“ kostet 3 Euro oder 500 Diamanten. Die Upgrades der Soldaten kosten in Stufe 4 dann so 100 bis 125 Dias, sodass man von der Mine nach drei, vier Tagen einen Verdienst dafür zusammengespart hat. Fair und damit gratis spielbar.
Schwierig wird es eigentlich erst so ab Level 20, wenn gleich mehrere Flugaliens unterwegs sind und zwei deiner Mannen recht exponiert stehen. Die App ist aber ein toller Buddy, da sie dir nach einigen Fehlversuchen die Erleichterungen in Form von Schilden oder Zielwasser anbietet.
Fazit zur Tiny Empire App
Bei all dem Lob und der Abgrenzung zum Birds-Platzhirsch gibt es natürlich auch noch einen ironischen Zwischenton von mir. Denn es ist schon ulkig, dass Rovio aus dem Katapult-Mittelalter ein freches Vogelspiel gemacht hat. Wir erinnern uns – Crush the Castle war früher da. Die gekonnte retro 16bit-Grafik unterstützt den Eindruck hier eine zeitgemäße Smartphone-Fassung vom Internethit zu laden. Back to the roots, das wäre wohl das passende Motto. Wenn die ulkigen Vögel nicht gekommen wären, dann wäre wohl Tiny Empire die logische Weiterentwicklung gewesen, welche nicht nur auf den Effekt abzielt, sondern das Gameplay weiterentwickelt. Schade, dass wir App Spieler dafür erst 5 Jahre warten mussten.