Die Windmühle überschaut mit ihren drehenden Flügeln den See, während sich weiter drüben hohe Burgmauern erheben. Wer schon immer einmal einfach so drauf los bauen wollte für den habe ich mit Pocket Build einen App-Tipp parat. Das mit Unity und Blender umgesetzte Sandbox-Game vom Indie-Entwickler MoonBear ist kürzlich als Neuerscheinung für iOS erschienen und hat mich vom ersten Anblick der smoothen Grafik auf den Screenshots irgendwie interessiert. Sie hat mich erinnert an PC-Titel wie Siedler oder Kingdoms and Castles. Ein direktes App-Vorbild hingegen kenne ich nicht. Ich stelle euch die außergewöhnliche App vor und schaue, ob sie vielleicht sogar etwas für Kinder ist.
Wolltest du schon immer eine kleine Fantasy-Welt bauen? So mit Bauernhöfen, einer Burg und einer Stadt drumherum? So in etwa liest sich der (englische) Storetext von Pocket Build. Und genau das Versprechen löst die App auch ein. Nicht mehr, nicht weniger. Wer sogenannte Aufbauspiele der großen Publisher jedoch kennt, wird sich hier vielleicht etwas fremd vorkommen. Denn Pocket Build ist irgendwie anders.
Eine leere Welt liegt vor uns. Okay, nicht ganz leer, ein paar Bodentiles mit einem Haus und Bäumchen steht da vor mir. Es tut sich nichts. Keine Timer, keine XP und aufpoppenden Quests. Still und leise ruht der See, sozusagen. Unten rechts ist ein Button mit nem Baukran, dahinter verbergen sich verschachtelte Menüs mit Objekten. Das sind Häuser, Wege, Natur und eben auch Bodenkacheln unterschiedlicher Farbe. Diese zu platzieren auf dem Raster, ist der erste Job. Und was für ein Job, Tile für Tile. Die Welt selbst scheint keine Grenzen zu kennen, sie lässt sich drehen, zoomen und leicht bewegen. Nur relativ flach wirkt sie. Zwar kann man Tiles übereinander legen und Felsen gibt es auch, nur eben kein Bodenanhebetool oder so.
Putzig sehen die Häuser aus. Mit Fachwerk und kleinen Giebeln. Gerade so zur Weihnachtszeit erinnert mich das an die Häuschen, die man auf den Märkten kaufen kann und dann ein Licht oder Räucherdings reinsetzen. Die Häuser und Objekte sind größtenteils jedoch komplett fertig. Man kann also keine Häuser zusammensetzen oder selbst designen. Drehen lassen sie sich, einfach platzieren und wieder löschen. Die Steuerung ist kinderleicht, wohl aber kommt es auf Genauigkeit an. eine Herausforderung ist definitiv eine Komposition zu finden, die schön aussieht. Es heißt erstmal alle Objekte kennenzulernen und auszuprobieren. Viele Welten habe ich über die Einstellung einfach wieder gelöscht, um neu anfangen zu können.
Der Aufbaupart sollte nun relativ klar sein. Dieser ist das Gameplay. Es gibt nichts mehr darüber hinaus. Also es wird weder was produziert noch gerätselt. Entsprechend sind alle Objekte vom Start her entsperrt und das beste ist das Versprechen des Entwicklers, dass es bald noch mehr Objekte geben wird. Entsprechend kurz kann ich das Review hier halten. Denn der größte Pluspunkt bei dieser App liegt für mich im Potential. Offenbar gibt es mit dem nächsten Update auch Tiere, welche sich frei bewegen. Derzeit wirkt die Welt nämlich noch etwas unbevölkert. Weiterhin fehlt Wetter, Tageszeiten und Lichtwechsel. Denkbar wäre natürlich auch, dass man die Welten anderer Spieler betritt oder sogar zusammen was baut. Ich bin gespannt, wie sich Pocket Build entwickelt. Was ich mir noch wünschen würde, dass wäre eine neue Skalierung der Burgelemente. Diese wirken etwas zu groß im Vergleich zu den Dorfhäusern.
Mit einem Preis von 4,5 Euro ist es natürlich nicht ganz billig. Aufgrund des völlig gewalt- und stressfreien Gameplays ist es freilich gerade auch was für Kinder, welche noch mehr Phantasie haben die Welten selbst zu beleben. Empfehlen würde ich ein iPad für Pocket Build.
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