Zombies sind tot und dennoch schwer tot zu kriegen. In dieser Aussage steckt so viel Weisheit, dass wohl selbst der aufmüpfige Cop Phil von Zombicide zustimmen würde. Bei mir persönlich sind die Untoten längst nicht so angesagt wie zylindrische Aliens oder zynische Wutlinge als Gegner. Irgendwo in der Skala zwischen altehrwürdigem Dracula und drängelndem Hintermann an der Supermarktkasse schlurfen die Untoten. Dennoch hat es Asmodee Digital mal wieder geschafft, dass mit Zombicide eine Zombie-App auf meinem iPad gelandet ist. Die Neuerscheinung für Android und iOS hatten wir bereits am Donnerstag frisch vorgestellt, hier folgt ein erweiterter Tipp um „Gründe“ für den Kauf der Spiele-App.
Zombicide, das ist ja mal ein Titel. Fans der Untoten wird er sicherlich so ein Begriff sein wie Monopoly für Leute mit Exfreunden. Das Brettspiel, nein, das „unglaublich populäre Brettspiel Franchise mit gleichem Namen“ ermöglicht es im Team gegen die Untoten zu kämpfen. Eine Besonderheit der Reihe ist, dass man auch in anderen Zeitaltern spielt. Ich habe mir nun nicht die Regelhefte angeschaut, aber es sieht komplex aus. Wie setzt man das nun als App um?
Zombicide als App
Im Singleplayer, nicht im Team wie auf dem Brett, werden die Missionen pro Level ausgeführt. Man befehligt sein Team, achtet dabei auf deren Fähigkeiten und vor allem darauf schnell zu killen, auch wenn es keinen Timer gibt.
In 40 aufeinander linear folgende Levels der 8 Zonen müssen Zombies gekillt, Lager gelootet und Überlebende gerettet werden. Es gibt ganz unterschiedliche Zombiegegner, ein kluges Leveldesign mit Spawn-Points sowie über die Levels hinweg als auch pro Partie einen steigenden Schwierigkeitsgrad. Man spielt rundenbasiert, indem man sein Team leitet. Energiepunkte begrenzen die Aktionen. Sowie die Güte der Waffen.
Doug hätte mittwochs 14 Uhr seine Produktionsabteilung am Telefon. Stattdessen suche er nach Konserven, umzingelt von Zombies. Was sich vielleicht weiterhin nach Gang 3 bei Lidl anhört (wo verdammt sind hier die Chili-Bohnen?), ist bald harter Levelalltag und Spielziel. Es geht darum die Währung im Spiel für Upgrades zu sammeln: Dosen, die aussehen wie Hundefutter. Warum man mit diesen Dosen ne UZI hochleveln kann? Fragt was anderes! Feiner Humor wird mitgeliefert, in geringen Dosen. Lol.
Weitere Charaktere gesellen sich zu Doug alsbald hinzu: die wortkarge Kellnerin Wanda (Pommes dazu?), das Goth-Mädchen Amy sowie dann etwa Phil, der bereits genannte Cop mit Anführerallüren, wenn es dann in Zone 2 geht. Charaktere war auch schon das richtige Wort, denn man baut durchaus eine Beziehung zu ihnen auf. Obwohl die Story um den Untergang und die Geschehnisse absolut hintergründig in ganz kleinen Szenen vorm Levelstart thematisiert wird. Die Zeichnungen sind es, die die Story bei mir landen lassen. So erinnert mich Doug sofort an den Typen von Falling Down und seinen Bedarf nach Leberkäsebrötchen. Und der Cop… naja, OT: wem fehlt auch Rick in TWD S9? Jedenfalls spielt die App in einer Stadt, welche vormals schon Dead End, sozusagen auf Deutsch die Stadt der Modernden, als Beinamen trug. Schön gezeichnet sind die Dialoge und die Comic-Einleitung:
Zombicide ist Premium
Eine Premium Zombie-App. Gespielt wird ohne weiteren Geldeinsatz und Werbung. Es gibt weitere Charaktere als „DLC“. Etwa die mir Unbekannten „Belle aus Prison Outbreak, Julien aus Angry Neighbors“. Die kosten so 3,5 Euro im Paar und 2,3 Euro Single. Dosen jedoch, die Währung im Spiel, verdient man sich prächtig. Auch fürs Level-Up der Waffen und Charaktere gibt es KEINE Timer. Insofern spielt man Zombicide gern Premium durch. Die Level werden dabei zwischen 10 und 30 Minuten in Anspruch nehmen, ganz davon abhängig, wie schnell man selbst entscheidet.