Eule oder Drache? Aber vor allem ist wohl die Frage, was ist Amazon Kids+ nun schon wieder. Amazon hat mit dem Echo Dot Kids einen farbenfrohen Lautsprecher als Zuhause für Alexa vorgestellt, welcher in derzeit zwei Design sich ins Kinderzimmer schöner einfügt als die bisherigen Kugeln in weiß oder grau. Und da steht auch „für Kinder entwickelt“ in der Produktüberschrift. Wir stellen ihn hier kurz mit Fokus auf die Abo-Dienste vor, schließlich ist es wohl dieser „Uneingeschränkter Zugriff auf Tausende kinderfreundliche Spiele, Videos, Bücher, Audible Hörbücher, Hörspiele und Lern-Apps“ welche ihn ausmachen.
Die Amazon Kids basieren auf dem Echo Dot (5. Generation, 2022) . Wir haben technische Unterschiede gesucht, aber keine gefunden. Also ein kugelförmiger Lautsprecher mit 10 x 9 cm Größe und weniger Tasten für die Lautstärke und die Deaktivierung des Mikrofons. Der Überzeug ist nun einfach bedruckt und das Design ist schon nice. Man darf dann angesichts der geringen Modifikation aber schon fragen, warum es nur zwei Echo Kids gibt? Zumindest sind beide unabhängig von Alter oder Geschlecht des Kindes wählbar, man bedient dankbarerweise keine blau-rosa-Genderklischees bei Amazon.
Amazon Kids+ ist nun ein weiteres Inhaltsabo, wie etwa schon Amazon Music Unlimited. Hier aber mit Medien aller Art: Bücher, Audible Hörbücher und Hörspiele, Filme, Spiele, TV-Serien und pädagogisch wertvollen Lern-Apps. Als Käufer eines Echo Kids darf man sich da also fragen: Wozu? Der Großteil der Inhalte bedarf dann doch wieder eines Bildschirms. Abgebildet in der Promo sind sie vor einem Firetablet. Die Amazon Kids-Kindersicherung erlaubt nun die Konfiguration von vier Kinderprofilen und es werden altersgerechte Inhalte ausgespielt. Eine Anleitung, wie man eine Büroklammer in eine Steckdose schiebt, dürfte also nicht mehr erfolgen (Hintergrund, im Dezember 2021 ging die Nachricht herum, wonach Alexa einer Zehnjährigen geraten habe, Metall in die Steckdose zu stecken).
Alexa im Kinderzimmer. Tja, leider muss die Vorstellung von Amazon Echo Kids und des Kids+ Abos mit einer kritischen Betrachtung einhergehen. Alexa im Kinderzimmer also, davon kann man wohl kaum abraten, schließlich ist es heutzutage kaum noch eine Wahl, ob man die „Kids“ mit smarter Technologie in Kontakt bringt, sondern eher wann. In der Tat dürfte wohl eine Sprachsteuerung noch früher möglich sein als die per Tastatur und Buttons am Smartphone. Hier raten Experten mit vielen Studien in der Hinterhand ja zu einem möglichst späten Kontakt, auf keinen Fall unter 2. Hier fragten wir z.B. „Ab wann Apps für Kinder?“ und übertragen auf Alexa wäre dann wohl „Ab wann Skills und Hörspiele für Kinder?“. Bewegungsmangel und einseitige Sinneswahrnehmung sind wohl hier nicht zu befürchten. Zumindest das Datenschutzargument bleibt seitdem Amazon vor sechs Jahren seine Alexa bei uns auf den Markt brachte. Eher wäre also z.B. die Frage einer Kaufberatung für Eltern, ob man eine Toniebox oder dergleichen mit vorgegebenen Inhalten kauft oder eine smarte-sprachgesteuerte Maschine, welche einem das Wissen der Menschheit eröffnet.