Eindeutig ein Wes Anderson, das erkenne ich drei Meter gegen den Wind und mit verbundenen Augen. Oder daran, dass es groß drübersteht, dass dies Herr der Ringe im Wes Andersons Stil sei oder auch mal das Gebäude des Schrauben- und Dübelherstellers. Schließlich tummeln sich auf TikTok viele Marken, welche Trends wie den Wes Anderson Stil gern ausnutzen für ihre Reichweite. Nun hat jeder den Stil gesehen, nicht nur auf TikTok. Denn bekanntlich ist der Filmemacher, der eigentlich Wesley Wales heißt, auf der großen Leinwand zu sehen.
Der zugereiste Künstler im Grand Budapest Hotel, da hast du ihn vielleicht schon gesehen. Wes Anderson ist ein bekannter amerikanischer Filmregisseur, der für seinen unverwechselbaren Stil und seine eigenwilligen Charaktere bekannt ist. Einige seiner bekanntesten Filme sind „The Grand Budapest Hotel“, „Moonrise Kingdom“ und „The Royal Tenenbaums“. Andersons Filme sind oft durch seine Liebe zum Detail, seinen formalistischen Stil und seinen Einsatz von retro-inspirierten Requisiten und Kostümen geprägt. Eine lustige Trivia: Anderson hat einen Cameo-Auftritt in „The Grand Budapest Hotel“ als der zugreisende Künstler, der das Gemälde von Tilda Swinton’s Charakter malt.
Sein Stil ist so charakteristisch, dass man ihn durch die KI leicht nachmachen kann. Doch was macht ihn genau aus?
Der Stil von Wes Anderson
Seine Filme enthalten häufig Symmetrie, planimetrische Komposition, flache Ebenen, Kamerafahrten, eine feste Farbpalette und spezifische visuelle Ästhetik. Planimetrische Komposition ist die Orientierung der Elemente einer Szene, insbesondere des Hintergrunds, als flache Ebenen relativ zur Kamera. Andersons Stil erzeugt oft eine selbstbewusste, konstruierte Atmosphäre, die vom natürlichen Realismus abweicht, den viele Filme anstreben.
- Die Verwendung von Farbe beeinflusst die Stimmung und schafft Atmosphäre, was Künstler wie Anderson nutzen, um Gefühle beim Betrachter hervorzurufen und Geschichten zu erzählen, wie in seinen Filmen, in denen er eine charakteristische Helligkeit, Sättigung und Schattierung verwendet und übertriebene, markante Farbpaletten einsetzt, um eine nostalgische und fantastische künstliche Realität zu schaffen.
- Andersons Filme zeichnen sich durch eine ausgeprägte Symmetrie aus, die ein harmonisches und ausgewogenes Gefühl erzeugt und zur betörenden Ästhetik beiträgt, indem er oft zentralisierte Kompositionen verwendet, die eine fast zweidimensionale Wirkung erzeugen und an ein Tableau erinnern.
- Die Kostüme in Andersons Filmen sind ein entscheidender Faktor für die Charakterisierung, wobei Requisiten, ebenso wichtig wie Bühnenbild und Kostüme sind, um Andersons einzigartige Filmwelten zu schaffen.
Wes Anderson hat einen einzigartigen Filmstil, der durch die bewusste Vermischung von verschiedenen Stilen und Epochen geprägt ist und sich in die Kategorie der Postmoderne einordnen lässt. Seine Filme thematisieren oft den Kapitalismus und Überkonsumismus und zeigen anachronistische Requisiten wie Retro-Fernseher, Schreibmaschinen und Fotokabinen, gepaart mit Art-déco-Interieurs. Ein weiteres Merkmal seines Stils ist der Formalismus, bei dem Licht, Ton, Musik, Bühnenbild und Farbe zur Erzählung der Geschichte eingesetzt werden. Wes Andersons Filme haben nicht nur großen Einfluss auf die moderne Kultur und das Design, sondern auch auf die Werbewelt. Sein unverwechselbarer Stil hat viele namhafte Marken wie Lacoste, Gucci und Louis Vuitton inspiriert. Die Ästhetik seiner Filme, einschließlich der ikonischen Scalamandre-Tapete mit Zebramuster, die in seinen Filmen zu sehen ist, hat auch in Gourmetrestaurants und Häusern auf der ganzen Welt großen Anklang gefunden. Accidentally Wes Anderson, ein Buch und eine Website, die sich einzigartiger Architektur und malerischen Orten widmet, die an Wes Andersons filmische Vision erinnern, zeigt, wie tief sein Einfluss auf die moderne Ästhetik ist.
Ein Beispiel für die Verwendung dieser Technik finden wir in Andersons Stop-Motion-Filmen „Fantastic Mr. Fox“ und „Isle of Dogs“, in denen echtes Tierfell für die Puppen verwendet wurde, um ein ähnliches Aussehen wie das Fell in dem Film „King Kong“ von 1933 zu erzielen. Obwohl die Verwendung von synthetischem Fell vermieden hätte, dass sich die Hände der Animatoren auf dem Fell abzeichnen, ließ Anderson die Spuren der Hände bewusst stehen, um den Puppen eine persönliche Note zu verleihen.
Ein weiteres Merkmal von Andersons Stil ist das „Compass Point Editing“, bei dem die Kamera in 90-Grad-Schritten um die Szene herum bewegt wird, um die flache Zusammensetzung beizubehalten. Dadurch wirkt die Szene oft sehr statisch und es gibt wenig Bewegung, außer wenn sich die Charaktere durch die flachen Ebenen bewegen.
Diese stilistischen Entscheidungen dienen dazu, Andersons Geschichten zu unterstützen und zu ergänzen. Sie verleihen seinen Filmen ein einzigartiges Aussehen, das seine Fans lieben. Einige Kritiker argumentieren jedoch, dass seine Filme dadurch zu konstruiert wirken und emotionalen Tiefgang vermissen lassen.
Insgesamt ist Andersons Stil ein einzigartiges visuelles Erlebnis, das seine Filme von anderen unterscheidet. Obwohl seine Entscheidungen in der Filmemachung zu Diskussionen führen können, haben sie zweifellos dazu beigetragen, seinen Ruf als einer der einflussreichsten Regisseure seiner Generation zu festigen.