In der digitalen Welt von heute sind Dating-Apps für viele Menschen ein fester Bestandteil des modernen Beziehungslebens. PULS Reportage, bekannt für seine pointierten und oft aufschlussreichen Beiträge, hat sich dieses Mal dem Trend des Online-Datings gewidmet. Gastmoderatoren Delal und Paul haben zwei alternative Dating-Apps getestet, um herauszufinden, ob sie mehr Tiefe als die üblichen Verdächtigen wie Tinder und Grindr bieten können. Obwohl die Reportage auf den ersten Blick unterhaltsam erscheint, lässt sie bei näherer Betrachtung in Sachen Tiefe und gründlicher Analyse zu wünschen übrig. Für ein Format des öffentlichen Rundfunks könnte dies ein problematischer Fehltritt sein.
Die Gastmoderatoren haben die Apps „Hinge“ und „Blindmate“ ausprobiert, die beide mit einzigartigen Features und Ansätzen aufwarten. Während Hinge Eisbrecherfragen, Sprachnachrichten und Videos im Profil als Kommunikationsmittel anbietet, ermöglicht Blindmate den Freund*innen des Nutzers, das Profil zu erstellen und Matches zu finden. Ein interessantes Experiment, zweifellos, aber leider fehlt es dem Beitrag an der nötigen Tiefe.
Und dann ist da noch dieser Paul, ein sprachlich flexibler Gastmoderator, der es schafft, sein Englisch und Bayrisch in einer Art und Weise zu mixen, die man nur als „joah, is dat net grintsch“ bezeichnen kann. In einer Szene könnte man sich vorstellen, wie er sagt: „Hey guys, das war ja mal a echt crazy experience, oder? Hinge und Blindmate sind schon echt dope Apps, aber jetzt mal real talk, des war ja voll der Reinfall, oder? Wir wollten ja eigentlich das ultimate Dating-Erlebnis finden, aber das war eher so a ’not-so-happy-ending‘, if you know what I mean. Also, let’s call it a day und schau’n, dass wir des next time besser machen, alright?“
Es ist ein Mix, der einen zum Lachen und gleichzeitig zum Stirnrunzeln bringt. Wenn Pauls Denglisch ein Match auf einer dieser Dating-Apps wäre, dann wäre es definitiv ein „Swipe Left“. Und genau das macht den Beitrag so ironisch genial, während es gleichzeitig die Oberflächlichkeit des Tests unterstreicht. Man könnte sagen, es ist ein „perfect match“ für alle, die sich nach mehr Tiefe in der Welt der Dating-Apps sehnen und dabei noch ein wenig schmunzeln möchten.
Die Kommentare der Zuschauer spiegeln die allgemeine Enttäuschung wider. Kritisiert wird vor allem der Mangel an statistischen Daten und der fehlende Einblick in die Erfolgsquoten der getesteten Apps. Diese Informationen hätten dem Beitrag eine gewisse wissenschaftliche Grundlage und Relevanz verleihen können. Es entsteht der Eindruck, als hätte die Reportage den Fokus mehr auf Unterhaltung als auf fundierte Analyse gelegt. Für ein junges Publikum mag dies ausreichend sein, doch es stellt die Frage, ob der öffentliche Rundfunk sich mit einem solch oberflächlichen Ansatz zufriedengeben sollte.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Zielgruppenausrichtung des Beitrags. Obwohl PULS Reportage generell ein jüngeres Publikum anspricht, scheint dieser Beitrag in seiner Oberflächlichkeit besonders für ein sehr junges Publikum konzipiert zu sein. Dies ist insofern problematisch, als dass das Thema Online-Dating und die Suche nach authentischen Beziehungen ein breites Spektrum an Altersgruppen betrifft.
Abschließend lässt sich sagen, dass die PULS Reportage über Dating-Apps zwar unterhaltsam ist, aber die Erwartungen an ein öffentlich-rechtliches Format nicht erfüllt. Die Zuschauer wünschen sich mehr Tiefe, mehr Daten und eine ausgewogenere Berichterstattung. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Beiträge diese Kritikpunkte aufnehmen und eine ausgewogenere Mischung aus Unterhaltung und Information bieten können.
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