Kürzlich schaute ich mir den Roidmi EVA nochmals an. Das 2022 neu auf den Markt gekommene Modell wirkte dabei gar nicht mehr so empfehlenswert wie damals im Ersteindruck. Dadurch ist mir aufgefallen mit welchem Tempo die großen Hersteller wie ECOVACS und Dreame ihre Geräte verbessern, auch wenn sich an der runden flachen Ufobauform wenig geändert hat. Da wären z.B. die Heißluftreinigung, Warmwasserwischen und KI-Objekterkennung zu nennen. Aber auch die Versuche die Ecken- und Randreinigung zu verbessern. Durch die Wischfunktion mit rotierenden Wischplatten ist zudem die Notwendigkeit dazu bekommen, diese bei textilen Bodenbelägen anzuheben.
Die Geräte kann sich jeder auf Amazon anschauen, ebenso die kritischen Reviews. Ohne hier direkt Namen zu nennen, werde ich hiervon einige auswerten und mit meinen persönlichen Expertenerfahrungen kombinieren. Ich habe in den vergangenen 5+ Jahren circa 50-100 Modell praktisch getestet oder auf Messen erlebt. Aber ich kenne auch die Apps und werde mir hier zusätzlich zu meinem Wissen noch eure Reviews aus dem Store anschauen. Aus beiden kochen wir dann unsere Wunschliste für 2024, was die Hersteller verbessern sollten. Und für 2042 wollen wir auch noch einen Ausblick liefern. Große Visionen für feinen Schmutz sozusagen.
Stand der Dinge – das können Saugroboter 2023
Große Stationen mit Staubabsaugung und der Reinigung der Wischwerkzeuge, getrocknet werden sie ebenso. Die Roboter selbst werden stärker in der Saugleistung, effizienter in der Routenfindung und Hinderniserkennung. Bei der Analyse der Spitzenmodelle um die 1000 Euro fallen mir besonders die Aspekte auf, die die Hersteller in den Vordergrund stellen. Es ist offensichtlich, dass ein starker Fokus auf der Vereinfachung der Nutzung und der Effizienzsteigerung liegt. Und angesichts der erreichten ist es kein Geheimnis, dass es sich der Kauf rechnet: Warum es sich lohnt einen Saugroboter zu kaufen
- All-in-One-Andocksystem: Dieses Feature repräsentiert einen Trend zur Automatisierung. Die Roboter sind selbstständig in der Lage, sich zu entleeren, zu reinigen und den Wassertank aufzufüllen. Dies minimiert den manuellen Aufwand für den Nutzer erheblich.
- Fortgeschrittene Reinigungstechnologie: Besonders auffällig ist die Innovation in der Reinigungstechnik. Mit verbesserten Bürstensystemen und Wischfunktionen, die sogar die Frequenz der Wischbewegungen steigern, zielen diese Geräte darauf ab, eine gründlichere und effektivere Reinigung zu bieten, insbesondere bei hartnäckigem Schmutz und Tierhaaren.
- Navigation und Hindernisumgehung: Moderne Technologien wie LiDAR-Navigation und 3D-Hinderniserkennung zeigen, dass intelligente und präzise Navigation für die Hersteller von großer Bedeutung ist. Diese Funktionen ermöglichen es den Robotern, Hindernissen geschickt auszuweichen und effiziente Reinigungswege zu finden.
- Smart-Home-Integration: Die Integration in Smart-Home-Systeme durch App-Anbindung und intelligente Kartierungsfunktionen zeigt, dass die Hersteller großen Wert auf eine nahtlose Vernetzung und Personalisierung legen. Diese Funktionen erhöhen nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern ermöglichen auch eine individuellere Anpassung an die Bedürfnisse des Nutzers.
- Leistung und Anpassungsfähigkeit: Die verschiedenen Saugstufen und speziellen Teppicherkennungstechnologien unterstreichen das Bestreben nach Flexibilität und Leistungsstärke. Die Roboter passen sich automatisch verschiedenen Bodenbelägen an und bieten somit eine vielseitige und effektive Reinigung.
Insgesamt wird deutlich, dass die Hersteller den Fokus auf Benutzerfreundlichkeit, Effizienz und die Integration intelligenter Technologien legen, um den alltäglichen Anforderungen gerecht zu werden. Es gilt weiterhin unsere Checkliste hier, welche ich überarbeitet habe (Stand Ende 2023): Worauf es beim Kauf eines Saugroboters ankommt
Das machen Saugroboter 2023 noch immer nicht gut
In einer Kurzgeschichte schildert Tommy Jaud, was er alles vorbereiten muss für den Saugrobotereinsatz: Stühle hoch, Kleinteile aufsammeln… eigentlich das ganze Zimmer leer machen. Auf den Werbefotos der Hersteller sieht man oftmals cleane Räume wie auf dem Instagram-Influencer „Un-Alltag“.
- Defekte an der Ladestation: Nutzer berichten, dass die Ladestationen der Roboter nach kurzer Nutzungsdauer defekt waren. Beispielsweise konnte der Roboter die Station nicht mehr finden und fuhr ziellos umher.
- Probleme mit dem Wasserfilter und Wischmop: Nutzer beschreiben Schwierigkeiten mit dem Wasserfilter des Roboters, der trotz korrekter Platzierung Fehlermeldungen auslöste. Dies führte dazu, dass der Wischmop nicht richtig befeuchtet wurde.
- Mangelnde Qualitätssicherung: Einige Bewertungen deuten auf generelle Qualitätsprobleme hin, wie Geräte, die bereits direkt nach dem Auspacken defekt waren.
- Fehler in der App-Integration: Es gab Fälle, in denen die App-Steuerung nicht funktionierte, weil das Gerät nicht erkannt wurde oder die App das Modell nicht unterstützte.
Grundsätzlich ist es leider auch 2023 noch so, dass ein Saugroboter noch Arbeit macht und es auch nach dem anfänglichen Kauf noch Verschleißteile gibt, die man regelmäßig ersetzen muss. Gerade bei Wischrobotern ist auch die Gefahr vorhanden, dass sich die Röhren mit Schmutz zusetzen und man hier ab und an mehr reinigen muss als die Wischplatte.
Meine Kritik ist weiterhin gültig, die ich hier geschrieben habe: Saugroboter im Rampenlicht: Warum sie (noch) nicht die Superhelden der Hausarbeit sind! aber lasst uns das mal auf die Spitze treiben, lasst uns mal die rosarote Brille absetzen und einen realistischen Blick auf die Schwachstellen werfen. Ja, sie sind clever, aber perfekt? Noch lange nicht! Hier sind die Top 5 Hürden, die unsere fleißigen Helfer noch überwinden müssen:
- Zugang zu bestimmten Bereichen: Also wirklich, manche Saugroboter scheinen eine Art Phobie vor engen Räumen zu haben. Unter niedrige Möbel oder in die hintersten Ecken? Fehlanzeige! Da bleibt oft genug Dreck liegen, als wäre nie gesaugt worden.
- Mehrebenen-Reinigung: Treppensteigen ist wohl eher Science-Fiction für die heutigen Modelle. Sie bleiben auf ihrer Ebene, als gäbe es da eine unsichtbare Barriere. Ein Haus mit mehreren Stockwerken? Da brauchst du entweder starke Arme, um das Gerät hoch und runter zu tragen, oder gleich einen zweiten Roboter.
- Verschleiß und Wartung: Ja, die Roboter sollen uns Arbeit abnehmen, aber wer wartet die Wartenden? Bürsten, Filter, alles muss regelmäßig gecheckt und ersetzt werden. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht mehr Zeit mit Wartung verbringe, als ich beim Saugen gespart habe.
- Begrenzte Akkulaufzeit: Manche dieser Roboter haben eine Akkulaufzeit, die mich an mein altes Smartphone erinnert – schnell leer und ewig am Laden. Und wenn der Akku inmitten einer großen oder besonders schmutzigen Fläche schlappmacht, dann bleibt die Arbeit halt liegen.
- Navigation und Hinderniserkennung: Einige Roboter sind so tollpatschig, dass sie gegen alles Mögliche stoßen. Echte Navigationsexperten sehen anders aus. Und Möbel oder Wände tragen dann die Narben dieser Zusammenstöße.
Klar, Saugroboter sind ein Segen, aber wir sind noch weit entfernt von den flinken, allwissenden Helfern, die uns die Werbung verspricht. Sie ringen mit den Tücken unserer Wohnungen, mit ihrem eigenen Verschleiß und den Herausforderungen der Technik. Aber hey, sie entwickeln sich stetig weiter. Und wer weiß, vielleicht sind die heutigen Probleme morgen schon gelöst. Bis dahin verdienen unsere kleinen Roboterfreunde trotzdem ein Lob – sie geben schließlich ihr Bestes!
Das wünsche ich mir für 2024 und 2042
Die bisherigen Trends sind gut, sollten noch weiter verfolgt werden, da ist noch immer Luft nach oben in der Hinderniserkennung. Natürlich sollte die Saugleistung sich weiter steigern. Es ist gerade auf hohen Teppichen weiterhin völlig klar, dass ein normaler Staubsauger gründlicher ist.
Auf Basis der aktuellen Herausforderungen bei Saugrobotern hier meine Wunschliste für 2024:
- Verbesserte Zugänglichkeit: Ich träume von einem Saugroboter, der sich wie ein Akrobat verhält – flink und beweglich genug, um unter jedes Sofa und in jede Ecke zu gelangen. Kein Staubkorn sollte ihm entgehen!
- Etagenübergreifende Reinigung: Ein Saugroboter, der Treppen erklimmen oder zumindest selbstständig zwischen Etagen wechseln kann, wäre eine Revolution. Damit würde das Konzept eines „Mehretagen-Haushaltshelfers“ Realität werden.
- Wartungsarme Technologie: Die nächste Generation von Saugrobotern sollte weniger Wartung benötigen. Langlebigere Teile und ein selbstreinigendes System wären ein großer Schritt nach vorne.
- Erweiterte Akkulaufzeit: Mehr Power im Akku für längere Einsatzzeiten ohne Unterbrechungen – das steht ganz oben auf meiner Liste. Ein Roboter, der einen ganzen Tag durchhält, wäre ein Traum.
- Intelligente Navigation und Hinderniserkennung: Ich wünsche mir einen Roboter, der Hindernisse nicht nur erkennt, sondern auch intelligent umgeht – ohne Möbel zu rammen oder sich in Kabeln zu verfangen.
Stellt euch vor, wir schreiben das Jahr 2042: Unsere Häuser sind intelligent, unsere Geräte kommunizieren miteinander, und mittendrin: der Saugroboter, der mehr kann, als nur Krümel aufzusaugen. Dieser Roboter ist nicht nur ein Teil unseres Zuhauses, er ist ein Teil unserer Familie. Er ist vollkommen autonom, bewegt sich durch die Etagen unseres Hauses, als wären es seine eigenen kleinen Welten. Er kennt jede Ecke, jede Nische – als hätte er sie selbst mitgestaltet. Und wenn mal etwas liegen bleibt, ein Krümel in der Ecke oder Staub unter dem Sofa, genügt ein kurzer Hinweis: „Da liegt noch Dreck in der Ecke.“ Der Roboter versteht, nickt (na ja, auf seine Weise) und kümmert sich darum. Kein langes Suchen, kein Kommandozeilen-Programmieren. Und er ist umweltfreundlich, vielleicht sogar mit Solarzellen ausgestattet, die ihn bei seiner täglichen Tour durchs Haus antreiben.
Achja, und einen Wunsch habe ich noch für 2024: Wagt doch mal wieder mehr Design! Warum müssen die Roboter alle gleich aussehen?
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