Rollenspiel-Fans aufgepasst! Die RPG-App „Asdivine Hearts“ von Kemco Games ist zur Zeit für iOS und Android Spieler im Angebot! Das war natürlich sofort ein Grund das Spiel zu testen und vorzustellen. Vor einiger Zeit habe ich euch bereits das tolle Rollenspiel „Symphony of the Origin“ gezeigt, welches ebenfalls von Kemco Games veröffentlicht wurde. Da dieses Spiel nahezu perfekt in meinen Augen war (ich habe es mittlerweile durchgespielt und kann es immer noch wärmstens empfehlen), war mein Anspruch an das neuere Asdivine Hearts natürlich entsprechend hoch. Aber schön der Reihe nach.
In Asdivine Hearts spielst du eine Gruppe von Helden, angeführt von dem Jungen Zack. Dieser ist von Anfang an durchweg sympathisch und auch seine ständige Begleiterin, Stella, punktet mit einem liebenswerten „Tick“. (Da er nur lustig beim Spielen ist, will ich ihn euch noch nicht spoilern.) Sie leben in einer Welt namens Asdivine, welche von zwei Gottheiten erschaffen wurde: Dem Lichtgott und dem Schattengott. Sie teilten sich die Macht: Der Lichtgott herrschte über das Leben und der Schattengott über den Tod. Das funktionierte für einige Jahrhunderte und alle lebten in Harmonie. Doch dann, ein Jahr vor den Ereignissen im Spiel, erschien plötzlich ein greller Blitz am Himmel und Monster erschienen im ganzen Land. Die Bewohner hatten Angst, doch als nichts weiter passierte, arrangierte man sich mit der Lage und vergaß das Ereignis.
Die Geschichte in Asdivine Hearts
Zack und Stella sind zwei Waisenkinder auf dem Weg in einen Wald, um eine aufgepäppelte Wildkatze wieder in die Freiheit zu entlassen, als ihnen eine Lichtkugel begegnet und droht, Zacks Körper zu übernehmen. Als der Lichtball zum Besetzen ansetzt, springt just in diesem Moment die Wildkatze schützend vor Zack und der Lichtball sitzt fortan in dem Katzenkörper fest. Da er nun keine andere Wahl hat, berichtet der Lichtball nun, dass er der Lichtgott ist. Zack und Stella glauben dem sprechenden Tier jedoch nicht, da der Lichtgott nicht so unvorsichtig wäre, sich von einer Katze austricksen zu lassen und sich selbst in deren Körper einzusperren. Sie taufen das nun sprechende Haustier auf den putzigen Namen Felix und beschließen, es zunächst wieder mit nach Hause ins Waisenhaus zu nehmen.
Asdivine Hearts ist ein Klassik-JRPG, das heißt, ein 2-D-Spiel im japanischen Stil (Anime). Die Geschichte wird sehr humorvoll erzählt und durch sehr schöne, lustige Charakterzeichnungen bereichert. Ihr könnt zwischen zwei Steuerungsmethoden wählen. Zum einen, das ist die voreingestellte Variante, tippt ihr an die Stelle, wohin sich Zack bewegen soll. Er bewegt sich dann geradlinig darauf zu, denkt aber leider nicht mit. Steht ein Objekt im Weg, stoppt er davor. Zum Handeln und Leute ansprechen tippt ihr einfach auf das Objekt oder die Person, sobald ihr davor steht.
Und die zweite Methode, die ihr euch im Menü einstellen könnt, ist das klassische Gamepad mit Steuerkreuz links und Aktions-Knopf rechts. Ihr könnt außerdem die Position des Steuerkreuzes anpassen und die Transparenz von Kreuz und Knopf einstellen, wie ihr es möchtet. Um zwischen den beiden Methoden schnell zu wechseln, befindet sich unten rechts im Bild ein Controller-Symbol. Tippt darauf und ihr habt automatisch die andere Steuerungsvariante. So könnt ihr je nach Situation schnell hin und her wechseln. Insbesondere in bewegungssensiblen Situationen empfehle ich einen Wechsel zum klassischen Controller.
Übrigens, in Asdivine Hearts erkennt ihr wichtige Charaktere daran, dass ihr Haar sich bewegt. Das erinnerte mich an den SNES-Klassiker Illusion of Time. Allerdings sorgt es auch dafür, dass man denkt, in Häusern zieht’s wie Hechtsuppe, da die Spielmechanik hier nicht unterscheidet, ob ihr draußen oder drinnen seid. Die Charaktere sind quasi so cool, dass um sie ständig ein Lüftchen weht. 🙂
Kampf-Formationen
Eure Heldengruppe besteht maximal aus 5 Charakteren und ihr könnt die Formation für den Kampf im Menü selbst einstellen. Zu Beginn macht ihr das eher intuitiv, nachdem jedoch Celine eurer Gruppe beitritt, lernt ihr über bestimmte Formationen und deren Vor- und Nachteile bzw. gewährte Boni. Davor wird nur unterschieden, dass in der vordersten Reihe die Person stehen sollte, die am meisten einstecken kann und auch austeilt, also in der Regel erstmal nur Zack. Da Stella etwas zarter besaitet ist, habe ich sie in der mittleren Reihe platziert, damit sie nicht die erste ist, die angegriffen wird und zudem ihr physischer Schaden um 15% reduziert ist. In der letzten Reihe ist der physische Schaden sogar um 30% reduziert, jedoch wird auch der Angriffsschaden des Charakters um 15% geschmälert. Da Stella ohnehin zu Beginn eher schwach ist, fand ich die mittlere Reihe für sie am besten, damit sie nicht gar zu nutzlos im Kampf wird.
Rubix und Juwelen
Nein, dieses Mal handelt es sich bei Juwelen nicht um eine In-Game-Währung. In Asdivine Hearts sind Juwelen Objekte, die Charaktere anlegen können. Dabei wird etwas Puzzle-Geschick erfordert, denn die Juwelen haben teilweise sehr phantastische Formen und müssen in einem 3×3 Felder großen Quadrat namens Rubix platziert werden. Möglichst so, dass noch andere nützliche Juwelen Platz finden. Je besser die Juwelen sind (also je stärker der Bonus, dem sie den tragenden Charakter gewähren), desto mehr Platz benötigen sie in der Regel. Ihr könnt die Juwelen um die eigene Achse drehen, aber leider nicht spiegeln, um sie zu platzieren. Im weiteren Spielverlauf könnt ihr vermutlich auch größere Rubix erhalten, so dass mehr Juwelen an einem Charakter angelegt werden können. Juwelen können die Stärke, Vitalität, HP oder MP erhöhen, aber auch zusätzliche Erfahrungspunkte am Ende eines Kampfes gewähren oder bestimmte Zauber lehren. Zu Beginn händigt Zack Stella ein Lichtjuwel aus, da sie sonst keine Lichtzauber, wie Heilung, wirken könnte.
Quests und Nebenquests
Es gibt ein Questmenü in Asdivine Hearts. Ich rufe es eigentlich nie auf, da es meistens nur eine Hauptquest gibt und man sich diese leicht merken kann. Aber ich gehe davon aus, dass die Nebenquests mit der Zeit steigen werden und sich das Menü so bewähren könnte. Außerdem kann man im Questmenü immer nachlesen, was die aktuelle Aufgabe ist, sollte man einmal eine längere Pause im Spiel haben. Weiterhin sehr gut finde ich die Karte, die ihr zu jeder Zeit oben rechts im Bild, direkt unter dem Speicher-Symbol, anwählen könnt. Sie zeigt euch mit einem blinkenden Symbol an, wo euer nächstes Ziel ist. So könnt ihr euch nicht verlaufen.
AHP (Asdivine Hearts Points)
Gerade eben sagte ich noch, dass Juwelen keine In-Game-Währung sind. Nein, aber AHP ist die In-Game-Währung in Asdivine Hearts. 100 AHP kosten 0,99 € und können die gesamte Gruppe (sprich 5 Charaktere) beispielsweise mit einem Experience Juwel ausstatten, welches pro Stück 20 AHP kostet. Dieses erhöht die Erfahrung des Charakters um 20% zum Ende der Schlacht. Weiterhin gibt es noch sehr starke Juwelen, z.B. das STR+32 Juwel, welches 50 AHP kostet und die Stärke des Charakters um 32% anhebt. Das ist natürlich wesentlich mächtiger als die Juwelen, die man im Spiel so findet (zumindest in dem Stadium, in dem ich mich befinde). Oder ihr könntet einen Rubix mit 5×5 Feldern für 100 AHP erwerben, um einen Charakter mit noch mehr Juwelen auszustatten.
Neben dem 100er AHP-Paket zu 0,99 €, sind weitere Pakete wie folgt preislich gestaffelt: 600 AHP für 4,99 €, 1250 AHP zu 9,99 € und 2600 AHP für 19,99 € – damit könntet ihr sicher den ganzen Shop leer kaufen. Oder zumindest alle eure Charakter mit dem absoluten Mega-Juwelenset ausstatten.
Die „teuersten“ Objekte im Shop sind der Experience Orb (doppelte Erfahrung), der Gold Orb (doppeltes Gold), der Skill Point Orb (verdoppelt erhaltene SP) und der Guild Coin Orb (verdoppelt verdiente Guild Coins), welche jeweils 180 Punkte kosten und nicht angelegt werden müssen, sondern nur in eurer Tasche liegen brauchen, um den Effekt zu bringen. Rein vom Gefühl her, ohne es jetzt konkret auszurechnen, und anhand der Produkte im Shop, würde ich sagen, dass 600 bis 1250 AHP derzeit ausreichen, um eine unbesiegbare Truppe im normalen Modus zu haben. Allerdings ist das Spielen dann sicher auch hochgradig langweilig. 😉
Apropos Schwierigkeitsgrad: Es gibt vier wählbare Schwierigkeitsgrade in Asdivine Hearts, welche ihr nur zu Beginn einstellen könnt. Ein spätererer Wechsel ist meines Wissens nach nicht möglich, also wählt weise. Die Schwierigkeitsgrade in Asdivine Hearts sind: leicht, normal, schwer und Experte.
Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, AHP in Asdivine Hearts kostenlos zu verdienen. Ihr erhaltet AHP, indem ihr in der Kampfarena einen Kurs komplett abschließt. Außerdem könnt ihr AHP erhalten, indem ihr Felsen im Kampf zerstört. Allerdings ist das sehr mühselig und manchmal gar nicht möglich, da der Fels der letzte Gegner einer einzelnen Kampfreihe sein könnte, sodass ihr ihn erst angreifen könnt, wenn der davor stehende Gegner besiegt wurde. Da dies jedoch der letzte Gegner wäre und dann lediglich nur noch der Felsen da stünde, wird der Kampf an dieser Stelle beendet (da er keine Bedrohung darstellt). Außer den Felsen können auch Fässer im Kampfbildschirm stehen, welche angegriffen werden können. Neben Gegenständen könnten sich darin allerdings auch weitere Gegner verstecken… Jedoch leider keine AHP.
Das allgemeine Hauptmenü von Asdivine Hearts ist ebenfalls nochmal eine extra Erwähnung wert , da die Symbole sehr individuell mit Liebe und Humor gestaltet wurden. Beispielsweise im System-Untermenü der Guide und das Trophäen-Menü sind einen Schmunzler wert.
Zusammenfassung und Fazit
Im Prinzip geht es in Asdivine Hearts darum, das Kräfteverhältnis zwischen Hell und Dunkel wiederherzustellen. Der Lichtgott benötigt eure Hilfe, um wieder zu Kräften zu kommen, indem er Leuten begegnet und ihnen hilft, damit sie wieder zu ihm beten und an ihn glauben. Außerdem muss der Schattengott früher oder später in seine Schranken gewiesen werden, was sicherlich unsere tapfere Truppe erledigen wird. Ob ihr euch dafür AHP zunutze macht oder einfach eine leichtere Spielform auswählt, ist dabei euch überlassen. Da der Schwierigkeitsgrad im normalen Modus nach Celines Beitritt in die Gruppe sehr stark angestiegen ist (trotz topaktueller Ausrüstung stirbt meistens mindestens eine Person bei mir im Kampf gegen eine Truppe dieser fiesen Elfen), empfehle ich für ungefrusteten Spielgenuss tatsächlich die leichte Variante. Wer es etwas knackiger mag, kann aber ruhig auch zu den härteren Optionen greifen.
Die Charaktere und das Menü sind liebevoll gestaltet und in der Geschichte kann auch herzlich gelacht werden – dank dem besonderen Verhältnis von Zack und Felix. Fans von Klassik-RPGs kommen in diesem Spiel absolut auf ihre Kosten. Bisher habe ich keine groben Bugs oder überhaupt irgendwelche Bugs entdeckt, lediglich das Englisch hakt hier und da ein bisschen in der Ausdrucksweise, was hätte besser gemacht werden können. Auch die Betonung von Stella auf manche Worte ist mir nicht immer schlüssig. Doch das trübt das Spielerlebnis eigentlich nicht weiter, da es eher selten vorkommt.
Asdivine Hearts hat eine bemerkenswerte Tiefe. Überwiegend fällt diese im Kampfmodus auf: Es gibt beispielsweise die Overkills, die am Ende eines Kampfes pro erfolgtem Overkill in 5% mehr Gold resultieren und zusätzlich eurer Gruppe 5% der Gesamt-MP wiederherstellen. Um einen Overkill zu erzielen, müsst ihr, wenn der Gegner fast keine HP mehr hat, nochmals mit einem starken Angriff zum letzten Schlag ausholen, anstatt einen schwachen Angriff auf ihn zu wirken. Es gibt unterschiedliche Elemente und Monster-Stärken, welche ihr an Größe und Farbe erkennt (beispielsweise Anführer oder Titanen). Limit Breaks, Combos, Trust Charge Attacken…. kurz gesagt, es gibt sehr viel zu beachten. Insbesondere bei höheren Schwierigkeitsgraden sollte man alles davon gezielt nutzen.
Da Asdivine Hearts derzeit im Angebot für nur 3,99€ ist, kann ich es nur wärmstens empfehlen. Wer die zusätzlichen In-Game-Kosten scheut, braucht aber keine Angst davor zu haben, denn im leichten Spielmodus wird man keine tätigen müssen. Auch der normale Modus ist ohne In-App-Käufe für erfahrene Spieler sehr gut machbar. Als Notfallreißleine sind die Zusatzkäufe dennoch gar nicht so dumm, denn sie liegen meines Erachtens in einem vernünftigen preislichen Rahmen (5-10 € zusätzlich, falls man vieles aus dem Shop benötigt) und wenn man einmal recht weit gekommen ist, möchte man einfach nicht noch einmal von vorne beginnen (und es nicht zu beenden wäre ebenfalls sehr schade, wenn man es einmal gekauft hat). Für ein umfangreiches Rollenspiel sind dann 9-14 €, wenn überhaupt, immer noch ein fairer Preis, geachtet der Stunden an Arbeit, die ein Unternehmen in dessen Kreation investiert (Story, Design, Programmierung…). Der Soundtrack ist übrigens auch wieder mal sehr gelungen. Alles in allem bestätigen sich meine Erwartungen, wobei ich sagen muss, dass ich Symphony of the Origin nochmal wärmstens empfehlen möchte. Es ist, trotz dass es nicht mit der ausgefeilten Tipp-Steuerung oder den vielen zusätzlichen Gimmicks im Kampfmodus mithalten kann, derzeit mein absolutes Lieblingsspiel von Kemco und ich werde nicht müde, es zu erwähnen. 🙂