Die Zeit in Paris hat er sehr genossen. Beinahe rührselig wurde damals mein Philosophie-Professor beim Anblick seiner alten Postkarte, die er seinen Eltern vor Jahrzehnten geschickt hatte. Klar, die Bistros mit ihrer Stimmung. Aber erst die Damen. Was genau drauf stand, war wohl zu persönlich. An die Vorlesung kann ich mich kaum noch erinnern, wohl aber an seinen Gesichtsausdruck der Überraschung, als er sie in dem alten Buch fand, was er gleich vorstellen wollte. Ja, Postkarten gibt es schon lange und dennoch haben sie jetzt im App-Zeitalter eine neue Qualität bekommen. Nicht nur, da so eine Kurznachricht im Messenger flüchtig ist und wohl kaum am Kühlschrank hängt. Vielmehr auch, da es heute so einfach ist wie nie eine zu schicken. Möglich macht dies z.B. CARDIETY auf Android. Wir haben uns den Service mal angeschaut. Also nicht nur flüchtig die App, sondern auch mal gecheckt, wie die Qualität und vor allem Laufzeit aussieht, wenn man eine selbst erstellte Postkarte versendet.
Grüße aus dem Urlaub, ob Städtereise oder Strand gehören einfach dazu. Geburtstagsgrüße oder sonstige Glückwünsche werden gern verschickt. Die Anlässe für eine Postkarte sind unbegrenzt. Zumal man sie auch einfach nur so versenden kann. Sie sind unverbindlich, erwarten nicht unbedingt eine Antwort. Man muss auch keinen Roman schreiben, da die Vorderseite mit Bildern schon für sich spricht. Und dennoch sind sie super freundlich und persönlich. Schon ab dem Moment, wo man sie als Empfänger im Briefkasten findet, sind sie etwas Besonderes. Sie werden aufgestellt und manchmal auch über Jahrzehnte aufgehoben.
Persönliche Postkarten mit CARDIETY
Die Vorteile einer Postkarten-App liegen darin, dass man den gesamten Vorgang des „Karten-schreibens“ ortsunabhängig logistisch vereinfacht und dabei auch noch ein besseres Resultat erzielt. Konkret sehe ich vier Punkte, die jeden davon überzeugen sollten:
1. Der Gang zum Postkartenkiosk entfällt, was mitunter ja eine lange Suche darstellt. Nicht nur das richtige Motiv will gefunden sein, auch muss die Qualität stimmen. Oftmals trifft man ja auf vergilbte Karten oder solche, die mal nen Regenschauer mitgenommen haben. Dann kauft man sie für 50 Cent oder nen Euro und muss dafür noch anstehen.
2. Die Karte lässt sich besser schreiben, da man auch mal korrigieren kann und kein Held der schönen Handschrift sein muss. Niemand braucht mehr einen Kalligrafie-Kurs in der VHS vorm Urlaub belegen.
3. Die Motive sind vielfältiger bzw. grenzenlos, wenn man selbst die Fotos mit dem Smartphone macht.
4. Der Weg zum Postamt oder Briefkasten entfällt. Das Porto ist immer gleich und man muss sich nicht erst vor Ort informieren. Ebenso ist die Angst weg, ob die Karte denn aus dem verrosteten Kasten in Kuba jemals in Deutschland eintrifft.
Das sind doch überzeugende Vorteile und zugleich die Kriterien, welche eine gute Postkarten-App erfüllen muss. Also schauen wir mal.
Nutzung von CARDIETY
Ohne Anmeldung geht es sofort los. Ein Blick hinein und die Gestaltung der Postkarte ist also ohne Login-Schwelle möglich. Die App kommt direkt zur Sache. Es gibt die Postkarte Klassik (14,8 x 10,5 cm) und als Alternative eine Postkarte XL (21,0 x 10,5 cm). Man kann selbst gestelten oder fertige Designs wählen. Die Postkartenvorlagen unterschiedlicher Kategorien werden in einer Liste angezeigt. Danksagungen, Feiertag, Einladungen und Glückwünsche etwa anlassbezogen, welche, wenn man nach rechts geswipt, in einer ersten Ansicht durchsucht werden können. Die Detailseite der Motive erinnert an diejenigen der App-Stores mit Foto und Bewertungen. Die Auswahl ist recht groß, obwohl die App recht jung ist. Die Kartenmotive stammen aus der Nutzerschaft von CARDIETY. Also bisher versendete Karten können freigegeben werden, müssen aber nicht. Ich finde da schon recht viele ansprechende Motive. Auch einen persönlichen Gruß der App-Macher konnte ich aufspüren. So grüßen sie uns von der ersten Postkarte in dieser Vorlage im Stil eines Eastereggs:
Sowohl Vorlagen als auch frei gestaltbare Postkarten werden in einem Editor bearbeitet. Dieser erinnert an jene, die man z.B. von Collagen-Apps kennt. Er lässt einen gesondert die Vorder- und Rückseite schrittweise gestalten. Layout wählen, Fotos einfügen (lokal vom Smartphone oder aus der Cloud) und per Effekt verändern, Texte überlagern lassen und Hintergründe einfügen. Der Funktionsumfang ist groß, die Bedienbarkeit ist wohl jedem so möglich, dass eine individuelle Postkarte entsteht. Ein klein wenig Geduld sollte man als unerfahrener Nutzer jedoch vielleicht haben oder sich bewusst einschränken, da man mitunter dann was die Fotoplatzierung angeht schon zum Perfektionisten werden kann. Wer aber am Abend im Hotel oder Ferienhaus ohnehin etwas Ruhe hat, kann sich auch grenzenlos kreativ austoben.
Für meinen Test nutze ich mal eine der Vorlagen und ändere sie leicht. Aus der Bremen-Vorlage wird bei mir Berlin beim Städtegruß. Zu den drei „Postkartenmotiven“ kommt mal noch was Tagesaktuelles aus den Gärten der Welt hinzu. Fotos per Drag und Drop einfügen, Rückseite bearbeiten. Das geht bei mir in fünf Minuten von der Hand. Im Bestellprozess trifft man dann auch die Anmeldeseite, welche einen dazu auffordert einen Account einzurichten. Der Bestellprozess läuft transparent. Die App überprüft, ob alle einfügten Bilder vorhanden sind und warnt, falls man vielleicht vorher eins gelöscht hat. Offenbar wird im Hintergrund auch eine Adressdatenbank genutzt, um die Korrektheit der Adressen zu checken, sodass man Fehleingaben reduziert. Man bekommt sofort eine Bestellbestätigung sowie später denn eine für den Versand. Abgeschickt wurde die Bestellung an einem Mittwoch um 13 Uhr, angekommen ist die Karte dann am Freitag. Natürlich innerhalb Deutschlands.
Die Karte sieht sehr schick aus. Die Farbwiedergabe auf den Fotos ist exzellent, die Schärfe sehr gut. Der Druck der Karte offenbar bei einem sehr guten Dienstleister.
Download und Kosten: Der Download der App ist kostenfrei. Sie ist mit 50 MB recht schlank. Sie erfordert jedoch eine permanente Internetverbindung und belegt nach der Nutzung etwa 135 MB an Speicher. Die Kartenvorlagen werden also offenbar jeweils nachgeladen. Eine Anmeldung erfolgt dann im Bestellprozess per Nutzerkonto (Email/Passwort). Eine Klassik Postkarte kostet 2,14€, eine XL Postkarte kostet 2,64€. Die Kosten für das Porto liegen bei 0,45€ (Inland) und 0,90€ (Ausland). Bisher hat die App recht wenige Bewertungen bei Google Play, welche jedoch alle positiv sind. Diesem Urteil schließen wir uns an und empfehlen CARDIETY allen, die eine persönliche Postkarte versenden möchten.
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