Wie ist das mit den großen Marken so? Die einen schwören drauf, die anderen wollen irgendwie nicht und eine undefinierte Masse hat davon gehört, aber „noch nicht getestet“. Genau so ging’s mir mit den Otterboxen. Was mich schon immer für die Marke einnahm, weiter unten, aber trotzdem war die Marke bisher nicht unbedingt meine Nummer 1, wenn es um eine neue Smartphonehülle ging – ohne eigentlich einen Grund dafür zu haben. Um zu spoilern: das Lager habe ich gewechselt. Nachdem sie mir nämlich wärmstens empfohlen wurde, habe ich bei amazon zugeschlagen, als das Case im Angebot war. Werfen wir also mal einen Blick auf die Marke, wie sich die Otterbox Symmetry nach 5 Wochen im Gebrauch hält, warum ihr nach diesem Artikel nie wieder einen rationalen Blick auf Otter haben werdet und was der Tiger King damit zu tun hat.

Die Marke „Otterbox“

Es klingt wie das klischeehafte Konzentrat einer Start-up-Erfolgsgeschichte, soll sich aber so zugetragen haben: 1998, so auf der Homepage zu lesen, wurde die Marke „Otterbox“ in einer Garage in Fort Collins, Colorado gegründet. Das erste Produkt, eine Schutzhülle, wurde wahrscheinlich unter Schweiß und Tränen per Hand geklöppelt. Zum Glück. Heute steht der Name „Otterbox“ noch immer vor allem für Cases und Schutzhüllen, die auch nicht schwächeln, wenn die Bedingungen etwas wilder werden. Zwar stellt Otterbox auch anderes Zubehör her, wie etwa Kabel, Ladegeräte und Displayschutz, hier allerdings soll es um die Schutzhülle der Linie „Symmetry“ gehen, einem jenem Teil, mit dem also alles begann.

Otterbox Symmetry für Huawei P30 Lite

Die Marke Otterbox hat sich inzwischen nicht nur eine Fangemeinde, sondern auch einen recht guten Ruf erarbeitet. Wer den gezeichneten Otter auf gelbem Hintergrund sieht, bekommt einerseits ein Gefühl von Draußensein und Robustheit, Marketing wirkt also, zum anderen kommt das Gehirn nicht umhin, Endorphine auszuschütten. Denn jetzt mal ganz ehrlich: Otter sind unheimlich niedlich. Wer einen walzenförmigen Körper, Schwimmhäute und einen Kopf hat, der dem Kindchenschema nicht mehr entsprechen könnte, der gibt mir den letzten Schubser, die Hülle zu kaufen. Ein Otter ist die perfekte Mischung zwischen putzig und Punk, zwischen Wellness und Wildnis. Ich bin mir sicher, dass Otter ganz wundervolle Charaktere haben, denn sie sind die pelzigen Pioniere der wahren, ehrlichen, gut gemachten Romantik: Gehen Fischotter schlafen, schwimmen sie auf dem Rücken und halten Händchen, um sich nicht zu verlieren. Das ist auf so vielen Ebenen niedlich, dass ihr euch am besten selbst schnell ein Bild macht – kurz hier geguckt. Jetzt überlegt ihr, wie ihr an einen Otter kommt? Verständlich, aber nicht empfehlenswert. Ehe ihr „Tiger King“ sagen könnt, findet ihr euch in Oklahoma wieder und kämmt euch den Vokuhila. Deswegen hab ich mir statt des Otters die Otterbox gekauft. Genauer gesagt geht es um ein Case der Symmetry Serie für mein Huawei P30 Lite.

Otterbox Symmetry – Unpacking

Eure Otterbox kommt umweltfreundlich ohne Plastikverpackung, sondern gehüllt in starken Karton. Schon der macht einen hochwertigen Eindruck und ist auf der Vorderseite offen, lediglich das untere Drittel ist geschlossen, kann aber komfortabel durch einen Magnetverschluss nach links aufgeklappt werden. An die Hülle kommt ihr also sofort heran und seht sie auch gut. Auf dem dunkelgrauen Hintergrund prangt das Otterbox-Logo, darunter die Reihenbezeichnung „Symmetry“- außerdem ein Hinweis zur „Drop Protection“, dazu gleich mehr. Ein Zettel zu den Garantiebestimmungen liegt bei – ein Jahr bekommt ihr euer Geld zurück, wenn etwas schief läuft.

Innenseite

Die Rückseite zeigt auf einen Blick, mit welchen Vorteilen das Case noch punkten kann – Schutz bei Stürzen, einteilige Hülle, stoßdämpfendes Inneres und „easy on/off“.

Rückseite

Auf den ersten Blick…

Die Symmetry-Linie zeichnet sich durch Einfachheit und Funktionalität aus. Sie bietet die schlankesten Hüllen, die sonst bei der Marke schon mal größer ausfallen. Dabei wird dein Smartphone trotzdem maximal geschützt, so der Herstelller. Der erste Eindruck der Otterbox Symmetry ist positiv. Die Hülle wirkt überaus stabil. Im Gegensatz zu meinem vorherigen Silikoncase sogar etwas steif, denn biegen ist absolut nicht drin. Was ich anfänglich als ungewohnt empfand, hat mich inzwischen als Plus überzeugt. Die Maße sind etwas höher, mit ca. 1,5 cm Höhe und an den Seiten etwa jeweils zwei Millimetern zusätzlich merkt man das schon. Mit 39 Gramm ist die Hülle ein Fliegengewicht.

Otterbox Symmetry – Aussparungen für Kamera und Fingersensor

Was sofort auffällt ist, dass man ein qualitativ hochwertiges Produkt in den Händen hält. Mit einer Mischung aus Polycarbonat und synthetischem Kautschuk wird erreicht, dass das Case an der Rückseite glatt und fest ist, die Ränder aber die typischen Eigenschaften eines Bumpers haben, an den Bedientasten und der Ladebuchse ist das Material noch weicher.

Ich habe mich für die Farbe „Stardust clear“ entschieden, also eine transparente Hülle, die ein wenig funkelt. Mit Glitzer tu ich mich schwer, weil es schnell billig aussieht. Nicht aber hier. Die Handyfarbe kommt noch immer gut zum Vorschein, sogar der Farbverlauf meines Huawei P30 Lite und in der Sonne schimmert die Hülle unauffällig.

Otterbox Symmetrie auf den zweiten Blick…

Nachdem ich mir beim Auspacken noch unsicher war, ob mir die Otterbox nicht zu groß sein wird, hat sich das schnell geändert. So benimmt sie sich im Alltag:

Otterbox Symmetry – erhöhter Rand

Anbringen/ Ablegen der Otterbox: Das Anbringen der Otterbox geht straff, vor allem die Ecken. Das „Easy on/off“-Versprechen erfordert ein wenig Chuzpe. Es ist wichtig, das Gerät gleich so eng wie möglich an den einen Rand zu schieben, damit ihr es auf der anderen Seite einrasten lassen könnt. Mit etwas Mut kein Problem und der Sitz ist wirklich, wirklich perfekt. Beim Abmachen hatte ich schon mehr Angst, denn das erste was rausschaut ist die Ecke des Smartphones und da hat man Hemmungen, gegenzuhalten. Wenn ihr die richtige Technik habt, kein Problem. Einfach mit dem Finger nach unten fahren und so die Hülle wegdrücken.

Otterbox Symmetry – Bedienelemente

Passform und Bedienbarkeit: Die Otterbox Symmetry sitzt richtig eng und wie angegossen. Wie schon erwähnt, wird das Handy mit Hülle ein paar Millimeter breiter. Das liegt auch am erhöhten und abgeschrägten Rahmen. Obwohl ich skeptisch war, liegt die Hülle richtig gut in der Hand und ist nicht zu groß. Hinten ist die Oberfläche hart und glatt, gleitet also gut in die Tasche, an den Seiten aber weicher, es rutscht euch dadurch nicht aus der Hand. Die Aussparung für den Fingersensor ist relativ groß. Allerdings hab ich bisher keine Kratzer entdecken können.

Die Kamera passt genau. Der Lautstärkeregler sowie die on/off-Taste sind komplett verdeckt, lassen sich etwas straffer bedienen, was mich aber nicht stört. Genau gegenüberliegend auf der linken Seite befindet sich ein Otterboxschriftzug mit Profil, dadurch liegt eure Otterbox noch besser in der Hand. Auch unten sind alle Anschlüsse gut zu erreichen. Wer allerdings einen Rundumschutz möchte, muss ein anderes Otterboxmodell wählen, bei der Symmetry-Linie bleiben die Anschlüsse frei. Einige Anwender bemängelten bei amazon-Bewertungen, dass man die Taste nicht mehr bedienen könne, das kann ich nicht nachvollziehen und auch nach 5 Wochen stört es mich überhaupt nicht.

Otterbox Symmetry Logo

Schutz und Sicherheit: Diese Kategorien stehen bei Otterbox an erster Stelle, deswegen erinnert das Logo wohl auch ein wenig an einen Bagger. Von der Robustheit des Cases bin ich begeistert. Zum einen sorgt das Design dafür, dass euer Smartphone durch die hohen Ränder nicht direkt auf dem Display liegt. Gleiches gilt für die Rückseite. Das Case ist genauso hoch, dass Kamera und Sensor damit sowieso geschützt sind, auch Rumziehen und Schieben auf dem Tisch sind keine Gefahr mehr. Einen zusätzlichen Displayschutz empfehle ich trotzdem. Otterbox ist stolz auf sein „Drop Protection+“-Konzept. Demnach muss jedes Design mehr als 238 Teststunden und 24 Tests bestehen. Mir ist mein Smartphone in den letzten Wochen einige Male auf den Boden gefallen, sowohl im Auto als auch auf der Straße, zweimal sogar direkt auf die Ecke und nicht einmal die Otterbox hat einen Kratzer. Hier also volle Punktzahl!

Haltbarkeit: Nach mehr als einem Monat intensiver Nutzung sieht die Hülle gut aus, das erwartet man auch. Was leider relativ schnell ging, sind ganz feine Kratzer auf der glatten Rückseite. Man sieht sie nur, wenn man sie sie gegen das Licht hält, also stört es mich nicht sehr. Etwas überrascht war ich aber. Die Angst des Vergilbens ist bei transparenten Hüllen groß, einige User berichten darüber, Otterbox verspricht, das passiert nicht. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Obwohl sie wirklich viel in Gebrauch ist und ich das Case auch öfter desinfiziere, was ihm nicht sehr gut tun dürfte, vergilbt nichts. Dort, wo auf beiden Seiten die Hand aufliegt, ist sie tatsächlich etwas dunkler geworden. Das sieht man allerdings nur ohne Handy. Ich hoffe, das bleibt so. Ansonsten prognostiziere ich der Otterbox Symmetry eine relativ lange Lebensdauer, da mir keine Schwachstellen auffallen, bei denen ich befürchten müsste, sie halten nicht lang.

Otterbox Symmetry Farbverlauf

Fazit

Meine Meinung über die Otterbox hat sich geändert. Hatte ich die Marke am Anfang nicht auf dem Schirm und war ich auch bei der Passform skeptisch, hat mich das Design und die Qualität überzeugt. Natürlich ist der Preis von etwa 30 € hoch, dafür kann man sich nacheinander mehrere preiswertere kaufen. Allerdings ist der Schutz super und das Design/ die Farbe gefallen mir auch. Wer das Case wie ich im Angebot zum Beispiel bei amazon erwischt, investiert meiner Meinung nach gut. Auch nach mehreren Stürzen sieht die Otterbox, vor allem aber das Smartphone gut aus. Geschichten, die sich um einen Otterbox-Stand auf der IFA ranken, bei dem es wohl ein Gerät gab, woran du ein Smartphone (inklusive Otterbox-Schutz!) befestigen konntest, um es herunterwerfen zu lassen, scheinen zu stimmen. Leider gibt es die Hüllen nicht für alle Modelle und auch nicht für alle Marken. Xiaomi zum Beispiel ist gar nicht vertreten. Wenn du ein zuverlässiges Case suchst, das den Alltagstest gut bestanden hat und nebenbei immer wieder an händchenhaltende Otter denken möchtest, bist du hier gut beraten.

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Mein Name ist Freya und ich bin 28 Jahre alt. Am allerliebsten verbringe ich die Zeit mit meiner Familie und meinen zwei Hunden Lotta und Jamie. Darüber hinaus bin ich ein riesiger Frankreich-Fan und verbringe soviel Zeit wie möglich im Land des „savoir vivre“…oder träume zumindest bis zum nächsten Frankreich-Aufenthalt davon!

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