Am 29. Februar 2024 fiel in Straßburg eine Entscheidung, die ein neues Kapitel in der digitalen Ära Europas aufschlagen könnte. Die Abgeordneten des Europaparlaments stimmten für die Einführung einer digitalen Brieftasche – die EU Digital Identity Wallet. Diese innovative Lösung verspricht, das Leben der EU-Bürgerinnen und -Bürger grundlegend zu vereinfachen, indem sie eine zentrale, sichere Plattform für die Speicherung und den Austausch digitaler Dokumente und Identitäten bietet.
Von der digitalen Identität (eID) über den Führerschein bis hin zu Krankenkarten und Impfpässen – die Wallet kann es alles speichern. Und mehr noch: Nutzerinnen und Nutzer werden in der Lage sein, Dokumente elektronisch zu unterzeichnen oder sogar online ein Bankkonto zu eröffnen. Die digitale Brieftasche soll nicht nur in der eigenen Heimat, sondern auch auf Reisen innerhalb der EU nutzbar sein, und bietet damit einen grenzüberschreitenden digitalen Zugang zu wichtigen öffentlichen Dienstleistungen.
Doch was bedeutet das für Deutschland und Europa? Ralf Wintergeist, Präsident des Digitalverbandes Bitkom, nennt sichere digitale Identitäten einen „Gamechanger für die Digitalisierung“. Das Projekt steht jedoch noch vor seiner finalen Hürde – eine Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten steht aus.
Die EU betont dabei die hohe Datenschutzgarantie und stellt klar, dass die Nutzung der Wallet stets freiwillig sein wird. Mit diesem Schritt bewegt sich Europa einen großen Schritt vorwärts auf dem Weg zu einer umfassenden digitalen Integration und Sicherheit im Online-Handel und darüber hinaus.
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