TikTok hat sich als kreative Plattform etabliert, auf der Nutzer ihre Ideen teilen können. Doch hinter dieser kreativen Fassade verbirgt sich ein strenges System zur Durchsetzung der Community-Richtlinien. Ein Verständnis dieses Systems ist für alle Content-Ersteller unerlässlich, um unangenehme Überraschungen wie Kontosperren zu vermeiden. Wir berichteten deshalb z.B. hier schon vor drei Jahren von den entsprechenden Richtlinien.
Erster Verweis: Der Anfang der Eskalationskette
Wenn ein Nutzer gegen die Richtlinien verstößt, erhält er zunächst einen „ersten Verweis“. Dieser dient als Warnung und Hinweis, sich mit den geltenden Regeln vertraut zu machen. Es ist wichtig zu betonen, dass dieser erste Verweis keine unmittelbaren Konsequenzen hat, jedoch als Grundlage für zukünftige Maßnahmen dient.
Verwarnungen und Strikes: Die nächsten Schritte
Nach dem ersten Verweis können bei weiteren Verstößen Verwarnungen oder sogenannte „Strikes“ folgen. TikToks System sieht vor, dass bei jedem Verstoß die Möglichkeit besteht, Einspruch einzulegen. Wird dieser Einspruch akzeptiert, wird der entsprechende Verstoß aus dem Nutzerkonto entfernt. Wird der Einspruch jedoch abgelehnt, bleibt der Verstoß für 90 Tage im Konto vermerkt. Diese 90 Tage können als eine Art Bewährungsfrist angesehen werden, in der der Nutzer besonders vorsichtig sein sollte.
Kontosperre: Wann wird es ernst?
Bei wiederholten Verstößen kann es zu einer Kontosperre kommen. Insbesondere wenn ein Nutzer drei Strikes für dasselbe Vergehen innerhalb der 90-Tage-Frist erhält, droht eine Sperrung des Kontos. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass unterschiedliche Verstöße separat behandelt werden. Das bedeutet, dass beispielsweise zwei Strikes für „Fehlinformation“ und ein Strike für „nicht originellen Inhalt“ nicht automatisch zu einer Sperrung führen.
Aktuelle Herausforderungen im Verwarnsystem
In letzter Zeit haben zahlreiche Nutzer berichtet, dass sie Strikes für Kommentare erhalten haben, die sie als unproblematisch empfanden. Einige Nutzer äußern zudem, dass ihre Einsprüche gegen solche Strikes abgelehnt wurden, obwohl sie der Meinung sind, keine Richtlinien verletzt zu haben. Beispielsweise berichtet ein Nutzer:
„Ich habe wiederholt Verstöße für Kommentare erhalten, die nicht schlimm sind. Ich habe viel schlimmere Kommentare gesehen, die weiterhin gepostet werden. Es ist, als ob ich ins Visier genommen werde.“
Ein anderer Nutzer fügt hinzu:
„Und die schlimmen, die ich gemeldet habe, sagen sie mir, dass nichts Falsches gesagt wurde. Ich denke, das ist fast ein Bug.“
Diese Berichte werfen Fragen zur Fairness und Transparenz des Verwarnsystems auf.
Fazit: Kreativität mit Vorsicht genießen
Obwohl TikTok als Plattform für kreative Inhalte bekannt ist, verfolgt es ein rigoroses System zur Einhaltung seiner Richtlinien. Das Thema Kontosperre ist so alt wie die Plattform selbst, und wir haben bereits mehrfach darüber berichtet. Content-Ersteller sollten sich stets der Regeln bewusst sein und diese einhalten, um ihre Präsenz auf der Plattform nicht zu gefährden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass TikTok das Feedback der Community ernst nimmt und sein Verwarnsystem kontinuierlich überprüft, um ungerechtfertigte Strafen zu minimieren.