Paper Monsters, das sind nicht nur die Fachangestellten in den Büros der Republik. Obwohl jene auch viel zu viel Papier verfressen, fehlen ihnen doch zwei wichtige Zutaten: der gefaltete Wikinger-Helm und die Farbe in ihrer Welt. Beides faltet man nicht einfach so aus dem Hemdsärmel. Die App gehört bei Crescent Moon Games schon zur Klassiker Collection, da es für iOS bereits 2011 erschien. Android und zuletzt Windows Phone haben aber nachgezogen, sodass ihr das feine Jump ’n’ Run auf allen größeren Plattformen spielen könnt.
Paperland war immer ein toller Ort zum leben. Doch dann kamen böse Monster. Das ist nicht der Bericht einer Buchmesse, welche angesichts sinkender Auflagen über die bösen E-Reader klagen. Das steht auf einem anderen Blatt. Denn in der Welt von Paper Monsters ist alles aus Papier, auch die feindlichen Tiere. Und es gibt nur einen Helden, der sie stoppen kann. Und er selbst ist auch als Karton gemacht. Du steuerst diesen Kartontyp, der etwas wie ein Roboter aussieht, dafür aber immer gute gelaunt ist und lächelt. Trotz Ähnlichkeiten im Gameplay ist er nicht so stromlinienförmig wie Mario und Hedgehog. Und so bewegt sich der Kartonkörper des Helden, nennen wir ihn mal Karto, auch relativ gemäßigt über Plattformen, Abgründe und besagte Monster. Jene kann er relativ simpel durch einen Sprung erledigen. Dann zerfallen sie in einem Stapel kleiner Zettel. Praktisch wäre es ja gewesen, wenn er einfach ein Streichholz in der Tasche hätte. Aber das geht nicht, da man kein Feuer werfen sollte, wenn man selbst im Papierhaus sitzt. insgesamt ist die Grafik das Highlight von Paper Monsters überhaupt, so wie man es bei vielen Spielen von Crescent Moon kennt (man denke an Aralon, Last Knight oder Siegecraft).
Schildkröten mit Stacheln und drachenähnliche Vögel
Durch 16 kreativ gestaltete Plattform-Levels in vier Welten führt dich deine Reise. Du begegnest Schildkröten mit Stacheln, drachenähnlichen Vögeln und laufenden Bomben. Die Steuerung erfolgt über zwei virtuelle Flächen, die entsprechend keinen Pixel der bunten Welten verdecken. Der Entwickler verspricht nicht zu viel, wenn er schreibt: „Tauche in die Welt von Paper Monsters ein und erlebe, wie sich eine Welt aus Papier, Pappe und ein paar Wattebällchen vor dir ausbreitet.“ Eine Besonderheit der Level ist, dass man im Hintergrund schon den nächsten Abschnitt erahnen kann. Dadurch bekommt der sonst eher lahme Stil eines 2D-Sidescrollers etwas an Tiefe, welche durch Teleportionen und dampfende Fahrstühle und Konstruktionen noch etwas Verspieltes bekommt.
Hast du die erste Welt des Main Adventures – die Paper Hills – absolviert, dann darfst du noch ein Minigame starten. Beim Drag ‘n Dash läufst du als kleiner grüner Drache durch die bekannte Welt. Leider wird das Level nicht zufällig erstellt, sodass man immer wieder an den gleichen Stellen scheitert. Oftmals stürzt man einfach ab, wodurch man wie im Hauptspiel sofort stirbt. Da helfen die drei Herzen nix. Der Shop hilft euch nur darin euren Helden mit neuen Outfits auszustatten, wie dem Wikingerhelm. Power-Upgrades gibt es nicht.
Fazit zu Paper Monsters
Alle loben dieses Spiel aufgrund seiner tollen Grafik. Herrlich, diese Fliegenpilze aus Papier! Herrlich, diese fliegenden Drachenvögel! Hach, beinahe wirkt das Spiel wie eine Kinder-App. Dabei sollte man schon etwas Frustrationstoleranz mitbringen, da man, einmal in den Abgrund gefallen, sofort stirbt. Zurecht hat der Entwickler das Game seinen Klassikern zugeordnet. Es sollte in keiner Sammlung fehlen. Auf Windows Phone erinnert der Stil und die Musik des Hauptmenüs übrigens an Ragdoll Run.