Gefahr. Danger, danger, danger und Douyin. Das leuchtet in rot-blinkender Warnschrift über der Luke des Raumtransporters… ach, wir sind hier nicht bei Terry Pratchett, zumal die Zielgruppe dieser App ohnehin eher etwas mit einer brennenden Kerze in einem Gefrierfach anfangen können und musikalischen Tänzen. Die Rede ist mal wieder von TikTok, der noch immer gehypten Social-Media-Plattform aus China aka Douyin. Eine App, welche manchem Facebooker in den 40ern wohl wie ein Alienraumschiff vorkommen mag. Denn wo sind denn da die Gruppen und wo die Kommentare unten drunter. In diesem Beitrag geht es mal nicht um Songs, Challenges oder Trends, welche viele begeistern, sondern schlicht um eine Bewertung des Phänomens. Wie gefährlich ist TikTok und warum wenn sehr?
TikTok ist völlig ungefährlich. TikTok ist brandgefährlich. Irgendwo dazwischen muss die App sich definitiv einordnen. Zumal sie ja aus China stammt und von dort kommen ja grundsätzlich datenschutzrechtliche Probleme, so sagt man. Zwischen Seewespe (gefährlichstes Meerestier der Welt) und Schildkröte liegt dann ihre Gefahr. Schließlich ist es ja schon gefährlich morgens im Bett aufzuwachen. Es sind schon Leute daran gestorben, dass sie von ihrer Matraze und sieben Erbsen beleidigt wurden. Eitle Leute. Also das Leben ist eine Gefahr und warum sollte die App dann keine sein? Wir machen zwei konkrete Gefahren aus:
1. Gefahr: Warnungen vorm Datenschutz bei TikTok
Einflussreiche Personen warnten schon vor TikTok. Als „parasitäre App“ etwa bezeichnete Reddit-CEO und Mitgründer Steve Huffman den Kreativspaß. Er bezieht das vor allem auf den Datenschutz und eine „fingerprinting technology“, wie man hier auf TC nachlesen kann. Der erste Kommentar drunter ist wohl witzig gemeint, wonach zwei Chinesen in Trenchcoats ihm folgen, nachdem er TikTok auf sein Huawei installierte. Dies wollten wir uns genauer anschauen.
Zunächst ist es natürlich ein Thema, dass ein neu erstelltes Profil öffentlich ist und man angeschrieben werden kann. Es gibt aber bekanntllich Einstellungen.
Wer nach TikTok und Datenschutz sucht, der findet nun viele grauen Mutmaßungen und Ängste, ohne konkreten Beleg. Gerade aufgrund der unklaren Hintergründe, niemand kennt den chinesischen Macher, im Impressum findet man nur eine Adresse in 10100 Venice Blvd in Culver City California.
Und dann gibt es da ja noch die Datenschutzerklärung für Deutschland. Aus dieser geht recht klar hervor, was erfasst und mit wem es geteilt wird. Kann man direkt nachlesen und ist abseits aller „grauen Ängste“ schon recht umfangreich: Profildaten, Nutzerdaten und -inhalte werden gesammelt. Wer die gesamte Erklärung mal liest, bekommt ein eher mulmiges Gefühl. Wer alles versteht, der bekommt von mir ein Gummibärchen. Jedenfalls ist da auch ein Punkt dabei, welcher gleich zum nächsten Kapitel überleitet. So werden die Daten genutzt, um…
“ sicherzustellen, dass Sie alt genug sind, um unsere Plattform zu nutzen.“
Wie geht das? Wer eine Ahnung hat, der schreibt nen Kommentar und bekommt ne ganze Tüte Gummibärchen.
Zum Thema Datenschutz lies auch: WeChat: Die Schattenseiten einer Super-App sowie Unverzichtbar: Was JEDER Nutzer von TikTok, Temu & WeChat unbedingt wissen MUSS!
2. Gefahr von TikTok: die App ist so verdammt gut
Wie bitteschön kann es eine Gefahr sein, dass TikTok so gut ist? Man könnte diesen Absatz hier so mit Daten garnieren, wonach jeder 14jährige etwa 25 Stunden am Tag in der App verbringt (Stats sagen es ist wohl eine). Oder ich schildere mal kurz meinen Ersteindruck damals, der mich so umgehauen hat, dass ich mich bis heute an ihn erinnern kann (ist ja schon Jahre her, kch). Jedenfalls lädt man sich die App in zwei Minuten, gibt seine Interessen an und… ja nix. Man kann sofort im Tab „Home“ wild durch alle Inhalte swipen. Und gerade dieses extrem einfache Wischen macht den Content auch aus. Nix da Leuten erst folgen und gleich recht nicht erst einen Account einrichten. Konsumieren kann man sofort. Kritik gibt es für die leichte Zugänglichkeit und das man sich auch registrieren kann unter 13, obwohl die Eltern erst zustimmen müssten.
Die Gefahr des Überkonsums der Inhalte kennt auch TikTok. Deshalb gibt es mit Digital Wellbeing einen Unterpunkt in den Einstellungen der App. Du kannst dort u.a. deine Bildschirmzeit einschränken. Die Suchtgefahr von Tiktok beschränkt sich auf den Zeitverlust, da es zumindest keine Käufe gibt. Man zahlt mit seinen Daten, womit wir bei Punkt 1 sind.
Als dritten Punkt zu den gefahren von TikTok könnte man hier noch anführen, dass Creator auf TikTok stets der Gefahr ausgeliefert sind, dass sie Stalker bekommen oder durch Mobbing und dergleichen psychisch belastet werden. Diese Gefahr bleibt hier mal nur angesprochen, da man hier wohl sehr sehr viel aufklären und warnen kann. Ist auch bezogen auf alle Netzwerke zu beachten, ob nun Insta oder Snapchat. So eine Analyse kommt eventuell noch. Update: Hier ist sie mit der ungewöhnlichen Überschrift – Herr Grimm TikTok verschwunden? Deshalb löschen immer mehr ihren Account! (Toxisches TikTok)
Alles in allem… ist TikTok gefährlich? Wir sind hier kein Sensationsmedium und entsprechend lassen wir die Frage heute mal offen. Man sollte aber ebenso offen seine Augen halten und sich persönlich eine Meinung bilden. Absolut unbestritten ist wohl, dass die Plattform bei den jungen Nutzern extrem beliebt ist und allein daraus schon einiges ableitbar ist.
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