Wie wäre es, wenn es eine App für dein Baby gäbe, die ihm alle seine Helden zeigt, egal ob aus Comics, Filmen, Büchern oder Games. Wie wäre es, wenn es eine App gäbe, die ihm erlaubt, mit ihnen spannende Abenteuer zu erleben, gegen fiese Schurken zu siegen oder einfach nur Spaß zu haben. Wie wäre es, wenn es eine App gäbe, die all das kann. Eine App, die so bunt und vielfältig ist wie seine Fantasie. Eine App, die ihn immer wieder begeistert und fordert. Eine App, die er nie wieder loslassen will.
Das wäre ganz fatal und nein, das gibt es nicht. Es gibt keine App, die für ein einjähriges Kind geeignet ist. Und die sollte es auch nicht geben. Im Gegenteil: Digitale Medien können die Hirnentwicklung von kleinen Kindern negativ beeinflussen. Hier sind einige Gründe, warum du deinem Kind lieber keine Apps anbieten solltest:
- Für die Hirnentwicklung ist es wichtig, dass kleine Kinder Dinge mit allen Sinnen erforschen und erleben: Wenn sie sehen, riechen, schmecken, hören und fühlen, werden Informationen intensiv, nachhaltig und vernetzt im Hirn gespeichert.
- Ebenso wichtig für eine optimale Hirnbildung sind vielfältige Selbsterfahrungen: Bewegungsaktivitäten wie Krabbeln, Laufen, Klettern und Balancieren.
- Wenn Kinder digitale Medien nutzen, verharren sie oft in einer Position. Es werden lediglich der Hör- und Sehsinn angesprochen.
- Vorschulkinder können oft noch nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden, auch nicht in digitalen Medien. Die Kinder erleben Darstellungen in Filmen oder Games daher als real. Sie reagieren mit echten Gefühlen und weinen beispielsweise bei traurigen Sequenzen oder erleben echte Angst vor dem bösen Monster.
- Durch verschiedene Mechanismen in Games oder Apps wird im Gehirn das Belohnungszentrum angeregt. Neue Errungenschaften oder das Erreichen neuer Levels in Games fühlen sich gut an. Gleiches gilt für Likes und nette Kommentare auf Social Media. In der Folge möchte das Kind mehr davon – genau das beabsichtigen die Hersteller der Games und Apps.
Du siehst also: Apps sind keine gute Wahl für dein einjähriges Kind. Sie können seine natürliche Neugier und Kreativität hemmen, seine emotionale Entwicklung stören und seine Aufmerksamkeitsspanne verkürzen. Außerdem verpasst du wertvolle Zeit mit deinem Kind, die du besser für gemeinsames Spielen, Lesen oder Erzählen nutzen kannst.
Bitte denke daran: Dein Kind braucht dich mehr als eine App. Du bist sein wichtigster Bezugsperson und Vorbild. Du kannst ihm die Welt zeigen, ihm Sicherheit geben und ihm helfen, seine Fähigkeiten zu entfalten.
Lies: Ab wann Apps für Kinder?
Wenn du mehr über die Hirnforschung mit Kindern und Säuglingen erfahren möchtest, kannst du dir diese Seite anschauen: https://www.cbs.mpg.de/selbststaendige-forschungsgruppen/fruehe-kognitive-entwicklung/hirnforschung-kinder
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