Die Internationale Funkausstellung in Berlin ist eine Messe, welche jedes Jahr im September die Produktneuheiten der Elektronikindustrie präsentiert. In diesem Jahr bot sich mal wieder der gewohnte Anblick der zum Eingang Süd strömenden Besucher, vorbei an den drei großen blauen Buchstaben: IFA. Gut gefüllte Hallen, selbst an einem Montag, zeugten vom Interesse von der Schulklasse bis zum Opa. Wir covern die Messe-Neuheiten seit zehn Jahren nun bereits schon, waren sogar auf der Mini-IFA 2020 und hatten zum Besuch für dieses Jahr aufgerufen. Wer es dennoch nicht geschafft hat, für den haben wir hier ausgewählte Neuheiten mit Fokus auf Apps, Gadgets und Smartphones.
Drüben auf unserem TikTok-Account zeigen wir neben den „normalen“ Neuheiten auch eine Reihe von schrillen Ständen und Produkten, etwa den Tesla Staubsauger und Haustierfön.
Noch zwei Jahre, dann feiert die IFA ihr hundertjähriges Bestehen. Entsprechend fügen wir hier keine neuen Kritikpunkte für trübe Texte über die Tage hinzu. Bekannt und erwartbar nach der Pause war ja, dass weniger Fläche gebucht wurde. Es waren nur 1100 Aussteller versus vormals 1900, da fehlte einigen vielleicht auch die Planungssicherheit. Großen Namen fehlen, wie Sony und Microsoft, Apple sowieso. Der Sommergarten war ohne die Telekom nur eine Ansammlung von Liegestühlen und Fressbuden. Zumindest eine kleine Präsenz und sei es als Meckerecke hätte man einfach bringen müssen. Achja, wenn wir gerade dabei sind. Auf einen Aufsteller können wir schon etwas Hate verbreiten:
Turn your MOODUp bei LG?
Schlechte Laune konnte man bei LG bekommen. Energieeffizienz bei Haushaltsgeräten stehe im Mittelpunkt der IFA 2022 und bei LG ist der Trend offenbar „lost in translation“ gegangen. Anders kann man sich die Präsentation eines Kühlschranks mit Außenbeleuchtung nicht vorstellen. Es sei noch ein Produkt der Pandemie als die Kunden sich Zuhause etwas positive Stimmung machen wollten. Soso.
Jedenfalls kann das LED-Kühlgerät mit Farbwechsel so 20 Farben darstellen auf den vier Türen und dazu Musik abspielen, per Bluetooth vom Smartphone. Angesicht der Situation, wo sich viele Verbraucher fragen, ob sie den Kühlschrank noch voll bekommen im Winter und Angst vor der Stromrechnung haben, eines der unnötigsten Produkte auf der IFA 2022. Zumal es keine Info zur Energieeffizienz gab, das Personal auf diese Frage hin nicht gebrieft war. Wie geht das? Auch die Haltbarkeit der Tür wurde nicht thematisiert, etwa bei der Kollision mit anderen Möbelstücken.
Samsung auf der IFA – Do the SmartThings
Umstritten sind sicherlich auf die faltbaren Smartphones von Samsung. Auf der IFA zeigte man das Fold und Flip 4. Das eine will Produktivität steigern, das andere Livestyle verkörpern. Durch seine 7,6 Zoll ermöglicht das Fold eine übersichtliche Darstellung von Dokumenten, kann auch zur Präsentation genutzt werden. Das Flip 4 hingegen hat zwei farblich personalisierbare Rückcover zur Wahl, ein weiteres Display neben der Rückkamera, sodass fotografierte sich sehen und kann wie ein Camcorder verganger Zeiten gehalten werden.
Beides sind innovative Produkte, welche ihre Zielgruppe finden. Durch die Präsentation einer Art Testumgebung für die Faltung, ähnlich der Ikea Schubladenöffner, zieht sich jedoch der Zweifel, wie oft man sie falten kann, was bekanntlich nicht ohne Historie ist. Man zeigt sich mittlerweile aber selbstbewußt und verspricht eine Nutzungsdauer von 5 Jahren. Dazu haben wir hier ein TikTok.
Das Motto von Samsung bezieht sich auf eine „Vision vom smarten Alltag der Zukunft. Im Fokus steht dabei SmartThings, seine Möglichkeiten zur Vernetzung unterschiedlicher Gerätegruppen und zur individualisierbaren Smart Home-Steuerung.“ So mache die App Smartthings Energy den Verbrauch der Geräte transparent und gibt Nutzungsempfehlungen nun auch für deutsche Verbraucher.
Neue Smartphone von Nokia und Huawei
Das Nokia X30 5G biete den bisher kleinsten ökologischen Fußabdruck und das bisher beste PureView Fotoerlebnis. Der Rahmen bestehe aus 100 Prozent recyceltem Aluminium und einer Rückseite aus 65 Prozent recyceltem Kunststoff. Außerdem neu ist Circular – ein Abo-Service, der den Besitz von Mobiltelefonen neu definiert und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stelle.
Huawei zeigte das Nova 10 und das Nova 10 Pro, welche mit einem besonderen Selfiemodus ausgestattet sind, u.a. jene durch die BeReal-App bekannten Dualaufnahmen.
Von Fitbit gab es die Sense 2 und die Versa 4 neu. Die eine richtet sich an Sportler, die andere sei für den Alltag. Telefonieren mit Bluetooth soll bald möglich sein, an die Apple Watch heran will man nicht. Beide werden durch das Abo „Fitbit Premium“ für den Normalnutzer unattraktiv gemacht. Für 80 Euro im Jahr bekommt man erst alle Sensordaten, etwa zum Schlaf und erweiterte Gesundheits- und Fitnessdaten. Naja.
Staubsauger und Roboter von Dreame
Dreame zeigte auf der IFA sein Produktportfolio bestehend aus Roboterstaubsaugern, Nass- und Trockensaugern sowie kabellosen Stielstaubsaugern, von denen wir hier schon viele vorgestellt hatten. Ausgestattet mit den selbst entwickelten Hochgeschwindigkeits-Digitalmotoren in Verbindung mit KI-Technologie oder DualBoost 2.0 läuten die Geräte eine neue Ära intelligenter Bodenpflege ein.
Lies dazu unseren Beitrag mit allen Neuheiten: Dreame präsentierte auf der IFA 2022 u.a. neuen L10s Ultra
Schutzprodukte von ZAGG
Seit Jahren ist ZAGG führender Anbieter von hochwertigem Zubehör für den mobilen Lebensstil. Das Unternehmen legt großen Wert auf Ökonomie und Ökologie. Neben neuen biologisch abbaubaren Schutzfolien von InvisibleShield werden auf der Messe Wireless Charging-Lösungen und GaN-Charger von mophie vorgestellt. Mit den kabellosen Ladegeräten werden Smartphones, Tablets und Smartwatches bequem mit Energie versorgt.
IFA Next, Shift Mobility und Sonstiges
Grün zeigten sich mehrere Aussteller bei der zukunftsgewandten Start-Up Halle. Hier war z.B. Green Berlin mit Indoor-Garten vor Ort. Kleine Gewächshäuser, um sich Kräuter und Gemüse in der Wohnung zu züchten. Bei Panasonic konnte man Rad fahren.
In die Kategorie „Sonstiges“ fällt noch diese abstrakt-futuristische Skulptur bei der ARD zum Thema Filterblasen:
Wir sehen uns in der vertrauenswürdigen Filterblase. Oder etwas anspruchsvoller formuliert: Der Konstruktivismus hatte bekanntlich keine befriedigende Wahrheitstheorie. Wir sind aber nur sauer, da es nicht einmal eine lebendige Maus dieses Jahr gab, nur ausgestopft.
Ein Kommentar
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